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Civilization VI: Rise and Fall – DLC im Test

Im Oktober 2016 wurde Civilization VI veröffentlicht. Vor kurzem erschien dann schließlich das erste größere DLC, Rise and Fall. Auf dieses und einen kleinen Überblick über die Änderungen seit Release des Spiels könnt ihr euch im folgenden Artikel einstellen.

Damals vs. Heute: Änderungen seit Release

Bereits seit seiner Geburtsstunde wird an Civilization VI weiter rumgedoktert und verändert. So hat die KI der computergesteuerten Gegenspieler sich verbessert. Verbessert, das heißt nicht, dass sie jetzt herausragend ist, wie ich gerne betonen möchte. Leider verhält sie sich nach wie vor nur bedingt intelligent. Etwas, das sich gerade in der Diplomatie bemerkbar macht.

Auch am Balancing wurde viel herumgeschraubt. So veränderten sich beispielsweise die Kosten für verschiedene Gebäude und Einheiten. Eine angenehme Überarbeitung hat das Religionssystem erfahren. Es gibt neue Einheiten, welche nun auch Flankierungsboni erhalten und somit beinahe so funktionieren, wie normale militärische Einheiten. Ein Umstand, der das Verbreiten der eigenen Religion wesentlich interessanter gestaltet.

Die Vielfalt des Spiels hat sich aber auch in anderen Bereichen erhöht. Neue Maps und Völker wurden hinzugefügt.

Alles in allem hat sich das Spiel seit Release verbessert und die Anschaffung ist für Fans des Genres sicherlich eine Überlegung wert.

Rise and Fall bringt neue und alte Gameplay-Elemente

Bei diesem Erweiterungspack haben sich die Entwickler nicht lumpen lassen und es ordentlich mit Inhalt versorgt, sowohl neuem, als auch bereits aus früheren Civilization-Teilen bekannten. Diese wurden dann allerdings nochmal gänzlich überarbeitet und modernisiert. Dadurch sind sie kaum bis gar nicht wiederzuerkennen. Trotz allem handelt es sich um einige willkommene Wiedersehen.

Goldene Zeitalter kennen wir zum Beispiel bereits aus Civilization V. Mit Rise and Fall kommen sie in neuer Gestalt zurück und mit einem Gegenstück: Dunklen Zeitaltern. Es ist nun möglich, innerhalb jedes Zeitalters Punkte zu sammeln, welche bestimmen, ob das nächste ein dunkles, ein normales oder ein goldenes wird. Während ein goldenes Zeitalter sich durch ein erhöhtes Städtewachstum und Produktion auszeichnet, sind diese Werte in einem dunklen Zeitalter halbiert. In einem normalen sind diese Werte, wie der Name schon bereits vermuten lässt, auf ihrem normalen Level.

Die benötigten Zeitalterpunkte kann man auf verschiedene Arten sammeln, beispielsweise durch das Besiegen einer anderen Zivilisation, das Gründen einer Religion oder indem man als erstes ein Naturwunder entdeckt. Wichtig hierbei: Es geht sowohl über eine aggressive, als auch eine friedliche Spielweise.

Notfälle: Alle gegen einen

Möglicherweise ist es sogar sinnvoll, die Anzahl der geführten Kriege etwas herunterzuschrauben. Denn mit Rise and Fall kommt eine besondere Art der Allianz daher: Notfälle.

Diese können ausgerufen werden, wenn eine Zivilisation in sehr kurzer Zeit eine besonders große Zahl an Erfolgen zu verbuchen hat. Beispielsweise das Erobern mehrerer großer Städte. Alternativ kann auch das Durchführen gewisser Aktionen Auslöser für einen Notfall sein. Das Zünden von Atombomben stößt zum Beispiel auf nicht allzu viel Verständnis bei den Mitspielern.

Bei einem Notfall schließen sich mehrere Zivilisationen zusammen, um gewisse Städte einer erfolgreichen Zivilisation einzunehmen. Die Seite, die bei einem solchen Notfall gewinnt, erhält einen Bonus, die die verliert logischerweise eine Strafe.

