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F1 24 im Test: Die Rennsimulation dreht an den richtigen Stellschrauben

Die Formel-1-Saison 2024 verspricht nach acht von 24 Rennen deutlich spannender zu werden als in den letzten Jahren. Immerhin muss sich der amtierende Weltmeister Max Verstappen in diesem Jahr deutlich erstarkter Konkurrenz erwehren. Mit F1 24 startet, kurz nach dem Grand Prix von Monaco, das offizielle Spiel zur Königsklasse des Motorsports und hat dabei einige spielerische Neuerungen im Schlepptau, dank denen die Rennsimulation im Vergleich zum Vorgänger deutlich die Nase vorn hat. Unser Test.

F1 24 im Überblick

Titel F1 24 (offizielle Homepage)
Genre Rennspiel
Entwickler Codemasters
Publisher EA Sports
Release 31. Mai 2024
Plattformen PC, PlayStation 5, Xbox Series X/S
Spielerzahl 1-20
Preis € 69,99 *

F1 24 Test: Auf der Strecke besser… und realistischer

Nach dem wenig innovativen F1 22 brachte die Formel-1-Simulation im vergangenen Jahr den Story-Modus Braking Point zurück, an dem sich allerdings die Geister schieden. Für den neuesten Ableger F1 24 schickt Codemasters die klischeebeladene Geschichte um Aiden Jackson und Devon Butler wieder aufs Abstellgleis und konzentriert sich deutlich stärker auf eine Verbesserung des Spielgefühls.

Und das ist dem britischen Entwicklerteam ausgesprochen gut gelungen. Gerade in Sachen Fahrphysik und Handling der Boliden legt der neueste Ableger spürbar zu.

Das verdanken wir einerseits F1-Weltmeister Max Verstappen höchstselbst, der eng mit dem Team zusammengearbeitet hat. Andererseits zeichnet sich Casey Ringley, Senior Game Designer und Vehicle Handling Lead bei EA Sports, dafür verantwortlich, der sich als Modder in F1 2002 einen Namen machen konnte und für den neuesten Ableger von Codemasters angeheuert wurde.

F1 24 Dynamic Handling Model
F1 24 hat die Physikberechnungen vollständig überarbeitet (Bild: EA Sports)

Gemeinsam hat das Team einen tollen Job geleistet und stattet F1 24 mit dem realistischsten Physik- und Handlingmodell in der Geschichte der Reihe aus. Beispielsweise werden Radaufhängung und Federung nun physikalisch korrekt berechnet, während sich auch die Aerodynamik der verschiedenen Teams stark voneinander unterscheidet.

In der Praxis sorgt das dafür, dass sich die Boliden der zehn Formel-1-Team spielerisch stark voneinander unterscheiden. Während der Red Bull RB20 beispielsweise ein höheres Tempo erreicht als der Ferrari SF-24, zeigt sich der Rennwagen aus Milton Keynes gerade beim Herausbeschleunigen aus langsamen Kurven deutlich nervöser als das Pendant aus Maranello.

Gleichzeitig wirkt sich der eigene Fahrstil noch realistischer auf verschiedene Faktoren wie Benzinverbrauch oder Reifenabnutzung aus, was gerade in Online-Rennen einen enormen Unterschied machen kann.

F1 24 Gameplay. Screenshot Zeigt Valtteri Bottas beim Überholen.

Während das vor allem Profis und langjährige Fans der Rennspielreihe bemerken werden, werden Neueinsteiger und Gelegenheitsfahrer dank zahlreicher Fahrhilfen, anpassbarem Schwierigkeitsgrad und mehr behutsam an das realistische Gameplay herangeführt.

Neuerungen für die Karriere

Trotz des Wegfalls der Story legt F1 24 auch bei den Spielmodi zu. Beziehungsweise bietet mehr bei den bekannten Modi. Besonders der Karrieremodus bekam diesmal ein Upgrade spendiert, denn neben den offiziellen F1- und F2-Piloten stehen nun endlich auch (wieder) Icons zur Auswahl.

Dazu zählen Formel-1-Weltmeister wie Michael Schumacher, Mika Hakkinen oder Ayrton Senna, aber auch Fahrer wie Pastor Maldonado oder Profis aus der F1-Sim-Racing-Serie. Wer also schon immer mal Schumi in einem aktuellen F1-Boliden auf den neuen Kursen in Jeddah oder Las Vegas sehen wollte, erhält endlich die Möglichkeit dazu.

Dieses Feature ist aber rein optional. Im Gegensatz zu den Fahrerwertungen, die in diesem Jahr eine deutlich größere Rolle spielen. Das erinnert stark an andere Sportspiele wie EA Sports‘ FIFA-Reihe, da sich die Werte wie Aufmerksamkeit, Tempo oder Konzentration im Laufe der Saison verändern und sich auf das Verhalten auf der Strecke auswirken.

Screenshot aus F1 24 zeigt die Anerkennung im Karrieremodus zwischen Michael Schumacher und Carlos Sainz
Fahrerwertungen sind im Karrieremodus diesmal deutlich wichtiger.

Gleichzeitig haben diese Wertungen auch Auswirkungen auf das teaminterne Duell, was wiederum die Anzahl an Forschungs- und Entwicklungsupgrades, dem Tempo der Verbesserungen und vieles mehr auswirkt.

Diese neuen, leichten Rollenspielelemente fügen dem Karrieremodus von F1 24 eine ganz neue Nuance hinzu, durch die es in diesem Jahr wesentlich mehr Spaß macht, sich durch die 24 Rennen (optional sind auch kürzere Saisons möglich) zu kämpfen. Natürlich lässt sich der Karrieremodus auch kooperativ mit einem Freund oder einer Freundin angehen.

