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Atezr P10 Combo 10W Lasergraviermaschine im Test – Lohnt sich mehr Power?

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich mit dem Atezr P5 eine Lasergraviermaschine für Einsteiger vorgestellt, die mich im Test überzeugt hat. Nun ist es an der Zeit, einen Schritt weiter zu gehen und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Deshalb habe ich jetzt Neues über den Atezr P10 Combo zu berichten – mehr Leistung, gleiches Design, aber mehr Möglichkeiten? Lohnt sich der Umstieg vom Einsteigermodell P5 auf den leistungsstärkeren P10? Das und vieles mehr werde ich euch jetzt vorstellen!

Technische Details des Atezr P10 Combo

Gerätegröße
644mm*680mm*168mm
Nettogewicht 7,83 kg
Gravurgröße 430mm*430mm
Maschinenleistung 60 W
Energieversorgung Leistungsaufnahme nach internationalem Standard: 100-240 V AC, 50/60 Hz Ausgang: 12 V * 5 A
Elektrische Laserleistung 40 W
Ausgangsleistung des Lasermoduls 10-12 W
Punktgröße 0,08 mm * 0,06 mm
Gravurgenauigkeit 0,01mm
Brennweite des Lasers
40mm
Laserwelle 455 ± 5 nm
Display 3.5-Zoll Touch Display mit Farbe
Fokussierungsmethode Fester Fokushebel ohne Fokussierung
Betriebssysteme Windows/macOS/Android/iOS
Steuerungssoftware LaserGRBL/LightBurn
Datentypen SVG/DXF/JPG/JPEG/PNG/BMP/TIF/CR2
Schnittstellen USB/WLAN/TF-Karte
Preis € 649,99*

Lieferumfang

  • Einfache Verpackung
  • Fest gesichert

Der Lieferumfang des P10 ist im Wesentlichen identisch mit dem des P5. Es ist wieder alles dabei, vom Werkzeug, dem Rack selbst bis hin zum Testmaterial – mehr dazu in der Grafik. Der einzige Unterschied ist diesmal ein mitgeliefertes HDMI-Display, welches eine sinnvolle Erweiterung darstellt und später die Bedienung erleichtern könnte.

Äußere Verpackung

Optional kann man für die P10 noch zwei Erweiterungen im Combo-Set kaufen, die uns auch für diesen Test zur Verfügung gestellt wurden. Dabei handelt es sich um einen Air Assist, eine Pumpe zum Reinigen des Gravierbereiches und eine Rotationswalze, auf der Objekte gedreht werden können, um z.B. das Gravieren von Gläsern zu erleichtern.

Montage

  • Aufbau innerhalb von 30 Minuten möglich
  • Erweiterungen kommen „out of the box“
  • Gut bebilderte Anleitung in mehreren Sprachen

Laut Atezr dauert der Aufbau des P10 ca. 20 Minuten – in diesem Fall konnte ich mit der bereits vorhandenen Erfahrung den Aufbau etwas schneller erledigen. Der gesamte Rahmen ist identisch mit dem des P5, so dass man schon wusste, wo welches Teil hingehört. Zu den Einzelteilen selbst kann man wieder nur ein Lob aussprechen. Alle Teile ließen sich wieder einfach und ohne großen Aufwand zusammenstecken und passend verschrauben. Die Einfachheit hat mich schon beim P5 überzeugt, so dass auch jeder Anfänger im Bereich der Lasergravur den Rahmen im Handumdrehen zusammenbauen kann. Wer mehr über den Aufbau wissen möchte, kann sich gerne meinen Testbericht zum P5 durchlesen.

Ähnlich verhält es sich mit der Rotationswalze und dem Air Assist. Beide Erweiterungen sind quasi „out of the box“ einsatzbereit. Bei der Pumpe muss nur der Schlauch von der Pumpe zum Laserkopf angeschlossen werden und schon ist man einsatzbereit. Ähnlich sieht es bei der Rotationswalze aus, wobei man hier zunächst höhere Füße montieren kann, aber nicht muss, wenn man die Möglichkeit hat, den Rahmen höher zu stellen. Der Zeitaufwand beträgt insgesamt maximal 10 Minuten, pro Erweiterung 5 Minuten.

Software

  • Übersichtlich und benutzerfreundlich gestaltete App mit neuen Funktionen
  • Wenig auswählbarer Inhalt

Für die Steuerung des P10 bietet Atezr zwei Möglichkeiten an – Die Steuerung über die App „Atezr Laser“ und den deutlich aufwendigeren Prozess der Erstellung einer G-Code Datei über z.B. LaserGRBL oder LightBurn, der dafür aber auch deutlich mehr Möglichkeiten der Individualisierung bietet. Wie schon im vorherigen Test habe ich mich für die ersten Schritte für die einfache Variante über die App entschieden. Die App lässt sich ganz einfach kostenlos im Apple App Store sowie im Google Play Store herunterladen und die Einrichtung ist innerhalb von 5 Minuten erledigt. Herunterladen, den Graveur über einen WiFi-Hotspot verbinden und schon kann es mit der ersten Gravur losgehen. Wie schon beim P5 gibt es hier nichts zu bemängeln und ich bin von der Einfachheit überzeugt.

