PC- & Konsolen-Peripherie

Turtle Beach Recon Controller im Test: Günstige Alternative zum Xbox-Gamepad

Hersteller Turtle Beach ist Konsolenspielern bereits seit Jahren vor allem durch seine Headsets ein Begriff. Mit dem Turtle Beach Recon Controller bietet das Unternehmen jetzt auch ein günstiges Profi-Gamepad an, das die Brücke zwischen Elite Controller und Standard-Pad schlägt. Worin die Besonderheiten liegen und wie gut das Debüt ausfällt, klärt unser Test.

Technische Daten

Größe 180 x 183 x 73 (H x B x T)
Gewicht 300 g
Farben Schwarz; Weiß
Kabel USB-C auf USB-A (3 Meter)
Kompatibilität Xbox Series X/S, Xbox One, PC
Besonderheiten Front-Panel mit verschiedenen Einstellungen; zwei anpassbare Zusatztasten (Rückseite); Superhuman Hearing-Modus; 3,5-mm-Klinkenanmschluss; 2 Vibrationsmotoren
Lieferumfang Recon Controller, USB-C-auf-USB-A-Kabel, Schnellstartanleitung, Turtle Beach Aufkleber
Preis € 43,67 *

Lieferumfang

Im Vergleich zum etwas teureren PowerA FUSION Pro 2 (unser Test) fällt der Lieferumfang des Turtle Beach Recon Controller überschaubarer aus. Im Inneren des Pappkartons finden neben dem Gamepad selbst lediglich ein drei Meter langes USB-A-auf-USB-C-Kabel, sowie ein Pappschuber samt Schnellstartanleitung und Aufkleber mit Herstellerlogo Platz. Auf eine Transporthülle oder sonstige Inhalte (wie beispielsweise austauschbare Analog-Sticks oder ähnliches) müsst ihr also leider verzichten.

Design und Verarbeitung

Beim Design orientiert sich der Recon Controller von Turtle Beach auf den ersten Blick stark an Microsofts Original-Gamepad für die Xbox Series X/S. Die grundlegende Anordnung von Buttons, Triggern und den asymmetrischen Sticks ist dieselbe. Auch der 3,5-mm-Audioanschluss für Stereo-Ausgang und Mikrofoneingang an der Unterseite des Gamepads bleibt erhalten.

Dafür finden sich auf der Rückseite des Controllers allerdings zwei zusätzliche Knöpfe, die frei konfiguriert werden können. Besonders praktisch: Mithilfe der Kontrolleinheit an der Oberseite der Controller-Front lassen sich bis zu vier verschiedenen Konfigurationen für die Zusatztasten direkt auf dem Controller abspeichern.

Die Griffhörner des Recon Controllers sind zudem an der Innen- und Außenseite mit rutschfesten Materialien versehen, um für sicheren Halt zu sorgen. Gleichzeitig weisen Bumper, Trigger und rückseitige Tasten eine spürbare, genoppte Oberfläche auf. Das sorgt im Spielbetrieb tatsächlich für etwas mehr Grip im Vergleich zum Original-Controller.

Alles in allem wirkt die Verarbeitung des Gamepads durchaus wertig, wenngleich das Gewicht (aufgrund der fehlenden Akku-Einheit) erschreckend gering ausfällt. Immerhin ist das beiliegende, abnehmbare Kabel Pflicht, um den Recon Controller nutzen zu können.

Damit das Control-Panel an der Front Platz findet, ohne dass das Gamepad im Vergleich zum Microsoft-Original merklich größer ausfällt, mussten jedoch alle Buttons näher zusammenrücken – aufgrund der geringeren Zwischenräume kommt es ab und zu vor, dass wir im Spielbetrieb die Tasten nicht so erwischen, wie wir es bislang gewohnt waren. Auch das relativ harte Druckgefühl der ABXY-Buttons reicht nicht ganz an das Original heran. Zudem weisen die RB- und LB-Bumper geringere Abmessungen auf, was sich ebenfalls negativ auf das Spielgefühl auswirkt. Doch das ist letztlich nur Übungssache. Hat man sich erst einmal an das leicht veränderte Layout gewöhnt, klappt die Bedienung meist sehr gut.

Anschluss und Kompatibilität

Mithilfe des beiliegenden USB-C-Kabels kann der Turtle Beach Recon Controller sowohl an der Xbox Series X/S und Xbox One als auch am PC verwendet werden. An den Konsolen wurde das Gamepad sofort erkannt und war binnen weniger Sekunden einsatzbereit. Bei der Verwendung am PC verweigerte der Controller am USB-2-Port zunächst den Dienst. Schließt man ihn jedoch an einen USB-3-Anschluss an, wird er sofort erkannt und kann verwendet werden. Eine manuelle Treiber- oder Softwareinstallation ist zur Nutzung nicht nötig.

Handhabung und Praxis

Bereits bei der Inbetriebnahme sticht das große Control-Panel an der Front des Gamepads ins Auge, das auch das Alleinstellungsmerkmal des Turtle Beach Recon Controllers markiert. Die Knöpfe regeln größtenteils die Audio-Steuerung des Gamepads, dienen aber auch zum schnellen Wechsel zwischen den Profilen.

