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Call of Duty: Black Ops 4 – Jetzt ein reiner Multiplayer-Titel, reicht das?

Blackout aka. Battle Royale, Zombie-Modus und Multiplayer sind die drei verschiedenen Modi, die in Black Ops 4 zur Verfügung stehen. Die Singleplayer-Kampagne wurde komplett gestrichen, für einige Spieler ein herber Schlag, denn diese war sonst immer gut und sehr actionreich. Reicht das neue Konzept um eine gutes Spiel abzuliefern oder bleibt Call of Duty wie seit Jahren auf der Stelle stehen?

„Kampagne“ zum Vorstellen der Spezialisten

Bevor wir uns dem Test widmen, sollte gesagt werden, dass es immer noch eine Art „Kampagne“ in Black Ops 4 gibt. Um sich mit den ganzen Spezialisten vertraut zu machen, gibt es eine Art Tutorial. Die verschiedenen Charaktere werden mit ihren Fähigkeiten vorgestellt. Mit an Bord sind wirklich schöne Cutscenes. Es kommt somit zumindest eine Art von Singleplayer zum Einsatz, auch wenn sie nicht den gleichen Umfang hat, wie man es sonst von den actionreichen, fast kinoreifen Inszenierungen gewohnt ist.

Battle Royale in Call of Duty – Blackout

Dieser Modus orientiert sich mehr an PUBG als an Fortnite, welche die beiden größten und bekanntesten Battle Royale-Spiele sind. Mit mindestens 88 und bis zu 100 Spielern springt man auf einer sehr weitläufigen Karte ab. Treyarch und Raven haben hierfür einfach 14 bekannte Karten oder Bereiche dieser Karten zusammengefasst. So entsteht eine riesige Map, die wir mit ATVs, LKWs, Booten oder Helikoptern durchqueren können. Was alle Spiele dieser Art gemeinsam haben ist der immer kleiner werdende Spielbereich. Bei Call of Duty lautet er „Kreiskollaps“ – komischer Name.

Das moderne Gameplay mit ausgefallen Gadgets tut dem Spiel sicher keinen Abbruch. Es macht es sogar noch spannender. Das Menü ist durchdacht und es ist wirklich einfach die Aufsätze auf den Waffen zu wechseln. Sollte ein Slot bei einer Waffe nicht befüllt sein, wird der Slot mit der aufgehobenen Modifikation von alleine befüllt. Selbst Zombies finden ihren Einsatz bereits in Battle Royale. An verschiedenen Orten gibt es die Mystery Boxes, welche euch gute Ausrüstung bescheren. Diese können aber erst geöffnet werden, wenn die ganzen Zombies in der Umgebung getötet wurden.

In jedem der drei Modi können die Charaktere frei modifiziert werden – egal ob Frau oder Mann. In Blackout sind diese Möglichkeiten aber eher beschränkt, Gut, wer legt auch besonderen Wert auf die Individualisierung seines Charakters in einem Shooter? Fortnite-Fans werden hier nicht unbedingt die bekannten Möglichkeiten finden, unabhängig davon, dass es keine Bau-Mechanik gibt.

Was ein mächtiger Zombie-Modus

Die Streichung der Kampagne tat dem Zombie-Modus wieder mächtig gut. Gleich zum Release gibt es drei sehr umfangreiche Karten. Und die Karten sind nicht nur umfangreich gestaltet, sondern bieten auch gleich eine kleine Hintergrundgeschichte. So können wir auf der sinkenden Titanic, einer Gladiatoren-Arena oder Alcatraz nicht nur Unmengen an Zombies töten, sondern uns auch auf eine kleine Geschichtsstunde einstellen. Damit es nicht langweilig wird, ist das ganze sogar in zwei Timelines (Äther und Chaos) aufgeteilt.

Die Inszenierung der Story ist aber nicht weiter erwähnenswert. Es gibt zwar schön gemachte Videos, die Synchronisierung in der deutschen Lokalisierung ist aber nicht perfekt. Als kurze Einleitung zum anstehenden Gemetzel aber mehr als ausreichend!

