Dragon Age: Inquisition ist der leuchtendste Stern im Jahre 2014 – auf jeden Fall was die Spielzeit angeht.
Der Prolog – Wie in der Schule
Wie aus dem „Nichts“ – ja und wirklich…“Nichts“, der Geburtsstätte der zahlreichen Dämonen aus Drage Age. Nicht nur eure schlimmsten Alpträume werden war.
Charaktereditor – Der Zeitfresser
Für mich waren die unzähligen Spielstunden schon im Charaktereditor enthalten. Unendlich viele Feinheiten und Details gibt es hier einzustellen. Gebt euch bloß Mühe! Nicht, dass ihr es nachher bereut. Leider ist Bioware die Darstellung von Ohren und Haaren nicht ganz so gut gelungen.
Für mich sofort faszinierend war die unglaubliche Darstellung der Umgebung, doch halt, was ist das? Ein am Himmel befindliches grünes Objekt? Das muss die sogenannte Bresche sein. Sie erzeugt Risse aus denen Dämonen nur so heraussprudeln. Ihr, als Hauptfigur aus Dragon Age: Inquisition, könnt diese Risse natürlich verschließen.
Dragon Age: Inquisition ist anfangs etwas verwirrend, vor allem für mich als Spieler, der noch nie Dragon Age gespielt hatte. Es wird sich auf viele Namen, Fraktionen und Ereignisse vor Dragon Age: Inquisition bezogen. Da alles jedoch so fantastisch erzählt wird, habe ich mir die Mühe gemacht und alles nachgelesen.
Der neuste Ableger von Bioware punktet auch in Sachen Entscheidungsfreiheit. Neben verschiedenen Antworten müsst ihr nämlich darauf achten, welche Antworten ihr gebt. JEDE Entscheidung KANN sich auf das Spielgeschehen auswirken.
Die Synchronstimmen
Da die Geschichte zum größten Teil auch von der Vertonung der Stimmen lebt, gehen wir relativ weit am Anfang des Tests darauf ein.
Gibt es ein wichtiges Ereignis, sind diese meist noch hübsch und cinematisch. Dazu passend dann die auf die jeweiligen Situationen abgestimmten Stimmen – einfach perfekt.
In den einzelnen Dialogen kann man sich schon verlieren und so einiges an Spielzeit dazu bekommen.
Nicht nur seine Begleiter können einem die ein oder andere Spielstunde bescheren, sondern auch andere NPCs wie Händler, Questgeber oder einfach nur Wanderer. Dabei erhält man gelegentlich sogar Einblicke in das Leben der Person, ihrer Einstellung gegenüber der verschiedenen Fraktionen oder ihr erhaltet wieder mal eine neue Quest.
Während den Dialogen könnt ihr immer mehrere Antworten geben (Multiple-Choice). Zu den Antwortmöglichkeit gibt es meistens Emotions-Icons, die euch die Möglichkeit geben, das Gespräch in die richtige Richtung zu lenken. Wer diese Hinweise nicht mag und sich mehr in das Rollenspiel hineinversetzten will, kann diese in den Optionen auch ausschalten.
Möchtet ihr mehr z. B. über die Bresche, das Tal oder sonstiges erfahren, könnt ihr die Gespräche auch oft vertiefen, indem ihr einfach die richtigen Antworten gebt. Neue Informationen werden mit Kodex-Einträgen verzeichnet. Diese lassen sich dort auch zu jeder Zeit nachlesen. Wer auf Rollenspiele steht, wird mit der Authentizität der Charaktere und den Dialogen auf jeden Fall sehr zufrieden sein.
Einziges Manko bei den Dialogen ist die feste Kameraeinstellung. Die großartige Grafik der Gesichtszüge (ausgenommen der Haaren 🙂 ) lassen sich einfach nicht genießen. Aber keine Sorge, man fühlt sich trotzdem mitten drin.
Wer richtig Hardcore unterwegs ist, nimmt sich auch noch die ein oder andere Lektüre. Davon gibt es Zuhauf in der Welt von Dragon Age: Inquisition.
Schwierige Frage – Klassenauswahl
Vor der Charaktererstellung stehen euch drei Grundklassen zur freien Auswahl: Krieger, Magier und Schurke. Sieht auf den ersten Blick nach relativ wenig aus, doch es gibt noch verschiedene Varianten der einzelnen Klassen. So teilt sich die Magier-Klasse noch in die Spezialisierung Geist, Sturm, Inferno und Winter. Der Krieger zieht mit einem mächtigen Zweihänder oder Schwert und Schild in den Kampf. Pfeil und Bogen gibt es beim Schurken, dieser kann aber auch noch mit Dolchen herumfuchteln.