Screenshot aus F1 24 zeigt ein Rennen in Spa-Fracorchamps mit Mercedes in Führung.

Neu ist in diesem Jahr auch die Herausforderungskarriere. Dabei handelt es sich um kurze, zeitlich begrenzte Events, die mit einem bestimmten Fahrer absolviert werden müssen. Hier winken Punkte für die Online-Rangliste, sowie exklusive Belohnungen.

Wer hat die besten Fans?

Im F1 World-Modus, der den Großteil der Spielmodi von F1 24 beherbergt, gibt es ebenfalls einige spannende Neuerungen. Allem voran die neue Fanzone. Hier wählt ihr, nachdem ihr ein paar Rennen abgeschlossen habt, euer Lieblingsteam und euren favorisierten Fahrer und sammelt Ranglistenpunkte, um eure Favoriten im Vergleich zu anderen Teams und Fahrern nach vorne zu peitschen.

Screenshot aus F1 24 zeigt die Fanzone von Max Verstappen
Die neue Fanzone in der F1 World erhöht die Langzeitmotivation.

Welche Belohnungen es dafür auf lange Sicht geben wird, ist aktuell noch nicht wirklich einsehbar. Ein zusätzlicher Motivationsschub ist das aber allemal, denn ihr wählt bis zu 15 Ziele aus, die sich in Rennen abschließen lassen und euch mit Bonuspunkten belohnen.

Technisch schick, wenn auch angestaubt

Spätestens seit die F1-Reihe bei EA Sports angedockt ist, haben die Rennsimulationen gerade hinsichtlich der Präsentation merklich zugelegt. Auch für F1 24 hält das Entwicklerstudio einige Verbesserungen bereit.

Screenshot aus F1 24 zeigt Michael Schumacher und Carlos Sainz bei der Grid-Vorstellung.
Vor allem die Charaktermodelle sehen in diesem Jahr deutlich besser aus.

Vor allem die Charaktermodelle der Fahrer sehen nun endlich deutlich realistischer aus, was vor allem bei den Introsequenzen auffällt. Beim Feiern auf dem Podium wirken Verstappen, Sainz und Co hingegen noch immer etwas hölzern, auch wenn die allgemeine Präsentation in diesem Jahr einen weiteren Schritt nach vorne macht.

Die Fahrzeugmodelle sehen einmal mehr hervorragend aus und in Kombination mit den stimmungsvollen Raytracing-Effekten macht F1 24 optisch schon einiges her. Die etwas betagte Game-Engine zeigt aber gerade bei den biederen Umgebungen oder Zuschauern ihr Alter. Ein Forza Motorsport oder Gran Turismo 7 sieht hier um Längen besser aus.

Screnshot aus F1 24 zeigt ein Rennen in Spa im Mercedes.
Grafisch hat die F1-Reihe endlich mal ein Update verdient.

Langsam, aber sicher, sollte Codemasters der Reihe mal ein frisches grafisches Gewand spendieren. Nichts auszusetzen gibt es hingegen bei der Vertonung, die mit einem stimmungsvollen Soundtrack und satten Motorensounds gefällt.

F1 24 Test: Fazit

Ich habe seit Formula 1 97 so ziemlich jedes F1-Game gezockt. So viel Spaß wie mit F1 24 hatte ich dabei auf dem Asphalt jedoch schon Jahren nicht mehr. Das verdankt die Rennsimulation vor allem dem deutlich verbesserten Gameplay, das mit einer spürbaren Motorbremse, verbesserten Physik und neuen taktischen Möglichkeiten merklich zulegt.

Doch auch beim Drumherum hat sich in diesem Jahr viel getan. Die neuen Ziele in der F1 World oder die Duelle und Rivalitäten in der Karriere fördern die Langzeitmotivation und sorgen dafür, dass ich auch nach dem 17. Saisonrennen noch Bock habe, mich erneut ins Cockpit zu quetschen.

Auch aus grafischer Sicht legt F1 24 einmal mehr zu, wenngleich gerade die Umgebungen langsam mal einen frischen Anstrich verdient hätten. Damit ist F1 24 nicht nur das ideale Spiel für Genre-Neulinge, sondern der vielleicht beste Serienteil seit dem fast schon legendären F1 2017 und ein absolutes Pflichtprogramm für Fans des Sports und Genres.

F1 24 Test: Gold Award

Pro
Contra
Gameplay
92%
+ verbesserte Physik
+ gelungener Mix aus Arcade und Sim
+ aktuelle Lizenzen und Regeln
– seltene KI-Aussetzer
– Strafen teils zu lasch
Balance
90%
+ viele optionale Fahrhilfen
+ neue Optionen für Profis
+ motivierende Aufgaben
– viele Systeme für Neulinge verwirrend
Umfang
91%
+ umfangreiche Karriereoptionen inkl. Koop
+ motiverender MyTeam-Modus
+ verbesserte F1 World
Grafik & Sound
86%
+ verbesserte Fahrermodelle
+ schicke Fahrzeuge
+ satter Sound
– Umgebungsgrafik detailarm
– gelegentliche Framerateeinbrüche

F1 24

Gameplay
Balance
Umfang
Grafik & Sound

90/100

Starke spielerische Verbesserungen, zusätzliche Features in Karriere und F1 World und eine verbesserte Technik machen F1 24 zum besten Formel-1-Game seit Jahren.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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