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Sea of Solitude im Test – Versunken im dunklen Meer

Nach Fe ist mit Sea of Solitude nun ein weiterer Titel in EAs Programm „EA Originals“ dazugekommen. Bei dem Titel von Indie-Entwickler Jo-Mei handelt es sich um ein düsteres Adventure, in dem ihr in die Rolle der jungen Frau Kay schlüpft und eine überschwemmte Stadt erkundet.

Was sich alles in dem Meer verbirgt, welchen Dämonen ihr euch stellen müsst und ob es sich für euch lohnt, einen Blick auf Sea of Solitude zu werfen, erfahrt ihr hier.

Als Monster unter Monstern

Einsamkeit verwandelt Menschen in Monster. Unter dieser Prämisse steht Sea of Solitude. Damit steht ein Gefühl im Mittelpunkt, das jeder kennt – auch unsere Protagonistin Kay. Und wer würde sich auch nicht einsam fühlen, wenn er sich allein auf einem Boot mitten auf dem Meer wiederfindet?

So beginnt nämlich Sea of Solitude und erklärt uns direkt, woher der Name des Spiels kommt. Ein düsteres Meer, ein wolkenverhangener Himmel und der Wunsch, sich zu verändern.

Es beginnt also eine Reise um nicht nur sich selbst, sondern auch das Leben derjenigen um sich herum zu beeinflussen. Hierbei bleibt Kay nicht durchgehend allein – immer wieder trifft sie auf andere Monster. Davon sind einige freundlich gesinnt, andere wiederum nicht. Und auch diese waren alle mal Menschen mit ihrer eigenen Geschichte.

Eine wundervolle und beklemmende Welt

Die Welt von Sea of Solitude ist wechselhaft. In einem Moment ist sie düster und beängstigend, im nächsten hell, freundlich und einladend. Auf grafischer Ebene ist sie in jedem Fall wundervoll umgesetzt. Der Artstyle kann je nach Sättigung farbenfroh, als auch unheimlich wirken und ist für beide Versionen der Spielwelt geeignet.


Die Atmosphäre ist aber immer so, wie Sea of Solitude es gerade vorsieht und unterstreicht damit die Geschichte, die erzählt wird. Ebenso ist die musikalische Untermalung wunderbar passend und wird unterstützt durch die geschickt gewählten Soundeffekte.

Gerade durch diese entstehen die Horrorelemente des Spiels. Zwar gibt es keine Jumpscares, aber dafür einige Stellen, bei denen man sich als Spieler ausgesprochen unbehaglich fühlt. Alles in allem erzählt das Spiel aber mehr eine Geschichte von Wachstum und Veränderung, die mehr von Tragödien als von Horror erzählt.

Bekanntes Gameplay

Sea of Solitude erfindet mit dem Gameplay nicht das Rad neu. Ihr könnt euch vom Spiel jederzeit einen Hinweis geben lassen, wo ihr als nächstes hingehen müsst. In erster Linie besteht eure Aufgabe darin, von A nach B zu gelangen und euch dabei nicht von einem Monster erwischen zu lassen.

Diese Passagen sind gut umgesetzt. Man kann zwar nicht einfach durchrennen, aber für den geübten Spieler bieten sie keine Herausforderung. Ein Tod hat keine sonderlich gravierenden Konsequenzen, das Spiel speichert regelmäßig automatisch und lässt einen nicht zu viel erneut machen. Somit ist die Gefahr, dass Frustration aufkommt eliminiert.

Ab und zu bringt Sea of Solitude ein wenig Abwechselung in das Gameplay, indem ihr beispielsweise einen Gegenstand finden müsst – manchmal werdet ihr dabei von einem Monster gejagt.

Neben der Hauptstory gibt es noch optionale Dinge zum Einsammeln, welche teilweise die Geschichte erweitern. Diese sind mal mehr und mal weniger versteckt. Wer also alles sehen will, sollte sich ordentlich umschauen. Diese Collectibles sind aber nicht notwendig um die gesamte Story zu verstehen.

So tief, wie man möchte

Ein Aspekt, der mir ganz besonders gefallen hat, ist der Umstand, dass es jedem Spieler selbst überlassen ist, wie viel er in der Geschichte sieht.

Im Laufe ihrer Reise begegnet Kay anderen Menschen, die zu Monstern geworden sind. Jeder von ihnen trägt seine eigene Form der Einsamkeit mit sich herum, von denen sicherlich jeder Spieler mindestens eine kennt.
Ob man nun aber die Geschichten und Schicksale der einzelnen Charaktere einfach hinnimmt und sich davon berieseln lässt oder man selbst anfangen möchte, darüber nachzudenken und für sich selbst eine Botschaft mitzunehmen, ist jedem selbst überlassen. Auf beide Arten lässt sich Sea of Solitude genießen.

Ebenso ist es auch nicht notwendig, darüber nachzudenken, wie viel Symbolik in den einzelnen Aspekten des Spiels steckt. Man kann, denn da steckt durchaus einiges drin, das Spiel ist aber auch so schön.

Fazit

Mit Sea of Solitude hat EA einen weiteren wundervollen Titel in sein Indie-Programm aufgenommen. Die Welt und Atmosphäre sind fantastisch, genau wie die Geschichte selbst. Leider ist das Spiel mit etwa vier Stunden Spielzeit etwas kurz und für derzeit ca. 20€ auch etwas teuer derzeit.

Dennoch gibt es an der Qualität des Spiels wenig auszusetzen. Der Hauptaspekt des Spiels ist seine Story und diese erzählt es auf wunderschöne Art und Weise.

Pro
Contra
Story
95%
+ Emotional und schön erzählt
+ Charaktere entwickeln sich angemessen
– Relativ kurz
Gameplay
90%
+ Abwechslungsreich
Balance
75%
+ Spielstand speichert häufig automatisch – Wenig Herausforderung
Steuerung
90%
+ Einfache, intuitive Steuerung
Grafik & Sound
90%
+ Angenehmer Soundtrack
+ Passende Soundeffekte

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Claritas

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Nach Fe ist mit Sea of Solitude nun ein weiterer Titel in EAs Programm „EA Originals“ dazugekommen. Bei dem Titel von Indie-Entwickler Jo-Mei handelt es sich um ein düsteres Adventure, in dem ihr in die Rolle der jungen Frau Kay schlüpft und eine überschwemmte Stadt erkundet.
Was sich alles in dem Meer verbirgt, welchen Dämonen ihr euch stellen müsst und ob es sich für euch lohnt, einen Blick auf Sea of Solitude zu werfen, erfahrt ihr hier.
Als Monster unter Monstern
Einsamkeit verwandelt Menschen in Monster. Unter dieser Prämisse steht Sea of Solitude. Damit steht ein Gefühl im Mittelpunkt, das jeder kennt – auch unsere Protagonistin Kay. Und wer würde sich auch nicht einsam fühlen, wenn er sich allein auf einem Boot mitten auf dem Meer wiederfindet?
So beginnt nämlich Sea of Solitude und erklärt uns direkt, woher der Name des Spiels kommt. Ein düsteres Meer, ein wolkenverhangener Himmel und der Wunsch, sich zu verändern.
Es beginnt also eine Reise um nicht nur sich selbst...


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