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„RiME“ im Test – Verschollen auf einer mystischen Insel

Es ist wohl kein Geheimnis, dass viele Games sich vor allem durch ihre Bandbreite an Waffen und beinharten Kämpfen auszeichnen, die auf die Zockergemeinde oftmals einen ganz besonderen Reiz ausüben. Doch was ist, wenn eine Spieleschmiede bei der Entwicklung auf äußersten Minimalismus setzt und das mit Erfolg? Tequila Works wagte den Versuch und schickt euch mit RiME in ein ebenso besonderes wie rätselhaftes Hüpf- und Puzzle-Adventure. Ob das Spielprinzip mit der verträumten Optik mithalten kann und welche Geheimnisse es auf der verwunschen Insel es zu lüften gilt, erfahrt ihr in unserem Test.

Story: Wenn ihr nicht mal euren Namen kennt

Euer Protagonist ist ein kleiner Junge, der vom Meer an den Strand einer weitläufigen Insel gespült wird. Als er erwacht, kann er sich weder an die vorherigen Ereignisse, noch an seinen Namen erinnern. Und obwohl er gänzlich auf sich gestellt ist, meistert er seine Situation mit Bravour und beschließt, die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Doch schon bald ahnt ihr, dass es sich hier um keinen gewöhnlichen Ort handelt und es nun an euch ist, Antworten auf eure Fragen zu finden. Euer Abenteuer führt euch durch paradiesische Strände, in die Tiefen mystischer Ruinen und vorbei an kunstvollen Bauten. Überhaupt scheint die Insel seine ganz eigene Zivilisation zu beherbergen, denn Menschen seht ihr weit und breit nicht. Doch Moment, huschte da nicht gerade ein dunkler Schatten entlang? Oder ist das alles hier nur Illusion? Und welche Verbindung hat der Junge zu dieser eigentümlichen Insel?

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Gameplay I: Ein tierischer Gefährte

Obwohl in RiME durchweg nicht gesprochen wird, ist es vor allem die liebevoll animierte Umgebung, die euch automatisch zum Erkunden verleitet. Das ganze Geschehen wird ausschließlich in Bildern geschildert, die euch immer wieder darauf hinweisen, wo euch das nächste Rätsel erwartet. Auf eine eigentliche Einführung verzichtet das Game vollends. Das ist aber auch nicht notwendig, da die Insel so aufgebaut ist, dass euch allein euer Gefühl immer wieder in die richtige Richtung weist. Solltet ihr doch mal nicht weiter wissen, wird euch ein ganz besonders niedlicher Gefährte an die Hand gegeben. So erscheint immer wieder ein kleiner Fuchs, der euch zum nächsten Hindernis führt und euch durch Bellen auf wichtige Areale aufmerksam macht. Hinsichtlich des Leveldesigns schafft RiME eine beinahe märchenhafte Welt, in der Fantasie und Wirklichkeit zu verschwimmen scheinen. So führt euch euer Weg durch marmorweiße Ruinen, in denen ihr auf zahlreiche Jadestatuen und fast menschenähnliche Gebilde stoßt. Ihr taucht durch wunderschöne Ruinen auf dem Meeresgrund, klettert an hohen Felsvorsprüngen entlang und bahnt euch euren Weg durch fast wüstenartige Dünen.

Gameplay II: Die Macht eurer Stimme

Ein besonderes Juwel sind die Rätsel- und Kletterpassagen, die nicht nur sehr kreativ ausfallen, sondern sich perfekt in die Kulisse einfügen. So lockt ihr Wildschweine an, verschiebt Gegenstände so, dass sich beispielsweise der Wasserpegel verändert, spielt mit Licht- und Schatteneffekten und könnt an einigen Stellen sogar in das Zeitgeschehen eingreifen. Überhaupt kommt das Spiel gänzlich ohne Waffen aus, da euer Spielheld sich nicht aktiv seinen Feinden gegenüberstellt. Zwar tauchen immer wieder Feinde auf, die eine Bedrohung darstellen – oftmals bietet aber die direkte Umgebung zahlreiche Fluchtmöglichkeiten. Ein besonders hartnäckiger Verfolger ist mitunter ein riesiger Greifvogel, der euch nur zu gerne in seine scharfen Fänge bekommen möchte. Bewegt ihr euch zu lange unter freiem Himmel, dann seid ihr leichte Beute und werdet schnell von dem gefiederten Riesen anvisiert. Hier bieten naheliegenden Höhlen oder Ruinen das ideale Versteck. Zudem findet ihr auf der Insel immer wieder Lichtkugeln, mit denen sich so manch lästiges Getier vertreiben lässt. Die wirklich besondere Gabe eures Spielhelden besteht in seiner Stimme, die unerlässlich für das Lösen von Rätseln ist. Stößt der Junge einen lauten Ruf aus, dann aktiviert er verschiedene Gegenstände, entfacht mächtige Winde, erleuchtet Wandmalereien oder haucht Tierstatuen Leben ein.

