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State of Decay 2 – Eine Erweiterung mit Coop-Modus?

Mit State of Decay gab es für Xbox- und später PC-Spieler ein Survival-Action-RPG mit seinem ganz eigenen Charme. Basisbau und die Erkundung einer fantastischen Welt boten viel Potenzial, das für viele Spieler, die auf Alleingänge stehen, auch komplett aufging. Wir sagen euch, ob State of Decay 2 einfach nur eine Erweiterung mit einem Coop-Modus ist oder ob Undead Labs es geschafft hat, einen Schritt weiter zu denken.

Das erste Kennenlernen

Bevor wir mit dem Spiel starten, wählen wir erstmal ein Duo aus zwei Charakteren aus. Von Geschwistern bis zum Draufgänger-Duo ist alles dabei. Wir kämpfen uns mit den Überlebenden durch ein Auffanglager, das keines mehr ist. Es wimmelt vor Zombies und wir werden erstmal mit der Steuerung vertraut gemacht. Außerdem lernen wir die Persönlichkeit der Charaktere kennen, zu Beginn des Spiels sind die Dialoge noch ausgefallen und wir können tatsächlich mitfühlen. Im späteren Spielverlauf werden diese zur Nebensache – leider. Im Auffanglager finden wir einen Soldaten und eine Ärztin, die ein Rezept für die Blutseuche hat. Zusammen mit unserer kleinen Truppe suchen wir uns ein Startgebiet aus und machen uns mit einem Auto auf den Weg.

Jedes einzelne Gebiet bietet reichlich Platz und Erkundungsfreiheiten. Damit nicht jedes Gebäude, jede Hütte oder jede Farm zufällig angesteuert wird, um die nötige Ressource zu finden, kann ein Teil eines Gebietes ausgekundschaftet werden. Dafür stehen euch Funkmasten, Wassertürme oder Reklametafeln zur Verfügung. Diese sind auf der Karte gekennzeichnet.

Ist ein Gebiet ausgekundschaftet, könnt ihr über die Karte sehen, welche Ressource sich vermutlich in einem Gebäude befindet. Wir können uns also nie sicher sein, ob sich der Weg auch wirklich lohnen wird. Die verlassenen Orte haben dann aber ihren ganz eigenen Charme. Undead Labs schafft es in State of Decay wieder, die Zombie-Apokalypse glaubwürdig auf den Bildschirm zu bringen. Die Orte wirken, als ob sich vor Kurzem noch jemand hier befunden hat. Schlafsäcke auf dem Boden, Campinglampen überall und dann diese Spuren von einem Kampf. Die Häuser sehen wirklich verwüstet aus, das regt zum Nachdenken an.

Die Apokalypse auf der leichten Schulter

Die Zombies selbst stellen keine Gefahr dar, selbst als Horde nicht. Es ist zu willkürlich die Zombies immer und immer wieder mit den gleichen Animationen und Schlagabläufen zu töten, dass es schon fast zur Routine wird. Besonders die fehlende Rarität an Schusswaffen und Munition lässt das Spiel zu einfach werden. Zu oft haben wir uns dabei erwischt, dass wir ballernd durch die Stadt laufen, genug Munition haben wir in unserer Basis sowieso.

Also bis auf drei Ausnahmen sind die Zombies einfach nur ein Teil der Apokalypse, der zwangläufig dazu gehört. Ein neues Feature in State of Decay 2 sind die sogenannten Seuchenherzen. Diese produzieren Seuchenzombies, die eure Überlebenden infizieren können. Je nach Grad der Infektion dauert es bis zu drei Stunden, bis sich der infizierte Überlebende in einen Seuchenzombie verwandelt und eine Gefahr für die ganze Enklave darstellt. Der Goliath und der „Rasende“ stellen euch vor weitaus größere Gefahren. Mit Schusswaffen sind sie zwar auch keine Gefahr, im Nahkampf und ohne Hilfsmittel wie Bomben oder Molotowcocktails, können sie euch schon ganz schön zusetzten. Wir haben den ein oder anderen Überlebenden an den Goliath verloren.

Kein Fortschritt? Kein Spaß!