Auf der linken Seite lässt sich die Lautstärke der Audioausgabe bei einem angeschlossenen Kopfhörer oder Headset anpassen, während auf der rechten Seite die Chat-Lautstärke erhöht oder verringert werden kann. Daneben gibt es einen Button, der das Mikrofon sofort stummschaltet. Spannend ist zudem der Knopf zur Aktivierung der sogenannten Superhuman Hearing-Funktion. Damit sollen lauf Angabe des Herstellers wichtige Soundeffekte wie Schritte oder das Nachladen von Waffen hervorgehoben werden, um euch bei Multiplayer-Shootern einen Vorteil zu verschaffen.

Eine revolutionäre Veränderung des Sounds solltet ihr allerdings nicht erwarten. In unserem Test mit Call of Duty: Warzone, Apex Legends oder Gears 5 fiel der Unterschied mit aktivem Superhuman Hearing nur minimal aus. Deutlich besser haben uns da schon die voreingestellten Equalizer-Presets gefallen, zwischen denen ihr per Knopfdruck wechselt. Hier bietet Turtle Beach Optionen für Bass Boost, sowie Bass-, Höhen- oder Stimmanhebung, die allesamt in einem differenzierten Klangbild resultieren. Vor allem die Anhebung der Höhen erweist sich in Shootern als nützlich, während wir in anderen Games mit dem Standardsound oder Bass Boost am besten gefahren sind.

Turtle Beach Recon Controller
Das Front-Panel bietet nützliche Funktionen – allerdings nur in Kombination mit Kabel-Headset.

Ärgerlich ist jedoch, dass diese Optionen lediglich bei kabelgebundenen Kopfhörern zur Verfügung stehen. Bei der Nutzung eines Wireless-Headsets haben die Audioeinstellungen keinerlei Auswirkung. Per Knopfdruck lässt sich zudem auch die Sensibilität des rechten Analogsticks anpassen. Turtle Beach nennt dies „Pro-Aim-Focus-Modus“ und auch hier stehen mehrere Presets zur Verfügung. Gerade Shooter-Fans werden diese Option lieben.

Dass der Recon Controller hinsichtlich der Handhabung jedoch hinter den Erwartungen zurückbleibt, hat gleich mehrere Gründe. Da wäre einerseits das bereits angesprochene, zusammengestauchte Button-Layout. Obwohl alle Knöpfe an den bekannten Positionen Platz finden, sind sie näher zusammengerückt, was vor allem in der Eingewöhnungszeit dafür sorgte, dass wir aus Versehen mehrere Tasten gleichzeitig drückten.

Zum anderen lösen die rückseitigen Zusatztasten für unseren Geschmack etwas zu leicht aus. Nicht selten kam es während des Tests vor, dass unsere Mittelfinger, die über den Tasten ruhen, diese versehentlich betätigten – hier gefällt uns die Paddle-Lösung von PowerA und Microsoft deutlich besser.

Auch die beiden verbauten Vibrationsmotoren reichen nicht an das Original heran. Nicht hinsichtlich der Intensität, die liegt nämlich deutlich über der des Microsoft-Gamepads. Vielmehr fallen die Vibrationen zu stark aus uns sorgen situationsbedingt dafür, dass die Plastikabdeckung des Recon Controllers unangenehm in den Händen vibriert. Brettert ihr beispielsweise in Forza Horizon 4 über eine Schotterpiste, klappert das Gamepad merklich in der Hand.

Fazit

Der neue Turtle Beach Recon Controller verlässt unser Testlabor mit einem zufriedenstellenden Eindruck. Hinsichtlich der Verarbeitungsqualität gibt sich das Gamepad keine Blöße und überzeugt trotz Plastik-Gefühl mit einem wertigen Gefühl, das in Kombination mit dem niedrigen Gewicht auch im Dauereinsatz für einen hohen Komfort sorgt.

Die Audio-Kontrolle an der Vorderseite erweist sich zudem als äußerst praktisch und ermöglicht einen schnellen Wechsel zwischen verschiedenen Voreinstellungen – allerdings nur, wenn man mit einem kabelgebundenen Headset spielt. Auch die Erhöhung der Sensibilität des rechten Analogsticks erweist sich in Shootern als nützlich, genauso wie die beiden frei konfigurierbaren rückseitigen Tasten – die allerdings etwas zu leicht auslösen.

Obwohl die Haptik besser ausfällt als beim Microsoft-Controller, würden wir das Original jedoch vorziehen und das gleich aus mehreren Gründen. Vor allem dass Turtle Beach hinsichtlich der Vibrationsfunktion etwas über das Ziel hinausschießt, empfinden wir als ärgerlich. Zudem fallen die Abstände zwischen den einzelnen Buttons für unseren Geschmack etwas zu niedrig aus. Das mag zwar nur Übungssache sein, wirkte sich aber merklich auf unsere Performance im Spiel aus.

Alles in allem ist der Turtle Beach Recon Controller ein mehr als solides Gamepad-Debüt, der vor allem Nutzern eines Kabel-Headsets an den Konsolen einen nicht zu unterschätzenden Vorteil liefert. Für rund 60 Euro kann man mit dem Gamepad jedenfalls nicht viel falsch machen.

Turtle Beach Recon Controller Award

Turtle Beach Recon Controller

Verarbeitung
Ausstattung
Ergonomie
Preis-Leistungs-Verhältnis

86/100

Gut verarbeitetes Gamepad, das mit spannenden Features und Buttons aufwartet. Beim Design und den Funktionen muss der Controller aber Federn lassen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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