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„Dark Souls 3: The Ringed City“ im Test – Das unbarmherzige Finale einer epischen Spiel-Serie

Im Jahr 2011 bahnte sich mit „Dark Souls 1“ ein wahrhaftiger Epos den Weg auf den heimischen Konsolen. Ein Game, das Hass und Liebe zugleich bei seinen Fans erzeugte.

Nun neigt sich eine Ära dem Ende und From Software hat mit „Dark Souls 3: The Ringed City“ die letzte DLC der erfolgreichen Serie auf den Markt gebracht. Noch einmal dürft ihr euch in die düsteren Gefilde Lothrics stürzen und euch von unbarmherzigen Monstermaßen verschlingen lassen. Ob die Reise euch auch ein letztes Mal an eure Grenzen bringt und das Finale mit einem Paukenschlag eingeläutet wird, erfahrt ihr in unserem Test.

Story: Verloren in einer verfallenen Stadt

Doch wer eine feierliche Eröffnungssequenz erwartet, der wird zunächst enttäuscht. Vielmehr wartet am Ende des letzten Areals ein Leuchtfeuer, durch das ihr hindurchschreiten müsst.
Habt ihr dies getan, findet ihr euch in der todbringenden Stadt wieder, von der einzig verfallene Ruinen übrig sind.

Doch wenn auch der Auftakt leise beginnt, wird euer Abenteuer alles andere als ein beschaulicher Spaziergang. So erfordert die Erkundung der Stadt einen fortgeschrittenen Spielstand und sei vor allem Neulingen dringend abzuraten. Denn „Dark Souls 3: The Ringed City“ verlangt selbst Pros sämtliches Können ab und lässt so manchen Vorgänger wie einen seichten Ausflug erscheinen.

Dark Souls 3: The Ringed City

Gameplay: Nie wurde härter gekämpft

Zeit zum Umschauen bleibt euch jedoch nur wenig. Ganze vier bis sieben Spielstunden kämpft ihr euch in typischer Darksouls-Manier durch die tristen Landschaften. Schnell stellt sich die für das Game diabolische Faszination ein, wenn sich eure Hände bei einer von vielen ausweglosen Situationen in den Controller krallen.

Doch es sind nicht nur die kryptischen Ruinen, die dichten Nebelschwaden und die todbringenden Schatten, die euch immer wieder innehalten lassen. Vielmehr hat From Software mit „Dark Souls 3: The Ringed City“ ein architektonisches Meisterwerk geschaffen, das euch immer wieder in imposante Höhen manövriert und ein geschicktes Spiel mit den Perspektiven einläutet.
Spätestens wenn der Himmel wie ein dunkler Schleier über dem Geschehen hängt und jeder Charakter nur noch eine leblose Hülle seiner selbst ist, kann sich auch der letzte Spieler der endzeitlichen Stimmung nicht mehr entziehen.

Jedes kleinste Element unterstreicht die apokalyptische Atmosphäre und deutet darauf hin, dass dieses Abenteuer bald sein Ende finden wird.

Dark Souls 3: The Ringed City

Die umringte Stadt ist dabei nicht nur ein willkürlich ausgewähltes Setting, sondern verkörpert besser wie kein anderer Schauplatz das bitterböse Finale. Steile Klippen, labyrinthartige Gemäuer und schwindelerregende Abgründe reihen sich aneinander, während majestätische Türme in den Himmel ragen.

Und wenn auch die finstere Stadt sich perfekt in das Darksouls-Universum einreiht, fällt die Spielwelt doch insgesamt zu linear und gezwungen geführt aus. An dieser Stelle wäre mehr Spielraum wünschenswert gewesen, sodass der Spieler auch gefährliche Abzweigungen auf eigene Gefahr erkunden kann.

Trotz seiner erbarmungslosen Fülle an Gegnern schafft es „Dark Souls 3: The Ringed City“, kleine Geschichten zu erzählen, die sich wie Puzzleteile zusammenfügen und sich schlußletztlich zu einem stimmigen Ganzen vereinen.

Allerdings wird wohl jedem Spieler nach wenigen Minuten klar, warum die Entwickler einen hohen Level für das DLC voraussetzen. So seid ihr nicht nur den düsteren Seelen der Stadt ausgesetzt, vielmehr sind die Gegnerformierungen so unerbittlich, dass nur ein kurzes Verstecken hinter einem rettenden Verschlag der richtige Ausweg ist. Die neuen Ringritter zeigen im Kampf ebenso wenig Gnade wie so manch dunkler Priester, der gerne mal mit seinen beiden Kumpanen um die Ecke kommt. Ganz besonders finstere Genossen sind auch die gigantischen Engelswesen, die euch immer wieder am Horizont begegnen. Diese sind alles andere als freundlich gestimmt und manövrieren euch mit mächtigen Lichtblitzen immer wieder ins Jenseits.

