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„Warhammer 40.000: Dawn of War 3“ im Test – Welche Fraktion führst du an?

Echtzeitstrategen mussten sich die vergangenen Jahre zunehmend in Geduld üben und immer wieder auf alternative Spielwiesen ausweichen. Nach vielen Jahren führt Relic Entertainment mit „Warhammer 40.000: Dawn of War 3“ eine Erfolgsserie fort und schickt schwergewichtige Orks und übermächtige Space Marines in ein Taktikduell erster Güte.

Ob die epischen Schlachten auch mit dem notwendigen Bombast daherkommen und der Weg zurück zu den Wurzeln von Erfolg gekrönt ist, erfahrt ihr in unserem Test.

Story: Schlacht der Völker

Das 41. Jahrtausend nach Christus ist angebrochen und die Welt ist nicht mehr, wie sie einst war. Erzählt wird die Geschichte der Elder, Orks und Space Marines, die sich um ein wertvolles altes Relikt – den Speer des Khaine – prügeln, welches übermenschliche Kräfte verleihen soll. Allein dieser Umstand bietet ausreichend Zündstoff, um einen intergalaktischen Krieg zwischen den Fraktionen zu entfachen. Nun ist es an euch, den Platz des gewieften Oberbefehlshabers einzunehmen und eure Truppen an die Spitze der Macht zu führen.

Auf eurer Mission werdet ihr in immer neue Intrigen verwickelt, die euch stets aufzeigen, dass wirklich jeder in dem Komplott von Gier getrieben ist und seine ganz eigenen Interessen verfolgt.

Gameplay: Jeder Kämpfer ist einzigartig – kein Kampf ist vorhersehbar

Bereits nach wenigen Spielminuten seid ihr in dem packenden Warhammer-Universum gefangen, welches sich auf die zentralen Elemente der Ressourceneroberung, dem Basisbau sowie der Einheitenformation setzt. Euer oberstes Ziel ist es dabei, eine agile Armee zu formen und diese im Laufe der Schlacht immer weiter aufzurüsten.

Jede Fraktion verfügt über neun Eliteeinheiten, von denen ihr euch vor jedem Match drei Eliteeinheiten aussuchen dürft, die sich für euch aufs Schlachtfeld begeben. Eure Armee trägt nicht nur maßgeblich zum epischen Spielgefühl bei, sondern lässt das Game auch an Komplexität gewinnen, da jede Fraktion einen völlig individuellen Spielansatz erfordert. So können Fernkampftruppen neben ihren Schusswaffen hochexplosive Granaten abfeuern, feindliche Nahkämpfer lassen sich aus der Distanz am besten im Zaun halten und schwere Fahrzeuge überrollen das Feld gerne mal mit üppigen Raketenwerfern.

Um möglichst siegreich aus der Schlacht zu treten, solltet ihr euch genauestens auf eine Rasse konzentrieren und euch mit deren Spezialattacken bestmöglich auseinandersetzen. So knocken die muskelbepackten Orks ihre Kämpfer stets mit roher Gewalt aus und zimmern sich ihre Kriegsmaschinen gerne in Eigenregie aus Schrott zusammen. Die Eldar hingegen sind Meister der Fortbewegung und überraschen ihre Feinde gerne mal mit ihren Teleport-Fähigkeiten aus dem Hinterhalt. Space Marines hingegen nehmen gar übermenschliche Kräfte an und manövrieren ihre Einheiten aus dem Weltraum direkt auf die Schlachtfelder.

Die 17 abwechslungsreichen Missionen punkten nicht nur mit überraschenden Wendungen, sondern lassen euch die Schlacht der drei Fraktionen auch aus sämtlichen Perspektiven erleben. So werdet ihr nach und nach mit sämtlichen Einheiten vertraut und stellt euch dank wechselnder Kampftaktiken immer neuen Herausforderungen. Schaltet ihr feindliche Einheiten aus, werdet ihr mit Elitepunkten belohnt, die euch noch schneller in den bis zu neun Charakterstufen aufsteigen und euch neue Spezialfertigkeiten freischalten lassen. Zudem könnt ihr nützliche Schädel einsammeln, mit denen ihr immer neue Kämpfer rekrutiert.

Besonders gelungen ist die Balance aus Elite-Einheiten und Normalos, die für immer neue und anspruchsvolle Schlachten sorgt und stets die richtige Taktik erfordert. Allerdings ist es nicht nur entscheidend, die eigene Armee ausgewogen zu formatieren, sondern vor allem auch die Stärken und Schwächen der gegnerischen Helden im Blick zu behalten.

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Neben rasanten Schlachten könnt ihr es jedoch auch ruhiger angehen lassen und nützliche Gebäude aus dem Boden stampfen und anschließend wieder verlegen. Eine robuste Kaserne sichert euch beispielsweise den Platz nahe der Front und übt unweigerlich Druck auf die Feinde aus.

