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Alleine auf dem Mond – Prey: Mooncrash im Test

Mit Prey hat Arkane Studios einen der größten Hits des letzten Jahres produziert. Nun ist seit Kurzem die erste Erweiterung, namentlich Prey Mooncrash erhältlich. Ob sich das DLC für euch lohnt und was alles drinsteckt, erfahrt ihr hier.

Zwischen Hackern und Reinigungskräften

In diesem DLC schlüpfen wir in die Rolle des Hackers Peter, welcher für das Unternehmen Kasma arbeitet. Um seinen Vertrag zu erfüllen, ist es notwendig, dass er über eine Simulation die Pytheas, eine Raumstation auf dem Mond, erkundet. Hierbei schlüpft er in die Rolle von fünf verschiedenen Mitarbeitern, welchen es alle auf die eine oder andere Art geschafft haben, zu fliehen, nachdem  Typhons die Station überrannt haben.

Die Story selber teil sich einmal in Peters Geschichte, und die Geschichte der jeweils fünf Überlebenden auf. Während die Handlung um Peter herum nach und nach zwischen den Simulationen erzählt wird, während man die einzelnen Aufgaben Kasmas erfüllt, hat jeder der fünf Überlebenden eine eigene Kampagne, welche man allerdings auch erst freischalten muss.

Dadurch ergibt sich natürlich keine große, sich durchziehende Story, sondern eher zwei kleine, wovon man eine allerdings aus fünf verschiedenen Blickwinkeln erlebt. Von der Direktorin der Station bis zur einfachen Reinigungskraft. Diese gibt allerdings nicht sonderlich viel Spielraum für Charakterentwicklung, weswegen die Charaktere recht flach bleiben. Und das obwohl sie relativ viel Potential dafür bieten würden.Im Gegensatz zum Hauptspiel, ist die Größe der Welt in Mooncrash relativ klein. Während die Talos I ein riesiges Schiff zum erkunden bot, bietet die Pytheas nur einen Teil dieser Welt. Allerdings ist es aufgrund der Natur von Mooncrash auch notwendig, die Maps relativ schnell gut zu kennen und zu wissen, welcher Weg einen wo hinführt.

An einigen Stellen bietet die Handlung Verbindungen zum Hauptspiel. Diese erweitern die Story recht angenehm, allerdings um nichts Weltbewegendes.

Täglich grüßt das Murmeltier

Innerhalb jeder Simulation ist es euer Hauptziel, zu entkommen. Allerdings gibt es verschiedene Aufgaben, die ihr erfüllen müsst, um sowohl euren Vertrag gerecht zu werden, als auch neue Charaktere freizuschalten. Selbstverständlich hat jeder Charakter seine eigenen Fähigkeiten und seinen eigenen Skilltree, entsprechend der Tätigkeit, die sie auf der Pytheas ausgeführt haben.

Eine eurer wichtigeren Aufgaben ist es innerhalb einer einzigen Simulation mit allen fünf Charakteren zu entkommen. Dafür ist es schlichtweg notwendig, erst mit einem Charakter zu entkommen, dann mit dem nächsten, und so weiter. Das klingt nun leichter gesagt als getan, aber sobald einer eurer Charaktere stirbt, bleibt er tot. Erst, wenn die Simulation resetet wird, wird er wiederbelebt. Zwar kann dieser Reset jederzeit erfolgen, aber offensichtlich belebt dies nicht nur eure Charaktere wieder. Auch die bereits geflohenen Charaktere werden wieder zurückgesetzt.

Das gleiche gilt übrigens für Items und Gegner: Auch diese werden wieder zurückgesetzt. Aber wer sich jetzt denkt: „Klasse, dann töte ich mit dem ersten Charakter alle Gegner und renne mit den anderen Vier durch!“, den muss ich leider enttäuschen. Denn je mehr Zeit ihr in der Simulation verbringt, desto mehr steigt das Beschädigungslevel. Ein Level-Up hat hier zwei Dinge zu Folge: Erstens, tote Gegner respawnen, allerdings in einer stärkeren Version. Zweitens, lebendige Gegner werden ebenfalls zu einer stärkeren Version ihrer selbst. Zeit ist also euer Gegner. Euer Fortschritt bezüglich Kasmas Aufgaben hat übrigens auch Einfluss auf die Schwierigkeit der Simulation.