Ganz besonders fand ich das Combo-System. Diese lassen sich außerhalb eines Kampfes austauschen und beliebig austauschen und kombinieren. Dabei könnt ihr maximal acht aktive Skills für eure Hauptfigur festlegen. Soziale Fertigkeiten wie „Überreden“ fanden nicht ihren Weg ins Spiel. Wer jetzt die Befürchtung hat, dass Pflanzenkunde beziehungsweise alle weiteren Fähigkeiten für den Rohstoffabbau auch verschwunden sind – ja, sind sie. Das können jetzt nämlich alle Charaktere einfach so, ohne irgendwelche speziellen Fertigkeiten.
Neu eingeführt wurde das Fokus-System. Der Schaden, den eure Gruppe austeilt, sorgt dafür, dass sich eure Fokusleiste auffüllt. Hierbei hat jeder einzelne Charakter seine eigene Fokusleiste und ihr könnt frei entscheiden, wann welche Fähigkeit eingesetzt wird. Diese Fähigkeiten kommen euch vor allem in schweren Bosskämpfen zu Gute. Zudem lassen sich die Fähigkeiten in der Himmelsfeste aufwerten.
Taktikbewusst oder Schnetzelbedarf?
Wenn ihr einfach darauf abfahrt durch Unmengen von Gegnerhorden zu schnetzeln und Gegner um Gegner zu vernichten, dann sollte ihr tunlichst das Friendly Fire ausschalten. Sonst kann es euch passieren, dass so mancher Verbündeter im Affekt eures Flächenangriff einfach mal umkippt. Ihr müsst euch aber schon aktiv zum Ziel hinbewegen und nicht einfach per Mausklick auf den Gegner drücken und eure Tasten hämmern. Chaotisch werden nur Kämpfe mit vielen Gegner, wenn die KI-Begleiter ihre Fähigkeiten einsetzten.
Wem es aber nicht gefällt, einfach nur durch die Gegner zu kloppen, der lässt das Friendly Fire an und spielt am besten auf dem normalen Modus. Doch Achtung: Auch hier kann es passieren, dass euer Schutzkrieger einfach mal im Eisregen eures Magiers fast krepiert und dann nach Heilung schreit und einfach wieder genau denselben Fehler macht, der sollte vielleicht ein wenig mehr auf Taktik setzten. Die Rettung ist das Taktik-Menü. Während des Aufrufs wird die Zeit angehalten und ihr könnt festlegen, welche Fähigkeiten immer, fast gar nicht oder nie benutzt werden sollen. Flächenangriffe können an wichtigen Stellen platziert werden und auch Laufwege können vorgegeben werden. Nur um die richtige Kameraposition in engen Bereichen zu finden, kann manchmal etwas Zeit kosten. Kommt ihr dann noch in ein Gewitter, wird es fast unmöglich eure Figur oder den Gegner auszumachen.
Auf jeden Fall bietet dieses Feature euch sehr viel Spaß. Vor allem in Boss Kämpfen bringt es den einen oder anderen epischen Moment mit sich.
Wo bleibt die Heilung?!
In Inquisition verzichtet Bioware fast komplett auf Heilungszauber. Jetzt gibt es Verteidigungszauber, die einen „Block“ oder eine „Barriere“ aufbauen. Erst wenn diese komplett vom Gegner runtergekloppt wurde, erleidet euer Charakter Schaden. Um diese verlorenen Lebenspunkte wieder aufzufüllen gibt es dann Tränke, welche aber stark begrenzt sind. Die eingeführten Verteidigungswerte bieten aber eine taktische Komponente, die nicht außer Acht zu lassen ist.
Die Spielwelt: Wanderschaftssimulator oder actionreich?
Die Spielwelt aus Dragon Age: Inquisition erinnert mich sehr an die von Skyrim. Nicht von der Umgebung her, sondern von den Freiheiten und den vielen versteckten Plätzen. So folgt ihr eurem Weg zur Hauptquest, der durch einen hübschen Wald führt. Aber glaubt mir, es gibt einfach so viele Pfade und alte Ruinen, die euer Tagebuch nur mit Quests überhäufen, dass ihr gar nicht mehr wisst, wo ihr anfangen und aufhören sollt. Langeweile? Garantiert nicht!
Man ist aber relativ oft zu Fuß unterwegs – wenn man kein Reittier hat. Zum Glück bekommt man relativ früh am Anfang schon sein erstes Reittier – ein Pferd. Doch auch exotische Reittiere können im Verlauf des Spiels freigeschaltet werden.