Setzt ihr vorzugsweise auf Teamgeist, dann dürft ihr euch selbstredend in rasanten Multiplayer-Gefechten mit echten Spielern oder der KI ordentlich austoben. Hierfür stehen euch acht Karten zur Verfügung, die ihr für 1-gegen-1- , 2-gegen-2- sowie 3-gegen-3-Gefechte nutzen könnt. Euer oberstes Ziel ist es dabei, den gegnerischen Energiekern hochzujagen und den eigenen Kern dabei stets vor Angriffen zu schützen.

An dieser Stelle wäre etwas mehr Vielfalt durchaus wünschenswert gewesen, denn insbesondere die Zahl der nutzbaren Schlachtfelder ist im Multiplayer doch sehr begrenzt. Wir hoffen, dass Relic Entertainment hier künftig nachrüstet und das kämpferische Potenzial mehr ausschöpft.

Und wenn auch viele Figuren durchaus charismatisch erscheinen und das chaotische Schlachtfeld zu fesseln weiß, so fehlt es doch vor allem der Kampagne an Tiefe. So wurde auf sämtliche Zwischensequenzen verzichtet und auch interessante Story-Wendungen sucht man vergebens. Da reicht auch der raue Stil der Gefechte nicht aus, um die Atmosphäre langfristig auf einem hohen Level zu halten.

Balance: Nur mit der richtigen Strategie winkt der Sieg

Dennoch ist nicht von der Hand zu weisen, dass das Universum von Warhammer zumindest spielerisch durchaus komplex ist und weit mehr erfordert als das bloße Draufhauen auf die gegnerische Patrouille. Bereits bei dem leichtesten Schwierigkeitsgrad geht die Lernkurve des Games steil nach oben und verlangt ein Mindestmaß an Wissen, um die verschiedenen Einheiten auch richtig einzusetzen. Mit einer gewissen Einarbeitung haben jedoch auch Einsteiger der Serie ihren Spaß und finden in den knackigen Challenges eine willkommene Dauerbeschäftigung.

Steuerung: Flüssige und genretypische Steuerung

Auch die Steuerung geht flüssig von der Hand und wird vor allem Genreliebhabern als durchaus gängig erscheinen. So lassen sich Spezialangriffe entweder mit einer bestimmten Tastenkombi oder bequem per Klick auf das passende Symbol abrufen.

Grafik und Sound: Charismatische Figuren und gelungene Sprachausgabe

Technisch fallen sämtliche Figuren angenehm detailliert aus und auch die Animationen punkten mit einer herrlich bizarren Optik.

Sämtliche Zwischensequenzen werden von hervorragenden englischen Sprechern gut verkörpert, die dem Game die notwendige Lebendigkeit einhauchen. Zwar wurde auf eine deutsche Sprachausgabe leider verzichtet, diese wird jedoch durch gut übersetzte Untertitel ersetzt.

Fazit: Ein packendes Echtzeitstrategiespiel, das trotz lauer Story dauerhaft zu fesseln weiß

Mit „Warhammer 40.000: Dawn of War 3“ präsentiert Relic Entertainment ein spannendes Echtzeitstrategiespiel, das mit einer wunderbar rauen Stimmung, einer gelungen Inszenierung und abwechslungsreichen Missionen überzeugt. Auch wenn man bei dem Game eine epische Story vermisst, wird der Plot doch schnell zur Nebensache, wenn man sich wieder einmal eine neue Taktik für die nächste Schlacht zurechtlegen muss.

Fans des Genres erwarten mit „Warhammer 40.000: Dawn of War 3“ fantastische Schlachten, vielseitige Spezialeinheiten und ein ganzes Arsenal charismatischer Helden. Welcher Fraktion ihr nun letztlich den Sieg wünscht, bleibt ganz euch überlassen.

Pro
Contra
Story
70%
+ episches Setting – eher flache Gesamtstory
Gameplay
85%
+ packende Perspektivwechsel während der Schlachten
+ unterschiedliche Einheiten wählbar
+ jede Fraktion besitzt individuelles Skillset
+ fortwährende Charakterentwicklung
+ flexibler Basisbau
– bescheidener Umfang beim Multiplayer
Balance
80%
+ anspruchsvolles Gameplay durch immer neue Kampfstrategien – gewisse Eingewöhnung aller Mechaniken nötig
Steuerung
90%
+ flüssige und gängige Steuerung
+ schnelles Abrufen von Attacken und Manövern
Grafik & Sound
80%
+ detaillierte Figurenmodellierung
+ liebevoll inszenierte Fraktionen
+ sehr gute englische Sprecher
– keine deutsche Synchro

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