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Airheart: A Tale of Broken Wings im Test

Bei Airheart: Tales of Broken Wings handelt es sich um einen Twin Stick Shooter, welcher die Geschichte einer jungen Frau namens Amelia erzählt. Ihr Traum ist es, ein Abenteuer zu erleben, das ihren Vater stolz machen würde: Sie will den legendären Himmelwal erlegen.

Womit Airheart glänzt und vor allem, ob es sich dabei um einen für euch interessanten Titel handelt, erfahrt ihr in diesem Testbericht.

Das Gameplay im Zentrum

Das Herzstück des Spiels ist das Gameplay. Das gilt grundlegend für jedes Spiel, aber da Airhearts Story sehr simpel ist und sich auch nur alle paar Level zu Wort meldet, ist es der Hauptanreiz das Spiel weiterzuspielen.

Gesteuert wird Amelias Flugzeug aus der Vogelperspektive. Wie für das Genre typisch seid ihr natürlich in der Lage, Gegner abzuschießen. In diesem Falle Luftpiraten. Allerdings hat Airheart eine ausgesprochen lebendige Welt, die zusätzlich noch mit euch freundlich gesonnenen NPCs bevölkert ist. Aber Vorsichtig: Friendly Fire ist aktiviert, wird aber nicht gerne gesehen. Natürlich droppen diese – ebenso wie Piraten – wertvolle Rohstoffe. Der Angriff auf Verbündete sorgt allerdings für das Erscheinen der Polizei, welche sowohl euch, als auch die Piraten angreift.

Ihr seid aber nicht die einzigen, die von Friendly Fire beeinflusst werden. Auch eure Gegner können sich gegenseitig schaden. Genau genommen gibt es sogar unter den Gegnern verschiedenen Fraktionen, die sich gegenseitig bekämpfen.

Fische sind keine Freunde

Wie bereits angemerkt, das Hauptziel Amelias ist es, einen Himmelwal zu fangen. Allerdings gibt es neben diesem noch viele weitere Sorten von Fischen zu fangen. Diese sind auch eure (legale) Haupteinnahmequelle für Geld. Damit könnt ihr neue Teile für euer Flugzeug kaufen oder es nutzen um aus den Items, die eure Feinde gedroppt haben, selber welche zu bauen.

Die meisten Fische könnt ihr fangen, indem ihr einfach durch sie durchfliegt. Allerdings gibt es auch größere, die sich nicht so leicht fangen lassen. Hierfür hat euch das Spiel aber auch ein Werkzeug an die Hand gelegt: Die Harpune. Mit dieser lassen sich sowohl Fische, als auch Gegner und Items fangen. Größere Fische könnt ihr sogar nur fangen, indem ihr sie mit der Harpune trefft und zurück nach Hause fliegt.

Wie in der Realität auch ist es in Airheart aber keine gute Idee, einfach alle Fische zu fangen, die einem unter die Augen kommen. Die Fischbestände können sich nämlich nur dann regenerieren, wenn auch noch Fische da sind, um sich zu vermehren. Fischt ihr also eine Ebene ganz leer, wird es auf dieser Ebene auch nie wieder Fische geben.

Täglich grüßt das Murmeltier

Wie bereits angedeutet, teil der Himmel sich in verschiedenen Ebenen auf. Je höher die Ebene, desto wertvoller natürlich die Fische und desto stärker auch die Gegner. Für das Erreichen höherer Ebenen hat jedes Level ein Tor, welches sich nur dann durchqueren lässt, wenn keine Gegner in der Nähe sind.

Jederzeit könnt ihr nach Granaria, Amelias Zuhause, zurückkehren. Allerdings fängt jede Tour immer auf der ersten Ebene an. Ihr könnt nicht Ebene zehn erreichen ohne vorher nochmal alle anderen neun zu durchfliegen. Egal, wie oft ihr das schon getan habt, es gibt keine Form der Schnellreise. Das macht das Spiel gerade am Anfang sehr repetitiv, da dieser quasi nur daraus besteht, immer wieder die ersten Ebenen abzuklappern und Ressourcen zu sammeln um das Flugzeug zu verbessern, damit die höheren Ebenen erreicht werden können.

Und da auch die Story nicht sonderlich präsent ist, gibt auch diese nur wenig Anreiz, die gleichen Level immer und immer wieder zu durchfliegen.

Permanentes Game Over

Darüber hinaus gibt es einen Permadeath. Ja genau, ihr habt richtig gelesen: Wenn ihr sterbt, war es das. Fallen eure HP auf 0, stürzt das Flugzeug ab und ihr bekommt die Chance, die Bruchlandung auf Granaria zu schaffen. Gelingt es euch, verliert ihr nur einen Teil eurer Fracht und eventuell Teile eures Flugzeugs. Landet ihr aber nicht auf der Insel sondern stürzt auf die Erde ab, ist endgültig Game Over und ihr müsst von vorne anfangen.

Was man davon hält, ist nun jedem selber überlassen, aber lasst euch gesagt sein: Es ist ziemlich schwer, die Bruchlandung daneben gehen zu lassen. Genau genommen ist es mir nur einmal passiert, als ich im Rahmen dieses Testes ausprobieren wollte, was bei einer fehlgeschlagenen Bruchlandung geschieht.

