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„Yonder: The Cloud Catcher Chronicles“ im Test – Könnte eine Insel niedlicher sein?

Games im Stile von Stardew Valley und Harvest Moon sorgten schon immer für stundenlangen Spielspaß auf der heimischen Couch. Mit Yonder: The Cloud Catcher Chronicles veröffentlichte Indiestudio Prideful Sloth nun ein weiteres friedliches Open-World-Adventure und entführt euch auf eine geheimnisvolle Insel. Wir haben das knuddelige Eiland besucht und berichten euch in unserem Test, ob die charmanten Inselbewohner auch uns überzeugen konnten.

Story: Gestrandet in einer Welt der Fabelwesen

Ihr seid ein namenloser Held und wurdet gerade erst aus eurer Heimat verbannt. Als ihr über den Ozean schippert, zieht plötzlich ein Unwetter heran und euer Schiff wird von einem gellenden Blitz erfasst. Das Schicksal scheint es jedoch gut mit euch zu meinen und die Wellen spülen euch geradewegs an den Strand der beschaulichen Insel Gemea. Es dauert nicht lange und ihr macht Bekanntschaft mit dem ersten zutraulichen Fabelwesen, welches euch sogleich von gutgesinnten Feengeistern berichtet, mit denen ihr euch verbünden sollt. Denn wenn auch dieser niedliche Ort auf den ersten Blick friedlich erscheint, wird er doch von einem merkwürdig lilafarbenen Schleier heimgesucht, auch bekannt als die Düsternis. Zum Glück seid ihr mit einer ganz besonderen Gabe gesegnet, die es euch erlaubt, mit allen Geisterwesen der Insel in Kontakt zu treten und sie für euer heldenhaftes Vorhaben zu nutzen.

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Gameplay I: Mein großer Freund der Groffel

Yonder: The Cloud Catcher Chronicles offenbart sich als eine riesige und farbenprächtige Open-World, die euch zu ausgiebigen Erkundungstouren einlädt und eine ganze Reihe an Aufgaben und Geheimnissen für euch bereithält. Immer wieder kreuzen knuffige Tiere euren Weg, wie beispielswiese kuhartige Groffels, hasenähnliche Fabbits oder miauende Kätzchen, die sich gerne durch schmackhaftes Futter anlocken lassen. Dabei setzt das Game auf ein gängiges Spielprinzip und richtet den Fokus ganz klar auf das Crafting- und Handelssystem. So könnt ihr eure Werkzeuge, wie Axt, Sichel, Angel, Pickel oder Hammer einsetzen, um Steine und Holz kleinzuhauen und dieses dann beim Dorfhändler in wertvolle Stoffe einzutauschen. Überall in der weitläufigen Themenwelt könnt ihr euren ganz eigenen Hof errichten, Obst und Gemüse anbauen, Ställe hochziehen und wilde Tiere beherbergen. Neben der eigentlichen Story erwarten euch vielfache Nebenquests, die in mehrere Stufen eingeteilt sind und euch gerne mal über die komplette Insel schicken. Es ist also ganz an euch, ob ihr Kätzchen-Collectibles einsammelt, Bäume anpflanzt, Bewohnern aus der Patsche helft oder mit viel Einsatz die Düsternis bekämpft. Als Belohnung winken euch neue Outfits, Werkzeuge sowie nützliche Rezepte. Mit jeder Mission zieht ihr weitere kleine Feengeister auf eure Seite und steigert das Wohlergehen der Inselbewohner.

