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„Shiness: The Lightning Kingdom“ im Test – Bunt, wie es nur ein Fantasy-Rollenspiel sein kann

Es zogen einige Jahre ins Land, bis Enigami ihr lang angepriesenes Werk Shiness: The Lightning Kingdom nun endlich präsentieren konnte. Freunde fantasievoller Action-Rollenspiele dürfen sich über das neue Spielfutter freuen und begeben sich mit einem vielseitigen Quintett auf ein farbenfrohes Abenteuer. Ob neben blumenbewachsenen Wiesen und herumtollendem Getier auch noch genug Platz für epische Schlachten bleibt, verraten wir euch in unserem Test.

Story: Das Schicksal der Welt liegt in deiner Hand

Ihr schlüpft in die Rolle von Chado, einem jungen Waki, der samt seiner Freunde an Bord eines Flugschiffs unterwegs ist, um die Himmlischen Inseln zu bereisen will, die allesamt von ganz individuellen Spezies bewohnt werden. Der idyllische Ausflug endet, als das Schiff notlanden muss und die Truppe sich inmitten eines erbarmungslosen Machtkampfes zweier verfeindeter Reiche wiederfindet. Gerade als der Konflikt sich zuspitzt, erscheint Chado ein nur ihm sichtbarer Elementargeist – ein sogenannter Shiness. Dieser flüstert Chado, dass nur er als Auserwählter den Weg des Schicksals ändern kann und fortan Unterstützung durch den kleinen Shiness erhält. Chado zögert nicht lange und formiert eine kleine Gruppe tapferer Widerstandskämpfer, um gemeinsam den Weg zum Land des Lebens anzutreten. Ein Land, das tief im entfernten Meteora angesiedelt und der Schlüssel zu neuem Frieden ist.

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Gameplay I: Die Macht der Elemente

Gemeinsam mit eurer Crew aus mindestens drei Charakteren erkundet ihr in Shiness: The Lightning Kindom eine bezaubernde Spielwelt, die euch mit ihren ganz eigenen Herausforderungen und Geheimnissen konfrontiert.

Ein zentrales Element des Games ist vor allem das actiongeladene und interaktive Kampfsystem, das euch immer neue Gegnerbrocken präsentiert. Diese räumt ihr entweder mit zielsicheren Manövern oder gar der richtigen Prise Magie aus dem Weg. Habt ihr einen Feind besiegt, rückt sogleich der nächste an, sodass ihr euch in Dauerschleife prügeln könnt. Neben Chado stehen euch auf eurem Abenteuer eine Reihe individueller Charaktere zur Verfügung, die euch im Kampf voller Tatendrang unterstützen. Ähnlich wie bei euren Gegnern rückt die Verstärkung automatisch nach, sobald einer eurer Kämpfer zu Boden geht. Jeder Spielheld verfügt über elementare Affinitäten, die ihr im richtigen Moment auf der Arena ausspielen solltet. Nimmt der Arenarand beispielsweise eine rote Farbe an, sind feuerbasierte Angriffe besonders wirkungsvoll, bei Blau- oder Gelbfärbung sind Wasser- sowie Erdangriff gefragt. Neben einem weiteren Windangriff lassen sich die einzelnen Elemente auch zu wirkungsvollen Mischenergien verbinden, die eure Feinde mit der Kraft der Naturgewalten ins Abseits manövrieren. Ein tosender Windangriff gepaart mit Feuer entlädt sich beispielsweise in einem krachenden Blitz, der eurem Feind ordentlich unter Strom setzt. Selbstredend dürft ihr euch auch konventioneller Kampfmechaniken bedienen und ordentlich Tritte und Faustschläge, Blocks und Konter verteilen. Ein besonderes Highlight sind zweifelsohne die Bosse, die selbst nach mehreren Phasen noch stramm auf dem Schlachtfeld stehen und euer Können gerne mal bis zum Limit ausreizen.