Kommen wir kurz auf den Inhalt der App zurück. In der App selbst stehen insgesamt vier Funktionen zur Verfügung – Foto, Ressourcen, Zeichen und lokale Dateien. Man wählt die gewünschte Funktion aus, wählt ein Motiv aus und stellt die richtigen Parameter für das Material ein. Im nächsten Schritt sendet die App bereits eine generierte G-Code-Datei an den Gravierer und es kann losgehen. Hat man nun eine G-Code-Datei auf der microSD-Karte, kann man die Gravur auch über das Touch-Display starten. Somit ist man nicht mehr zwingend an eine App auf dem Smartphone gebunden, was die Arbeit mit dem P10 in manchen Fällen erleichtern kann.

Praxiserfahrungen

  • Einfache Bedienung über App, Display etwas überflüssig
  • Gute Endqualität
  • Weiter Probleme mit durchsichtigem Acryl

Wie schon beim Test des P5 habe ich mich bei der ersten Gravur für einen Apfel entschieden. Dieser wurde wieder mit den Standardeinstellungen, die die App nach der Auswahl des Motivs wählt, auf ein kleines Holzstück graviert. Nach der erfolgreichen Übertragung der G-Code-Datei von der App auf die im P10 eingelegte microSD-Karte beginnt auch schon die erste Gravur – und hier war ich zum ersten Mal positiv überrascht. Beim letzten Test zeigte die App nur einen Vorschritt der Gravur an, in dem man die Gravur pausieren oder stoppen konnte. Jetzt gibt es deutlich mehr Funktionen, die sehr hilfreich sind, wenn man spontan noch etwas ändern möchte. Konkret sind drei Funktionen hinzugekommen: Einmal die Laserleistung, die Gravurgeschwindigkeit und die Wiederholungen der gesamten Gravur. Alle neuen Funktionen erfüllen ihren Zweck und sind mit Abstand die beste Neuerung, die hinzugekommen ist.

Nach insgesamt 10 Minuten war der erste Test fertig. Das Ergebnis brauchte zwei Anläufe, da ich beim ersten Versuch herausfinden wollte, was passiert, wenn man die Wiederholungen auf 0 stellt. Für alle, die jetzt raten wollen – Richtig, der P10 hört dann natürlich auch mit der Gravur. Bleibt die Frage, was ich mir dabei gedacht habe. Diese Frage habe ich mir aber auch während der Gravur mit dem mitgelieferten Touchdisplay gestellt. Bei einer aktiven Gravur, die über die App gestartet wird, hat das Display keine Funktion und zeigt nicht einmal den Fortschritt der Gravur an, was an dieser Stelle etwas verschenktes Potential ist. Nichtsdestotrotz lief der zweite Durchgang reibungslos und das Ergebnis kann sich wieder sehen lassen. Besonders auffällig sind jetzt die Linien, die nach den Geschwindigkeitsanpassungen entstanden sind. Diese sind auch optisch sehr ansprechend und ermöglichen ein noch kreativeres Arbeiten.

Beim zweiten Versuch war wieder ein Motiv von meinem Hund an der Reihe. Wie schon beim Apfel wollte ich die P10 ein wenig auf die Probe stellen. Nach einem ersten sehr schwachen Durchgang, bei dem ich mich an die Parameter im Handbuch gehalten habe, wollte ich das Endprodukt noch etwas verbessern. Also Material eingespannt lassen und einfach nochmal die gleiche Gravur gestartet, bis es Schritt für Schritt immer dunkler wurde. Die Umsetzung dafür hat auch hier problemlos funktioniert. Motiv ausgewählt, Stärke angepasst, Startpunkt wieder gesetzt, ohne etwas verändern zu müssen und schon konnte es weitergehen.

Am Ende wurde das Motiv im Ergebnis noch klarer, obwohl auch hier einige Linien etwas zu deutlich zu sehen waren. Mein Verdacht lag bei der Geschwindigkeit der Gravur und ich hatte Recht. Wie das bei neuen Geräten und auch bei Bastelprojekten so ist, muss man sich immer Schritt für Schritt an das eigene perfekte Ergebnis herantasten. Abgesehen davon war mein Hund auf dem recht kleinen Holzstück aber mehr als gut zu erkennen und auch die Tiefen, also die helleren und dunkleren Bereiche des Bildes, waren ohne Probleme zu unterteilen. Wie schon beim P5 konnte mich auch hier der P10 mit seiner Leistung überzeugen.