Neben unzähligen Horden an Zombies, gibt es aber noch besondere Gegner, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Mit dabei sind schwer gepanzerte Zombie-Gladiatoren oder explodierende Zombie-Tiger. Um diese zu bekämpfen bedarf es mehr als nur ein paar Schießbüchsen. Jeder Spieler wählt vor Beginn einen Charakter mit einer besonderen Fähigkeit aus. Ein brennender Säbel in Kombination mit einer sehr mächtigen Schrotflinte oder ein Hammer, der ganze Gegnergruppen mehrere Meter durch die Arena schleudert, sind nur ein paar Beispiele. Und damit sammeln wir ordentlich Punkte!

Mit den Punkten können wir uns aber nicht nur neue Waffen kaufen, sondern auch Türen öffnen und weitere Bereiche freischalten. Das lohnt sich nicht nur um dort anderen Waffen zu kaufen, auch die bekannten Power-Ups sind dort zu finden, genau wie weitere Rätsel. So kann in der Gladiatoren-Arena beispielsweise durch das Sammeln verschiedener Gegenstände eine Schild freigeschaltet werden, mit dem man sich nur so durch die Zombies metzelt.

Mit dem aus den Vorgängern bekanntem „Pack-a-Punch“ lassen sich die normalen Projektilgewehre zu Lasern-Waffen ändern. Eine zweite Verbesserung über dieses Tool bringt euch eine zusätzliche Fähigkeit auf der Waffe. Nicht nur die verbesserten Waffen sorgen dafür, sondern auch die wundersamen Gebräue. Einige gibt es dauerhaft und mit einer Abklingzeit versehen, andere hingegen sind seltener und können nur einmal verwendet werden. Abklingzeiten von Granaten zurücksetzten, seine Teamkameraden sofort wiederbeleben oder sich direkt zu einem gefallenen Kameraden teleportieren zu lassen sind nur einige der Tränke. Durch die verschiedenen Rätsel, die Anzahl der Waffen und das System der verschiedenen Tränke ist der Zombie-Modus nicht zu kurzlebig gestaltet.

Stillstand oder „Back to the Roots“ im normalen Multiplayer

Böse Zungen würden behaupten, dass sich im Multiplayer nichts verändert hat, sondern dass man sogar einen Schritt zurück geht. Stimmt das? Eher nicht. Für mich eher lästige Sachen wie das Laufen an Wänden oder der Jetrucksack sind endlich Geschichte. Auch die nicht mehr vorhandene automatische Heilung ist kein Abbruch, der Tempo aus dem Spiel nimmt. Das Tempo bleibt bestehen, wenn es nicht sogar noch schneller geht. Bisher wurde man nach kurzer Zeit langsam wieder komplett geheilt. Mit den neuen Energie-Spritzen geht das Heilen dafür jetzt schneller, vorausgesetzt sie ist ausgerüstet.

Die zehn vorhandenen, spielbaren Spezialisten haben alle besondere Fähigkeiten und eigene Gadgets, die sie mit aufs Schlachtfeld bringen. Die Spezialfähigkeit hat eine Abklingzeit und steht somit nicht direkt zum Start zur Verfügung. Es gibt aber nicht nur offensive Fähigkeiten, sondern auch unterstützende. Über das Spezialistengadget TAK-5 kann Crash sich und seinen Teammitgliedern einen Gesundheitsboost verpassen. Battery hat einen Granatenwerfer in der Tasche, mit dem sie hochexplosive Granaten verschießt. Ihr habt also viel Auswahl, es wird nicht schnell langweilig.

Die Auswahl der Waffen ist angemessen, vermutlich wird man sich aber wieder nur auf seine Lieblingswaffen beschränken. Zum Freischalten von Aufsätzen wurde das System zum Levelaufstieg der Waffen beibehalten. Außerdem gibt es weiterhin das „Waffen-Prestige“. Das System scheint aber weiterhin eher unnötig zu sein. Die Waffe kann zweimal in „Prestige“ gehen. Beim ersten Mal kann das Clan-Tag an der Waffe montiert werden. Beim zweiten Mal gibt es einen Kill-Zähler, ein wirklicher Ansporn ist das für mich persönlich nicht.