Doch nicht nur laufend oder zu Pferd könnt ihr die Umgebung erkunden. Auch freudig hüpfend und springend geht es voran. Auf Dauer sieht das Gehüpfe aber eher lächerlich und nervig aus. Ein schönes Detail ist aber das langsam hochgehen bei steilem Gelände.
Was der Umgebung und dem Spiel einen besonderen Kick gibt, sind die zufälligen Ereignisse. So konnten wir sehen, wie ein Riese gegen einen Drachen kämpft oder Banditen kämpfen gegen Magier. Auch das zufällige Spawnen von Gegnern ist sehr schön gelungen – oder es ist einfach tödlich. Seid ihr zum Beispiel in einen Kampf verwickelt, passiert es, dass sich einfach mal neue Gegner zu euch gesellen und mit kämpfen.
Anlaufpunkt – Himmelsfeste und Ratsraum
Die eigentlich wichtigste Aufgabe eurer Hauptfigur ist der Aufbau einer Inquisition. Als erstes erhaltet ihr einen einfachen Dorfstützpunkt und später eine prächtige Burganlage. Es ist einer der Anlaufpunkte für viele Features und auch viele Quest gibt es hier zu finden.
Doch der zentralste aller zentralen Punkte ist der Ratsraum. Hier findet ihr die interaktiven Karten von Orlaus und Ferelden. Hier gibt es verschiedene Missionen zur Auswahl, die sich nach den erledigten Quest, Volk der Hauptfigur und Entscheidungen aus dem Spiel, immer ändern. Laut Bioware gibt es mehr als 300 solcher Quest, die man nicht mal während eines Spieldurchlaufs absolvieren kann.
Diese Missionen werden dabei aber nicht mit der eigenen Gruppe erledigt, sondern mit „Beratern“. Die Dauer der einzelnen Missionen wird in Echtzeit berechnet. Wer also nach mehreren Spielstunden endlich ins Bett möchte, sollte eventuell noch eine Mission starten. Als Belohnung für die Missionen gibt es Gold, Rohstoffe, Macht oder Einfluss. Macht wird zum Beispiel dafür benötigt neue Quests freizuschalten. Außerdem könnt ihr bestimmen, wie und wo ihr die Geschichte fortschreiben wollt.
Der Einfluss sorgt dafür, dass eure Inquisition aufsteigt. Jeder Rang gewährt euch verschiedene Boni. Mit diesen könnt ihr euer Spiel noch weiter anpassen. Die Anzahl der mitgeführten Tränke, Inventargröße oder erhaltene Bonuspunkte können so verbessert werden. Aber auch Boni für Rohstofflieferungen und verbesserte Händlerpreise erleichtern euer Spiel.
Ihr solltet aber deutlich überlegen, wo ihr welche Punkte hinsteckt. Es gibt wesentlich mehr Inquisitionsboni als mögliche Punkte.
Die Himmelsfeste fühlt sich aber nicht nur als Spielelement an. Man verbringt dort viel Zeit, muss als Inquisitor Gerichtsurteile fällen oder spricht viel mit Anhängern. Mit zunehmender Spielzeit fühlt man sich eher wie ein Anführer. Jede Entscheidung als Inquisitor wirkt sich unmittelbar auf die Begleiter aus – so kann man auch Romanzen mit Charakteren einzugehen.
Als Herr der Himmelsfeste könnt ihr auch Veränderungen dort vornehmen. So lässt sich diese z. B. mit einem Kräutergarten verbessern, um Kräuter zu gewinnen, die ihr für Tränke braucht. Ihr könnt auch gesammelte Gegenstände von Monstern am Forschungstisch abliefern um Kampfboni zu erhalten.
Grafik hinter Dragon Age: Inquisition
Die Engine hinter Dragon Age: Inquisition ist natürlich Frostbite 3. Wer die Vor- und Nachteile dieser Engine nicht kennt, beziehe ich mich da nochmal explizit auf Dragon Age.
So lassen sich zum Beispiel Rüstungen und beispielsweise Drachen hübsch ansehen. Wenn ihr jetzt aber Untote vor euch habt, werdet ihr merken, dass diese eher weniger hübsch aussehen. Am auffälligsten sind die auf Hochglanz polierten Oberflächen. So sehen z.B. die Haare aus, als ob sie komplett gewachst wären.
Dennoch gibt extrem gute Seiten an der Frostbite 3-Engine. Licht- und Wettereffekte sind perfekt gelungen und auch der Einsatz von Zaubersprüchen ist bombastisch. Vor allem wenn man die Grafik komplett hochgestellt hat.
Pro
|
Contra
|
---|---|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|