Balance: Kreative, aber wenig herausfordernde Rätsel

Obwohl die Rätsel selbst durchweg abwechslungsreich sind, stellen sie doch in keinerlei Hinsicht eine wirkliche Herausforderung dar und werden besonders Pros selten vor eine wahre Kopfnuss stellen. Dies sichert jedoch einen durchweg angenehmen Spielfluss, da jede Mechanik binnen kurzer Zeit ersichtlich ist und ihr so nur selten in einer Sackgasse landet.

Steuerung: Hier hakt es noch ein wenig

Da es nur wenig Möglichkeiten der Interaktion gibt, bleibt zudem auch die Steuerung stets intuitiv und überschaubar. Allerdings kommt euer Spielheld nicht gerade schnell voran und auch die Steuerung hakt in sofern manchmal, als dass ihr anvisierte Vorsprünge nicht genau treffen könnt. Das ist vor allem dann nervig, wenn euch gerade ein Feind auf den Fersen ist und es schnell gehen muss.

Grafik und Sound: Es bedarf nicht immer vieler Worte

Wenn auch RiME eher minimalistisch gehalten ist, ist es doch vor allem das puristische Design, das dem Spiel einen fast surrealen Touch verleiht. Der weiche Zeichentrickstil sowie das gekonnte Spiel aus Licht und Schatten lassen euch die salzige Seeluft beinahe riechen. Die Performance hingegen lässt jedoch sehr zu wünschen übrig, was sich vor allem in der immer wieder instabilen Bildrate bemerkbar macht. Für die richtige Stimmung sorgt zudem auch der orchestrale Soundtrack, der teils fröhlich und teils düster-geheimnisvoll anmutet. Eine weitere Besonderheit liegt auch darin, dass das Spiel komplett ohne Texte auskommt und allein durch die Grafik und Akustik eine außergewöhnliche Erzählebene geschaffen wird.

Fazit: Lasst euch auf eine geheimnisvolle Reise entführen

Mit RiME präsentieren Tequila Works ein spannendes, kreatives Rätsel-Adventure mit einer traumhaften Kulisse und einer ganz eigenen Geschichte. Dank der fast unwirklichen Bilder und dem märchenhaften Sound fühlt sich der Titel zeitweise wie ein spielbarer Traum an. RiME erzählt sein Geschehen auf ganz besondere Weise und geht fernab vieler kampflastiger Titel seinen ganz eigenen Weg. Wenn ihr dem Spiel so manch kleine Schwäche verzeiht, kommt ihr in den Genuss einer atmosphärischen Reise, die euch in die Fernen des Ozeans entführt.

Pro
Contra
Story
80%
+ Geschichte wird angenehm offen gehalten
+ beinahe geheimnisvoller Erzählstil
– keine zusätzlichen Charaktere
Gameplay
85%
+ märchenhafte Kulisse und freie Möglichkeiten der Erkundung
+ kreative und passend eingebettete Rätsel
+ abwechslungsreiche Level
– wenig Gegner
– nur wenig sammelbare Items
Balance
75%
+ humaner Schwierigkeitsgrad
+ fair gesetzte Checkpunkte
– teils zu einfache Rätsel
Steuerung
75%
+ intuitive Spielführung – teils ungenaue Steuerung
Grafik & Sound
85%
+ verspieltes und puristisches Design
+ geschickter Einsatz von Licht und Schatten
+ stimmungsvoller Soundtrack
– kein Einsatz von Texten
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