Das maximal Level zu Beginn ist 55, danach kann auch, wie seit Call of Duty 4: Modern Warfare, die Prestige-Funktion verwendet werden. Ihr könnt euch dann eine Waffe aussuchen, die ihr mit all ihren Aufsätzen behalten wollt. Außerdem erhaltet ihr die Möglichkeit ein zusätzliche eigene Klasse im Editor zu gestalten. Es gibt insgesamt zehn Prestige-Level, nach dem zehnten kommt das „Master Prestige“. Dort steigt das Maximallevel von 55 auf 1000 – danach ist dann endlich Schluss.

Der Waffeneditor ist und bleibt das was er vorher war. Ab Level 5 könnt ihr eure eigenen Klassen gestalten und müsst nicht mehr auf die vorgefertigten zurückgreifen. Die Waffen könnt ihr dann mit den freigeschalteten Aufsätzen und Tarnungen versehen. Außerdem könnt ihr die Sekundärwaffe sowie ein Gadget wählen. Die Perks sind selbstverständlich weiterhin im Spiel, sie geben auch bestimmte Verbesserungen, wie das lautlose Sprinten oder geringerer Schaden durch Explosionen. Die Waffen sind auf eine bestimmte Anzahl an Aufsätzen beschränkt, die durch das Hinzufügen von Wildcards erhöht werden kann. Wichtig ist aber: Ihr könnt nur 10 Punkte pro Klasse vergeben. Jeder Aufsatz, jedes Perk und sogar die Sekundärwaffe zählt dazu.

Grafik – Nichts Neues aus dem Hause Treyarch

Die Engine für Call of Duty hat schon einige Jahre auf dem Buckel. Von Jahr zu Jahr wird sie einfach nur aufgebohrt. Call of Duty: Black Ops 4 sieht nicht schlecht aus, versteht mich nicht falsch. Frischer Wind würde den etwas leblosen Büschen in Blackout oder den etwas statischen Bewegungen der Spielercharaktere aber sicher gut tun.

Die Inszenierung der Cutscenes macht schon einiges her, die basieren auch auf der gleichen Engine und sind nicht extra eingefügte Videoszenen. Auch die Umgebungsdetails sind in Ordnung – so wie immer. Es ist aber nichts Neues.

Fazit zu Call of Duty: Black Ops 4

Ein Call of Duty ohne Kampagne war für viele Spieler sicherlich erstmal ein Schock. Fans des Singleplayers werden sich deswegen auch gegen den neuen Shooter der erfolgreichen Spiele-Reihe entschieden haben. Da Battle Royale aber voll im Trend liegt, bringt Black Out frischen Wind in das Franchise. Ebenso bringt der erweiterte Zombie-Modus viel Spaß und bringt sogar ordentlich Langzeitmotivation mit. Vorher war es eher schnödes Zombiegeschnetzel für zwischendurch.

Der größte Kritikpunkt landet wohl auf der etwas alten Grafik-Engine. Black Ops 4 sieht nicht schlecht aus und kann auch mit älterer Hardware noch sehr gut gespielt werden. Eine neue oder weitestgehend überarbeitete Engine würde dem Spiel aber gut tun.

Call of Duty: Black Ops 4 bringt Spaß, so wie eigentlich jeder neue Teil aus dem Franchise. Der überarbeitete Zombie-Modus bringt dieses mal auf jeden Fall mehr Spaß mit ins Spiel. Für Fans der Kampagne ist dieser Teil eher nichts, ansonsten können wir Black Ops 4 empfehlen.

Pro
Contra
Story
65%
+ Tutorials zum Kennenlernen der Spezialisten (eine Art von Kampagne) – Fans werden die Kampagne sicher vermissen
Gameplay
90%
+ Multiplayer bringt immer noch Spaß…
+ Spezialisten mit im Multiplayer (ähnlich wie bei Overwatch)
+ Battle Royale neu im Franchise
+ umfangreicher Zombie-Modus
– …bringt aber keine wirklichen Neuerungen
Balance
90%
+ Zombie-Modus angepasst an Anzahl der Spieler – einige Waffen im Multiplayer zu stark
Steuerung
95%
+ leicht eingängliche Steuerung
Grafik & Sound
75%
– etwas altbackende Grafik durch in die Jahre gekommene Engine

Lukas Heinrichs

Mitgründer von Basic-Tutorials.de und leidenschaftlicher Zocker und zusätzlich noch Redakteur für den Blog, hält mich meistens mein Arbeitsleben von Unmengen an Artikel ab.

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