Loyalität rückt das eigene Volk in den Vordergrund

Im Allgemeinen eröffnet Rise and Fall einem aber auch viele friedliche Möglichkeiten, das Spiel zu bestreiten. Denn neben den goldenen Zeitaltern wurde auch Loyalität eingeführt. Diese verhält sich ähnlich wie Religion. Sie geht von Städten aus und beeinflusst andere Städte um sich herum. Fällt die Loyalität einer Stadt auf Null, ist es möglich, diese mit Militär zu erobern und somit in sein eigenes Reich einzugliedern. Zudem wird die Treue eures Volkes auch noch von anderen Faktoren wie der Zufriedenheit beeinflusst.

Versucht niemand, sie mit militärischen Mitteln einzunehmen, wird die Stadt sich nach einer gewissen Anzahl von Runden der Zivilisation anschließen, deren Städte den meisten Loyalitätsdruck auf sie ausüben. Gegnerische Städte kann man nun also auch einnehmen, ohne auch nur eine einzige, militärische Einheit auszubilden.

Ein weiteres Element, das mit diesem Aspekt mit ins Spiel eingebracht wird, sind Gouverneure. Diese könnt ihr durch das erforschen bestimmter Technologien, bzw. das Bauen bestimmter Gebäude rekrutieren/befördern. Diese könnt ihr in euren Städten platzieren und durch diese gewisse Boni dort genießen, unter anderem erhöhte Loyalität. Es gibt zehn verschiedene, welche alle andere Fähigkeiten haben und es somit ermöglichen, euren Spielstiel weiter zu individualisieren.

Fazit

Bei Rise and Fall handelt es sich um ein solides DLC, welches den Spielspaß des Grundspiels durchaus erhöht und eine ansehnliche Menge an Inhalt und Änderungen mitbringt. Gerade die (Wieder-)Einführung der Loyalität empfinde ich als cooles Feature, welches ich aus vorherigen Civilization-Teilen vermisst habe.

Leider ist die Gegner-KI nach wie vor nicht sonderlich intelligent, was sich sowohl in der Diplomatie als auch in der Kriegsführung bemerkbar macht. Die Forderungen der KI sind teilweise absurd und auch mehrmaliges Ablehnen des gleichen Angebots scheint auf wenig Einsicht zu stoßen.

Dennoch alles in allem macht das Spiel Spaß und durch Rise and Fall wird Civilization VI noch komplexer. Dadurch steigen die Möglichkeiten zur Individualisierung des Spielstils und somit gibt es mehr Abwechselung beim Spielen. Zu beachten bleibt aber, dass durch erhöhte Individualisierung das Spiel natürlich auch komplexer wird. Es gibt mehr Faktoren zu beachten, was gerade für Neulinge der Serie ein Problem sein könnte. Grundlegend sollte aber jeder auf den niedrigeren Schwierigkeitsgrade Erfolge verbuchen können.

Zu beachten gilt aber: Wer keinen Spaß am Basisspiel alleine hat, wird auch mit dem DLC keinen haben.
Meiner Meinung nach ist der Preis (30 €) in Ordnung. Es ist kein Must-have, aber es lohnt sich auf jeden Fall für die, denen Civilization VI Spaß macht und es regelmäßig spielen.

Pro
Contra
Inhalt
100%
  • Loyalität und goldene Zeitalter
    wurden wieder eingeführt
  • Diplomaten
  • Notfälle
  • neue Völker und Karten
Gameplay
100%
  •  durch DLC abwechslungsreicher
Balance
70%
  •  wurde seit Release verbessert
  • KI nach wie vor schlecht
  • Diplomatie nervt mehr als sie nützt
Steuerung
90%
  •  gewohnte Steuerung
  •  Karte wird mit der Zeit sehr unübersichtlich
Grafik & Sound
100%
  • Schöne grafische Umsetzung
    der neuen Elemente
  • Gute musikalische Untermalung

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