Jeder Überlebende hat verschiedene Spezialfähigkeiten. Ein Soldat beispielsweise kann besser schießen als ein Computernerd. Die Standardfähigkeiten wie Sprinten oder Nahkampf hat jeder. Jede dieser Fähigkeiten wird über kurz oder lang automatisch verbessert. Der Fortschritt wird in Sternen angegeben, solltet ihr fünf erreichen, könnt ihr eine Spezialisierung auswählen. Mehr Tragfähigkeit, bessere Kondition oder höhere Genauigkeit mit einem bestimmten Waffentyp sind nur ein paar dieser Spezialisierungen.

Um in der „Story“ voranzukommen, müssen alle Seuchenherzen in einem Gebiet zerstört werden. Um die Monotonie zu unterbrechen werden kleine Nebenmissionen eingeschoben. Rettet einen Überlebenden, besorgt Vorräte für eine Enklave oder zerstört ein bestimmtes Seuchenherz sind einige der Missionen, die ich euch vom Alltag des Überlebens Abwechslung bieten sollen.

Nachdem alle Seuchenherzen zerstört wurden, könnt ihr ein Vermächtnis im Gebiet hinterlassen. Jeder Überlebende hat eine von vier Eigenschaften – Händler, Baumeister, Sheriff oder Kriegsherr. Im Test konnten wir bereits den Sheriff und den Baumeister kennenlernen. Der Sherrif sorgt für Recht und Ordnung, wir helfen bei Auseinandersetzungen oder Überfällen, à la Rick Grimes aus The Walking Dead. Der Baumeister sorgt sich eher um seine eigenen Leute und möchte die Basis bestmöglich ausbauen. Wir bauen eine Grundversorgung auf  und müssen auf die Bedürfnisse unserer Überlebenden eingehen. Ist diese Questreihe abgeschlossen, bekommen wir eine Karte, die uns Boni in der nächsten Basis gibt. Wir können vier Karten erhalten, wovon immer nur zwei gleichzeitig aktivierbar sind.

It’s not a bug, it’s a feature!

Technisch betrachtet schien zum Release so einiges nicht zu stimmen. In der Luft fliegende Zombies, in der Wand laufende Überlebende oder das merkwürdige Kollisionssystem in Autos sind nur einer paar der einfachen Bugs. Leider hat der Coop-Modus zu Beginn gestreikt, das Spiel ist in regelmäßigen Abständen abgestürzt. Auch ein Umstand, der schnell behoben worden ist. Am verrücktesten ist aber das Funkgerät. Falls man festhängt, kann man sich zurücksetzten lassen. Ok? Das spricht schon tausend Bände. Ein gewolltes Feature für einen Bug, anstatt die Bugs auszumerzen.

Genau so zwiegespalten sind wir bei der Grafik. An sich macht das Spiel einen guten Eindruck. Die Texturen sehen gut aus, die Cutscenes hingegen nicht. Die Gesichter der Überlebenden sind matschig und bewegen sich sogar asynchron zum Text. Also für die Leute, die sich für Cutscenes interessieren, hagelt es Minuspunkte.

Fazit zu State of Decay 2

State of Decay 2 geht auf einige Schwächen des Vorgängers ein. Besonders der Coop-Modus wurde von vielen Spielern gewünscht und hat es nun endlich ins Spiel geschafft. Das Spielprinzip hat sich nicht grundlegend verändert. Einige Elemente wie der Nahkampf haben sich ein bisschen verändert.

Über die Texturen in den Cutscenes kann man hinweg sehen, über die Bugs nicht. Einen Bug als Feature zu verkaufen ist schon fragwürdig. Der Coop-Modus reißt auf jeden Fall einiges raus, mit Freunden macht es halt um einiges mehr Spaß!

Undead Labs baut auf dem soliden Gerüst von State of Decay auf und schraubt ordentlich an einigen Stellen. Abschließend lässt sich somit nur sagen, dass State of Decay 2 eine Menge Spaß macht, aber eigentlich eine Erweiterung mit Coop-Modus ist. Es wurde aber auch an vielen Stellen gewerkelt, wir sind zufrieden mit dem Ergebnis.

State of Decay 2

Story
Gameplay
Balance
Steuerung
Grafik & Sound

Ein bisschen besser!

State of Decay 2 macht einige Sachen besser als der Vorgänger. Die wichtigste Neuerung ist wohl der Coop-Modus.

Lukas Heinrichs

Mitgründer von Basic-Tutorials.de und leidenschaftlicher Zocker und zusätzlich noch Redakteur für den Blog, hält mich meistens mein Arbeitsleben von Unmengen an Artikel ab.

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