Gameplay II: Hier möchte wirklich niemand kämpfen

Was Yonder – The Cloud Catcher Chronicles mitunter auch besonders macht, ist die Tatsache, dass es sich hierbei um ein rundum friedliches Spiel handelt, das auf jegliche Kämpfe, Gegner und Gewalt verzichtet. Einzig die gesichtslose Düsternis suggeriert eine unterschwellige Bedrohung, wird euch aber zu keinem Zeitpunkt wirklich gefährlich. Ihren besonderen Charme erhält das friedliche Eiland mitunter auch durch die liebevolle Gestaltung, die sich durch zahlreiche farbenfrohe Biotope auszeichnet. So führt euch euer Abenteuer durch saftig blühende Wiesen, über verschneite Hügel bis hin zu verzauberten Wäldern, in denen eine Reihe geheimnisvoller Fabelwesen auf euch warten. Eine angenehme Dynamik erhält das Spiel mitunter auch durch den steten Wechsel der Tageszeiten sowie die stimmungsvollen Witterungsbedingungen. Doch wenn auch die Inszenierung des Games ein ganz besonderes Flair erzeugt, so schöpft das Game spielerisch nicht alles aus. So werden insbesondere die Quests schnell zur Routine und plätschern ohne große Abwechslung vor sich hin. Viele Aufgabenstellungen fallen nur wenig kreativ aus und schaffen es nicht, dem Game eine besondere Tiefe zu verleihen. So verliert ihr euch nur zu allzu schnell in der endlosen Dauerschleife des Crafting und seid schon bald mit eurem Alltag als Bauer mehr als unterfordert.

Balance: Selten konnte man sich so gelassen zurücklehnen

So ist es kein Wunder, dass Yonder: The Cloud Catcher Chronicles euch nur wenig Hinweise während eurer Missionen spendiert und darauf vertraut, dass euer Kompass euch in der Ferne führt. Dennoch bleiben die Aufgaben durchweg leichte Kost, da sich viele Mechanismen quasi von selbst erklären. Während dieser Umstand vor allem der jungen Spielergemeinde gefallen wird, werden hart gesottene Rätsel-Profis hier nur selten auf ihre Kosten kommen.

Steuerung: Stets alles im Blick

Da Yonder: The Cloud Catcher Chronicles hinsichtlich seiner Mechaniken durchweg überschaubar bleibt, fallen die Steuerungsmechanismen entsprechend einfach aus. Auch die Kameraführung ist durchweg gelungen, sodass ihr stets das ganze Spielgeschehen im Blick habt.

Grafik und Sound: Bunt, bunt und nochmals bunt

Optisch wartet das Game mit einem malerischen Grafikstil und comicartigen Charakterzeichnungen auf. Zwar passt der bonbonartige und niedliche Stil perfekt zur Grundstory, leider wirken insbesondere die Gesichter der Figuren schnell immer wieder eingefroren und emotionslos. Optisches Highlight sind hier ganz klar die unterschiedlichen Areale der Insel, die mitsamt wechselnder Wettersequenzen atmosphärisch inszeniert wurden. Auch der Soundtrack unterstreicht das entspannte Setting und hält sich mit sanften Streichern dezent im Hintergrund. Wenn auch in dem Spiel kaum Dialoge existieren, wäre doch zumindest eine deutsche Synchronisation wünschenswert gewesen.

Fazit: Ein unbeschwertes Indie-Game, das vor allem der jungen Zockergemeinde gefallen wird

Yonder: The Cloud Catcher Chronicles präsentiert sich als kunterbuntes Indie-Spiel, das euch eine wunderbar unbeschwerte Zocker-Kost bietet. Mit zahlreichen niedlichen Tierchen, einer malerischen Kulisse und jeglichem Verzicht auf Kampfsequenzen ist das Open-World-Adventure vor allem auf die jüngeren Spieler zugeschnitten. Wenn auch gute Ansätze hinsichtlich Erkundung in Crafting durchaus vorhanden sind, werden jedoch insbesondere erfahrene Spieler schnell mit den Rätseln unterfordert sein und dürften sich durch die generischen Missionen nur allzu schnell langweilen.

Pro
Contra
Story
70%
+ verspieltes Ausgangsszenario – seichte Grundstory
– keine interessanten Charakterentwicklungen
Gameplay
75%
+ abwechslungsreiche Schauplätze
+ niedliche Figuren
+ umfangreiches Farm- und Craftingsystem
+ geschickt eingebettete Rätsel
– teils generische Missionen
– kaum Action
– keine wirklichen Gegner
Balance
75%
+ leicht erlernbare Spielmechaniken
+ freie Speichermöglichkeiten
– kein wirklicher Anspruch
Steuerung
85%
+ einfache Steuerungsmechanismen
+ gelungene Kameraführung
Grafik & Sound
80%
+ verspielter Grafikstil
+ stimmungsvolle Wetteranimationen
+ sanfter und dezenter Soundtrack
– starre und teils eingefrorene Charaktermodelle

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