Das größte Problem im letzten Test und auch wieder in diesem war für mich das Gravieren einer transparenten Acrylplatte. Leider wollte der Laser auch hier nicht so, wie er sollte. Das versuchte Sternmotiv wurde zwar auf der Rückseite leicht angebrannt, aber nicht flächig graviert. Wenn man genau hinsah, konnte man sehen, wie sich an einigen Stellen Flecken bildeten, in diesem Fall, weil der Laser zu lange an einer Stelle war und das Acryl dort geschmolzen ist, aber nicht wie etwas abgetragen wurde. Auch mit einem schwarzen Untergrund oder einer schwarz lackierten Rückseite konnten wir keine besseren Ergebnisse erzielen, was mich leider wieder enttäuschte.

Anders sah es bei einem Stück schwarzem Acryl aus – hier wurde unser Logo testweise aufgebracht und das Ergebnis spricht auf den Bildern für sich. Die Kanten sind gestochen scharf und das Logo strahlt förmlich. Die Oberfläche ist durch die Gravur leicht gräulich und fühlt sich leicht rau an. Wie wenn man etwas mit Sandpapier abschleift.

Um bessere Ergebnisse beim Gravieren zu erzielen, bietet Atezr noch zwei Zusatzprodukte an. Der Air Assist ist eine kleine Pumpe, die mit einem kleinen schwarzen Schlauch direkt am Laserkopf befestigt wird. Nach dem Einschalten bläst sie die entstehenden Partikel von der gravierten Fläche weg. Im Test hat das zu einer gleichmäßigeren Oberfläche geführt, was mich positiv überzeugt hat. Außerdem kann die Pumpe auf verschiedene Stärken eingestellt werden, was besonders bei kleineren Materialien von Vorteil ist, da diese sonst durch den Wind verrutschen können.

Die Rotationswalze wird mit erhöhten Füßen geliefert, die wahlweise unter dem Lasergravierer befestigt werden können. Diese sind jedoch nicht zwingend erforderlich, wenn man die Möglichkeit hat, den P10 auf eine erhöhte Fläche zu stellen. Mit der Rotationswalze lassen sich besonders gut runde Gegenstände gravieren. Dazu wird z.B. eine Tasse auf die beiden Walzen gestellt und bei Bedarf gedreht. Dabei muss man allerdings manuell arbeiten, um eine saubere Gravur zu erhalten, da die Rotationswalze keinen Kontakt zum Lasergravierer hat. In meinem Fall war es also nur ein bedingt nützliches Werkzeug, mit dem man aber andere Möglichkeiten hat, besonders runde Objekte oder Materialien zu gravieren.

Fazit

Damit sind wir am Ende meines Testberichts über den Atezier P10 Combo angelangt. Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen – Lohnt sich der Aufpreis und der Umstieg vom P5 auf einen P10 aus der Serie? Diese Frage kann ich nur mit einem „ja“ beantworten. Grundsätzlich bekommt man beim P10 Combo genau die gleiche professionelle und besonders hochwertige Qualität an verbauten Materialien und Passgenauigkeit wie beim P5 selbst. Jedes gelieferte Einzelteil erfüllt seinen Zweck, sieht gut aus und ist zudem massiv gebaut. Alle Funktionen in der Anwendung sind zufriedenstellend und es wird noch aktiv daran gearbeitet, da im Vergleich zum letzten Mal mehr Optionen während einer Gravur zur Verfügung stehen, was mir besonders gut gefallen hat und in Erinnerung geblieben ist.

Das wohl Entscheidendste, nämlich die Qualität der Gravuren, hat mich beim P10 Combo auch diesmal wieder überzeugt. Die Gravuren sind scharf, exakt und haben eine schönere Oberfläche als beim P5. Das liegt am mitgelieferten Air Assist, der kleinere Partikel von der Gravurfläche wegbläst. Grundsätzlich lassen sich wieder alle Materialien problemlos gravieren, mit einer kleinen Ausnahme bei transparentem Acryl. Wie schon beim P5 war es mir auch hier nicht möglich, eine saubere Gravurfläche auf dem Acryl zu erzeugen.

Um den Kreis zu schließen – Ja, der P10 Combo ist ein Lasergravierer, der sich sehen lassen kann und viel Power auch beim Schneiden mitbringt, gleichzeitig ist er aber auch ca. die Hälfte teurer als der P5. Wenn man aber auf einen zuverlässigen Lasergravierer setzen möchte, ist man bei Atezer an der richtigen Adresse.

Atezr P10

Montage
Verarbeitung
Benutzerfreundlichkeit
Qualität
Preis-Leistungs-Verhältnis

87/100

Die P10 von Atezr ist eine gute Alternative für jeden Gravierfan. Der einfache Aufbau, die gute Qualität und die einfache Handhabung haben mich überzeugt.

Tobias Lidzba

Zurzeit absolviere ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration. Beruflich bedingt bin ich somit immer auf den neusten Stand bei IT-Themen. Gaming ist außerdem ein großer Bestandteil in meinen Leben.

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