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Age of Empires: Der Entwicklungsprozess eines Strategiemeilensteins

Erst kürzlich kündigte man die Age of Empires Definitive Edition und die Arbeit an einem neuen Teil des Echtzeitstrategieklassikers an. Fans freuen sich schon jetzt auf Age of Empires 4, müssen sich aber noch länger gedulden. Auf der gamescom 2017 konnte der neue Entwickler Relic Entertainment noch nichts vorweisen, außer einer inzwischen schon weit verbreiteten Ankündigung.

Der Entwicklungsprozess des Strategie-Meilensteins ist für sich genommen aber schon so interessant, dass er uns einen eigenen Beitrag wert ist. Das Publishing ist nicht top-down, sondern wird vordergründlich von einer aktiven Community angestoßen, die nach Fortsetzungen und Erweiterungen dürstet. Treue Fans folgen dem Titel schon seit seiner Entstehung im Jahre 1997. Auf der Messe versuche ich, den Entwicklern von Forgotten Empires weitere Informationen zu entlocken.

Die Forgotten Empires-Entwickler, die für Age of Empires 2 Forgotten Empires, die Definitive Edition verantwortlich sind und auch bei der Entwicklung aller Versionen von Age of Empires 2 HD beteiligt waren, geben an, dass noch viel aus dem PC-Klassiker herausgeholt werden könne. Aber z. B. die Entwicklung von Soundeffekten und Musik, um nur einmal eine Sparte zu nennen, sei eine Frage der Kosten. Ob der Spagat zwischen mehreren Entwicklerfirmen nun auch in der Praxis gut gehen wird, bleibt abzuwarten. In der Vergangenheit gab es in der Reihe neben der Pionierstellung für Echtzeitstrategie nämlich auch schon Flopps.

Ups and downs

Ensemble Studios wurde wenige Jahre nach der Veröffentlichung von Age of Empires III geschlossen. Im Vergleich zum vorherigen Hype der Antikenversion und dem Nachfolger ist der dritte Teil ein Flopp gewesen, an dem man sich wahrscheinlich die Zähne ausgebissen hat. Lange Jahre war es ruhig um die Spielereihe. Es sind insbesondere kleine Ableger von Age of Empires 2, die in Voobly, Tunngle und immer noch auf LANs gerne gezockt werden. Diese kleine, fast schon verblasste Nutzergemeinde blüht 2013, 8 Jahre nach dem Release von AoE III wieder durch eine große Einbindung des Klassikers bei Steam auf. Age of Empires 2 HD wächst erstaunlicherweise wieder zu einem der beliebtesten Spiele auf der größten Spieleplattform heran. Die Einbindung tut Age of Empires gut, ein einfacher Onlinemodus ist das, was bisher immer gefehlt hat. Es gibt außerdem wieder Werbung, Neuheiten und kleinere Turniere weswegen viele Fans von damals wieder Lust auf Paladine und Co bekommen . Heute ist das Spiel fest in den Steam Top 100 etabliert, obwohl seit der Veröffentlichung der Ursprungsversion 18 Jahre vergangen sind – in Videospieljahren eine Ewigkeit. Auf den Wunsch der Nutzergemeinde folgen die Erweiterungen Age of Empires II HD: The Forgotten, The African Kingdoms, Rise of the Rajas und nun bald die Definitive Edition in 4k-Auflösung. Man kann nur hoffen, dass die Fortführung der Reihe nicht wieder zu einer Enttäuschung wird.

Was genau ist das Erfolgskonzept?

Die Entwicklung von einem im Aussterben begriffenen Mythos hinzu einem der topgames auf Steam war nur möglich, weil der Klassiker die Spielerherzen auch heute noch höherschlagen lassen kann. Dieses Talent über einen so langen Zeitraum und trotz erstarkender Konkurrenz beibehalten zu haben, zeichnet meiner Meinung nach Age of Empires besonders aus. Hinzu kommt, dass sich in AoE 2 HD und der Version von voobly eine Competetive-Szene eingenistet hat. Das Rangsystem und der einfache Onlinemodus zeigen, dass das Spiel durchaus sehr balanced ist. Natürlich kann es mit eSports-Titeln wie League of Legends oder CS:GO nicht mithalten, aber das muss es auch nicht. Das Spiel bietet Spaß fürs Lategame und ebenso fürs gelegentliche Entstauben. Auch einige Youtuber und Streamer stürzen sich auf den Klassiker und speisen regelmäßig ein hungriges Zuschauerpublikum. Es ist davon auszugehen, dass Streamer wie Tyrant_theviper mit den Einnahmen einen sehr hohen Zusatzverdienst haben dürften. Das Spiel hat alles, was man heute von guten Games erwarten darf: Es ist balanced, hat einen wettkampforientierten Multiplayer, kann mit bis zu 7 Freunden gespielt werden, hat keine großen Systemanforderungen, es gibt viele verschiedene Spielmodi und Sachen zu entdecken, ein ausgeklügeltes Einheiten- und Technologiesystem und eine hartnäckige Fangemeinde. Mods, Patches, Erweiterungen und Karten-Szenarien aus der Community halten den „alten Schinken“ am Leben. Aber auch das Spiel für sich schafft es, einfach Spaß zu machen. Das Bild mit dem Dorfzentrum und drei Arbeitern zu Beginn des Spiels in der typischen Grafik stimmt Generationen von Gamern zufrieden, es entwickelt sich hieraus jedes Mal ein anderes Spiel.

Marlon

Meine Begeisterung für Gaming und meine Neugierde für Hardware führten mich 2015 zu Basic-Tutorials. Neben eigenen Projekten im Bereich CS:GO entwickelte ich Interesse am Verfassen einiger Beiträge für den Blog. Dieser gibt mir fortan eine Plattform, um unverfälschte Produkttests und News über für mich ansprechende Themen zu verfassen. Ich gebe gerne Hilfestellungen und entwickle eigene Rezensionen.

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