Dark Souls 3: The Ringed City

Kämpferische Höhepunkte sind jedoch zweifelsohne die Bosse, die nicht nur mit viel Herzblut designt sind, sondern sich sowohl einzeln als auch im Koop-Modus bezwingen lassen. Jeder der Bosse besitzt dabei seine ganz eigenen Tücken und Schwächen, sodass ihr diesen mit einer ganz individuellen Kampfstrategie begegnen müsst. Geschenkt wird euch dabei nichts und so mancher Endboss ist so gnadenlos, dass ihr gefühlte Millionen Seelen lassen müsst, bevor er zu Asche zerfällt.

Aber auch der sonstige Spielverlauf wird euch nicht wenige der wertvollen Seelen kosten, wenn euch mal wieder der Abgrund verschlingt oder sich ganze Heerscharen an Gegnern vor euch formieren. Und wie essenziell diese Seelen sind, merkt ihr spätestens dann, wenn ihr wieder nützliche Items kaufen müsst oder eure Werte wieder herstellen wollt. Glücklicherweise fällt bei siegreichen Duellen stets eine ordentliche Beute für euch ab, sodass ihr euch im Laufe des Spiels über vielfach nützliche Waffen, Rüstungen, Zaubersprüche oder Schutzschilde freuen dürft. Werft daher stets einen Blick in die entlegensten Winkel, denn hinter jedem Verschlag und in jeder dunklen Gasse könnten wertvolle Items auf euch warten.

So beschwört ihr mit einem besonderen Schild einen Löwengebrüll-Zauber, der eure Gegner in die Flucht schlägt, verwandelt einen Zauberstab in eine zerberstende Klaue oder tragt einen Ring, der es euch erlaubt, mehr Items zu tragen.

Dark Souls 3: The Ringed City

Balance: Nichts für Anfänger

Wie schon anfangs erwähnt, ist „Dark Souls 3: The Ringed City“ kein Spiel, das man mal eben zwischendurch spielt, sondern treibt selbst Kenner der Serie regelmäßig an ihre Grenzen.
An schier jeder Ecke springt ein finsterer Gefährte aus dem Hinterhalt und beißt sich förmlich in euch fest.

Wer immer sein Können in vorherigen Action-Rollenspielen auf die Probe stellte, findet sich in diesem Game in Sachen Schwierigkeitsgrad in einer ganzen anderen Liga wieder.
Sichere Areale sind nur spärlich gesetzt, sodass die Kampfsequenzen zum Teil gefühlte Stunden anhalten, bis ihre eure Kräfte wieder auftanken dürft.

Dark Souls 3: The Ringed City

Steuerung: Punktgenau in die Schlacht

In Sachen Steuerung dürft ihr euch über ein präzises Anvisieren der Gegner freuen und werdet deutlich die Verbesserung gegenüber den Vorgängern spüren.

Grafik und Sound: Der Inbegriff morbider Schönheit

Grafisch steht „Dark Souls 3: The Ringed City“ seinen Vorgängern in nichts nach und präsentiert sich einmal mehr in einem monumental monströsen Gewand. Wehende Grashalme und bunte Farbenspiele sind hier zweifelsohne nicht anzutreffen, aber eben das macht das Wesen des Games aus. Vielmehr offenbart sich dem Spieler eine morbide Schönheit, die das Gefühl einer verfallenen Welt, die von Dunkelheit und Tod heimgesucht wurde, nicht besser widerspiegeln könnte.

In Anbetracht der stimmigen grafischen Elemente sind die einzelnen Framerate-Drops im laufe des Spiels zu verschmerzen.

Dark Souls 3: The Ringed City

Fazit: Ein gelungener Abschluss eines kleinen Genre-Meilensteins

Mit „Dark Souls 3: The Ringed City“ findet eine epische Spielserie nach zahlreichen monumentalen Abenteuern sein Ende und lässt euch noch einmal in eine Welt voller dunkler Seelen hinabgleiten. Ein letztes Mal stellt ihr euch Licht und Dunkelheit und metzelt euch durch Gegnerscharen, um in epischen Bosskämpfen euren Meister zu finden.

Wenn auch bestimmt jeder Spieler bei diesem Game so manches mal gerne den Controller in den Bildschirm geschleudert hätte, wird man doch nicht leugnen können, dass diese Serie seine Fans wie keine zweite in den Bann zu ziehen wusste.

Besser hätte From Software die Dark Souls Saga nicht abschließen können. Wir danken für diesen Meilenstein der Spielgeschichte.

Pro
Contra
Story
70%
+ monumentales Endzeit-Feeling
+ viele kleine Geschichten und Geheimnis zu entdecken
+ ansprechendes Setting
– keine Eröffnungssequenz
Gameplay
90%
+ anspruchsvolle Gegner
+ abwechslungsreiche Endbosse
+ vielseitige, nützliche Items
Balance
80%
+ nur mit fortgeschrittenem Level zu meistern – nicht für Einsteiger der Serie geeignet
Steuerung
80%
+ präzises Anvisieren aller Gegner
+ übersichtliches Menü
Grafik & Sound
85%
+ stimmiger Grafikstil im Stile von Dark Souls
+ angenehme Synchronisation
– vereinzelte Framerate-Drops

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