Worüber sich allerdings nicht diskutieren lässt sind Bugs. Davon gibt es in Airheart durchaus einige. Angefangen dabei, dass Heilitems gerne mal in Felsen verschwinden und geht weiter dabei, dass Gegner und Fische manchmal einfach auf der Stelle verbleiben und sich nicht mehr bewegen. Es ist mir auch schon passiert, dass ein Tor sich gar nicht mehr öffnete, obwohl keine Gegner in der Nähe waren. Gerade der dritte Boss ist ziemlich verbuggt, bis zu dem Punkt, an dem er in einigen Spieldurchläufen wohl auch gerne mal verschwindet oder sich so weit vom Tor entfernt, dass man ihn einfach überspringen kann.

Shoppen und Tüfteln

Es gibt zwei Arten, auf die man sein Flugzeug verbessern kann: Entweder kauft man sich neue Teile, mit dem Geld, welches man durch das Fangen der Fische bekommt, oder man craftet sie aus dem Schrott, den erledigte Gegner fallen lassen.

Für das Craftingsystem gibt es allerdings kein Tutorial. Zwar erklärt es sich relativ gut selber, einige Unklarheiten gibt es aber trotzdem, die nur mit Trial und Error beseitigt werden können.

Die Gegenstände, die ihr zum Craften verwenden könnt, sind in verschiedene Kategorien eingeteilt, welchen verschiedenen Farben zugeordnet sind. Anhand dieser wird euch verraten, wie viele Objekte welcher Kategorien zu einem neuen Objekt kombiniert werden können. Probiert ihr nun etwas aus, gibt das Spiel euch Feedback, welcher der Gegenstände richtig war und welcher nicht. Dies ist auch die einzige Form von Bauplan, die das Spiel euch liefert. Das Craften besteht also zu einem großen Teil aus ausprobieren und zu einem kleinen aus mitdenken.

Fazit zum Test

Airheart: A Tale of Broken Wings hat in meinen Augen jede Menge ungenutztes Potential. Die Story ist zwar in sich schlüssig, aber ausbaufähig. Um ehrlich zu sein wirft sie am Ende so viele Fragen auf, dass ich liebend gerne weitergespielt hätte. Genau genommen hatte ich am Ende zum ersten Mal wirklich das Bedürfnis, die Story weiter zu spielen.

Bei allen negativen Punkten hat Airheart aber durchaus auch einige gute Ideen und Ansätze. Beispielsweise sorgt das Ökosystem dafür, dass man nicht stumpf losfliegt und alle Fische einsammelt. Es ist notwendig, darauf zu achten, dass man ein Level nicht überfischt.

Am meisten Spaß hatte ich ehrlich gesagt am Craften und den letzten paar Spielstunden. Der Anfang zieht sich leider sehr in die Länge, in erster Linie weil viel gegrindet werden muss. Hat man das aber erst mal hinter sich und sich die besten Flugzeugteile erspielt, fängt das Spiel an, seinen vollen Spaß zu entfalten.

Optisch sieht das Spiel mehr als nur ansprechend aus, ebenso wie die musikalische Untermalung, die die Stimmung des Spiels angemessen rüberbringt.

Rechnet man das Grinden und eventuelle Permadeaths mit ein, so kommt man auch problemlos auf zwanzig Stunden Spielzeit, was bei einem Preis von ungefähr 13 Euro durchaus vertretbar ist.

Alles in allem ist Airheart kein schlechtes Spiel, hat aber durchaus viel Luft nach oben. Einen Kauf würde ich nur denjenigen empfehlen, die ohnehin viel Spaß an Twin Stick Shootern haben, da das Spiel abgesehen davon nicht sonderlich viel zu bieten hat.

Pro
Contra
Story
50%
+ Simpel und leicht verständlich – Sehr kurz
– Lässt gegen Ende viele Fragen offen
Gameplay
60%
+ Genretypisch – Wenig Abwechslung
– Viel Grinding
Balance
70%
+ Gegner sind weder zu stark noch zu schwach – Einige Items haben sehr niedrige Dropraten
Steuerung
90%
+ Typische Twin Stick-Steuerung
+ Leicht zu erlernen
– Tutorials erklären nicht alle Aspekte
Grafik & Sound
90%
+ Schöne Optik
+ Passende Musik und Soundeffekte

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Claritas

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Bei Airheart: Tales of Broken Wings handelt es sich um einen Twin Stick Shooter, welcher die Geschichte einer jungen Frau namens Amelia erzählt. Ihr Traum ist es, ein Abenteuer zu erleben, das ihren Vater stolz machen würde: Sie will den legendären Himmelwal erlegen.
Womit Airheart glänzt und vor allem, ob es sich dabei um einen für euch interessanten Titel handelt, erfahrt ihr in diesem Testbericht.
Das Gameplay im Zentrum
Das Herzstück des Spiels ist das Gameplay. Das gilt grundlegend für jedes Spiel, aber da Airhearts Story sehr simpel ist und sich auch nur alle paar Level zu Wort meldet, ist es der Hauptanreiz das Spiel weiterzuspielen.
Gesteuert wird Amelias Flugzeug aus der Vogelperspektive. Wie für das Genre typisch seid ihr natürlich in der Lage, Gegner abzuschießen. In diesem Falle Luftpiraten. Allerdings hat Airheart eine ausgesprochen lebendige Welt, die zusätzlich noch mit euch freundlich gesonnenen NPCs bevölkert ist. Aber Vorsichtig: Friendly Fire ist aktiviert, wird...

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