Vertraut und doch anders

Abgesehen davon, dass es zu einem großen Teil der Zufall ist, welcher bestimmt, welche Gegnertypen wo auftauchen (auch wenn es einige feste Elemente gibt), ähnelt das Gameplay stark dem des Hauptspiels. Eine Option, die in Mooncrash allerdings nicht vorhanden ist, sind verschiedene Schwierigkeitsgrade. Es ist nicht möglich, dass Spiel anhand seines eigenen Könnens anzupassen. Dies sollte aber für niemanden, der das Hauptspiel abgeschlossen hat (unabhängig vom Schwierigkeitsgrad), ein Problem darstellen. Wir erkunden die Umgebung, bekämpfen Aliens oder schleichen uns an diesen vorbei. Nach wie vor gibt einem das Spiel verschiedene Möglichkeiten, die Aufgaben zu lösen.

Beendet ihr einen Durchlauf der Simulation, sei es nun durch eine erfolgreiche Flucht oder den Tod des Charakters, erhaltet ihr Simulationspunkte. Mit diesen könnt ihr die Startbedingungen eines Charakters immens verbessern, indem ihr ihm beispielsweise Waffen oder Medipacks kauft. Die resetten übrigens nicht mit der Simulation, wenn ihr sie ausgegeben habt, sind sie weg. Auch wenn ihr nach zwei Minuten in der Simulation sterbt. Um von diesen Punkten noch etwas zu haben, muss man mit einem anderen Charakter die Leiche des ersten zu finden und dessen Items einzusammeln. Es ist also ratsam, sich vor der Simulation zu überlegen, welche Aufgaben man mit welchem Charakter erledigen möchte und dementsprechende Items zu kaufen. Das gilt übrigens auch für Items, die ihr während der Simulation findet.

Was allerdings nicht resettet wird, sind installierte Neuromods der einzelnen Charaktere. Diese bleiben gleich. Zögert also nicht, sie zu verwenden, sobald ihr sie in die Hände bekommt.

Fazit

Prey: Mooncrash bietet ein Spielerlebnis, welches das Grundspiel mehr als nur angemessen erweitert. Jeder Charakter bringt seine eigenen Fähigkeiten in das Gameplay mit ein, sodass verschiedene Strategien für verschiedene Fluchtrouten gefragt sind.

Trotz aller Randomisierung der Gegner, die einzelnen Level werden relativ schnell repetitiv. Gerade die ersten beiden Bereiche erreichen schnell dieses „Ich kann’s echt nicht mehr sehen“-Gefühl. Das Freischalten gewisser Teile des Spiels kann nervig werden, gerade wenn man dafür Bedingungen wie: „Finde X“ erfüllen muss.

Grafisch ist Mooncrash natürlich auf dem gleichen Niveau wie das Hauptspiel. Das gleiche gilt für die Soundeffekte und die musikalische Untermalung.

Trotz allem ist das DLC relativ zeitaufwendig, da es notwendig ist, viele Dinge im Kopf zu behalten und zu planen, mit welchen Charakteren, was in welcher Reihenfolge zu tun ist. Dies erfordert natürlich viele Durchläufe, mit relativ wenig Fortschritt. Im Hinblick auf die mit der Zeit steigenden Schwierigkeit durch das Beschädigungslevel werden es natürlich noch mehr. Wer also am liebsten durch Spiele durchrusht und sich durchschießt, für den wird dieses DLC eher weniger bieten, denn taktisches Vorgehen und Geduld ist stark gefragt. Spielzeittechnisch könnt ihr mit etwa 8-10 Stunden rechnen.

Pro
Contra
Story
90%
  • Erweitert das Hauptspiel
  • Verschiedene Kampagnen
  • Viel Interpretationsspielraum
  • Flache Charaktere
Gameplay
80%
  • Ähnelt dem Hauptspiel
  • Verschiedene Wege
    Aufgaben zu lösen
  • Wird schnell repetitiv
Balance
90%
  • Gegner werden mit
    der Zeit stärker
  • Waffen und Items lassen sich
    kaufen
  • Keine Möglichkeit,
    den Schwierigkeitsgrad
    anzupassen
Steuerung
100%
  • Aus dem Hauptspiel bekannt
Grafik & Sound
100%
  • Gleiches Niveau wie
    im Hauptspiel

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Claritas

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