Gameplay ll: Jeder im Bund hat seine Stärken

Aber nicht nur hinsichtlich der Kämpfe lohnt sich ein genauer Blick auf das Skillset eurer Gefährten. Jeder Charakter besitzt außergewöhnliche Spezialfähigkeiten, die vor allem bei intensiven Erkundungspassagen eine zielsichere Koordination erfordern. So kann Chado kleine Hinkelsteine beschwören und diese als Wurfgeschosse nutzen, um brüchige Wände einzureißen. Poky kann mit seinem Schraubenschlüssel Energieströme umleiten und Gegenstände ähnlich wie ein Magnet anziehen. Askel legt mit seiner Pflanzenpeitsche gerne mal entfernte Schalter um und zieht schwer erreichbare Gegenstände mit einem Hieb heran. Kayenne manipuliert mittels Telekinese entfernte Objekte, während Rosalya per Konzentration Geheimwege ausfindig macht.
Immer wieder könnt ihr Tieren unentdeckt nützliche Items abluchsen und diese bei einem von vielen Händlern gewinnbringend eintauschen. Vor allem wertvolle Schriftrollen versehen eure Charaktere mit immer neuen Techniken und lassen eure Statuswerte kontinuierlich in die Höhe schnellen. In vielfachen Nebenquests erkundet ihr zauberhafte Orte, durchstreift schillernde Städte und schließt Freundschaft mit interessanten Figuren. Immer wieder kommt es bei diesen Begegnungen zu ausgiebigen Dialogen, in denen ihr verschiedene Entscheidungen trefft und damit den Spielverlauf ganz nach eurem Gusto steuert. Und wenn auch dieser Umstand dem Game zwar eine angenehme erzählerische Tiefe verleiht, halten sich die wirklichen Folgen ziemlich in Grenzen.

Balance: Wenig Speicherpunkte – seichte Rätsel

Hinsichtlich der Balance wurde leider auf verschiedene Schwierigkeitsgrade verzichtet und auch mit einer Schnellspeicherfunktion geizt das Spiel beharrlich. Daher ist es ratsam, die rar gesäten Speicherpunkte regelmäßig zu aktivieren, da euch das nächste Gefecht andernfalls ordentlich zurückwerfen kann. Dafür bleiben die Rätsel verhältnismäßig einfach, sodass ihr an dieser Stelle nur selten in eine Sackgasse geraten werdet. Hier hätte das Game durchaus etwas strenger sein und auf so manche Lösung auf dem Präsentierteller verzichten dürfen.

Steuerung: Die Vorteile liegen im gegnerischen Feld

In Sachen Steuerung spielt Shiness: The Lightning Kingdom eher dem Gegner in die Tasche als dem Spieler selbst. Zwar gehen sämtliche Attacken und Moves zunächst gut von der Hand, die eigentliche Ausführung geschieht jedoch selten punktgenau und tritt erst mit reichlich Verzögerung ein. Das gibt eurem Gegner vor allem in rasanten Gefechten immer genug Spielraum, um eure Deckung zu durchbrechen und euch in die Knie zu zwingen. Auch die Kameraführung entwickelt gerne mal ihr Eigenleben, sodass der Spielheld samt Feind immer wieder aus dem Blickfeld geraten.

Grafik und Sound: Eine bonbonfarbene Anime-Welt

Optisch punktet das Game mit einer pastellfarbenen Anime-Optik, der zwar etwas generisch ausfällt, jedoch mit einem hohen Detailgrad punkten kann. So sieht man einzelne Grashalme im Sonnenlicht wanken und jeder Winkel besticht mit klaren Linien und scharfen Konturen. Dazu gesellt sich eine fröhliche akustische Untermalung, die durch den geschickten Einsatz abwechslungsreicher Musikstücke jeder Themenwelt in Shiness: The Lightning Kingdom ihren individuellen Charakter verleiht. Auch die Vertonung samt deutscher Übersetzung ist gelungen und bettet sich wunderbar in den verträumten Comicstil ein.

Fazit: Ein vielfältiges Action-Rollenspiel, das leider nicht alle kreativen Ideen gut umsetzt

Mit Shiness: The Lightning Kingdom präsentiert Enigami ein vielfältiges Action-Rollenspiel mit liebenswerten Charakteren, actionreichen Kämpfen und einer fantastischen Welt, die zum Erkunden einlädt. Dennoch fehlt dem Game nicht nur technisch der letzte Schliff, auch die Story lässt keine wirkliche Spannung aufkommen. Alles in allem lässt das Game viele gute Ideen erkennen, die teilweise jedoch im Keim erstickt werden und das Spielgefühl zumindest zeitweise mildern.

Pro
Contra
Story
70%
+ verspieltes Fantasy-Setting – schlichte und flache Story
Gameplay
85%
+ actiongeladene Kampfsequenzen
+ vielfältige Manöver und Attacken
+ gute Einbindung der verschiedenen Elemente in das Kampfsystem
+ individuelle Charaktere, die für das Lösen der Rätselpassagen notwendig sind
+ detaillierte und interessante Dialoge
– getroffene Entscheidungen haben keine beträchtliche Auswirkung auf den weiteren Spielverlauf
Inhalte
100%
+ faire Kämpfe – nur ein Schwierigkeitsgrad
– kein automatisches Speichern möglich
Steuerung
65%
+ sämtliche Moves gehen gut von der Hand – Figuren reagieren verzögert auf Befehle
– unsaubere Kameraführung
Grafik & Sound
80%
+ zweckmäßiges und verspieltes Design
+ klare Linien und scharfe Konturen
+ abwechslungsreiche Musikstücke

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