Powerstations gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. Ein maßgeschneidertes Modell zu finden, fällt vielen Otto-Normal-Verbrauchern deshalb auch recht schwer. Schließlich unterscheiden sich die Geräte nicht nur im Bereich der Akkukapazität voneinander. Auch Dinge wie Anschlussvielfalt und Features wie eine App-Bedienung solltest du bei der Wahl im Hinterkopf behalten. Mit der Palette an Funktionen steigt in der Regel auch der Preis, weshalb die mobilen Energiespeicher mitunter deutliche Preisunterschiede vorweisen. Dabbsson hat nun eine echte Kampfansage in den Handel gebracht, deren technische Daten und Ausstattung eher an die Premiumklasse erinnern. Alles andere als Premium ist hingegen der Preis. Für knapp 1.000 Euro verspricht der Hersteller bei seiner DBS2300 nämlich ein picke packe volles Ausstattungspaket. Ob es sich nur um leere Worthülsen handelt oder hinter den Versprechungen tatsächlich etwas steckt, nehmen wir im Dabbsson DBS2300 Test unter die Lupe.
Technische Daten
Typ | Solargenerator |
Akku | LiFePO4, 45V, 2.330Wh |
Lebensdauer | Nach 4500 Ladezyklen Bei 80% Restkapazität |
Ausgangsleistung | Konstante Leistung: 2.200W Boost-Modus: 3.000W Spitzenleistung: 4.400W |
Ausgänge | 3x USB-C (1x 100W, 2x 30W), 3x USB-A (1x 18W, 2x 12W), 2x Schuko-Steckdosen (2.200W), 2x DC, 1x Kfz, 1x Andersson |
Eingänge | 1x DC, 1x AC (max. 1.800W), 1x Solar (max. 800W) |
Erweiterbarkeit | Ja, auf bis zu 8.330 Wh (2x Zusatzbatterien) |
App-Anbindung | Ja |
Preis | € 11,70 * |
Lieferumfang
Der Lieferumfang hält alles bereit, was du für die Nutzung der Dabbsson DBS2300 benötigst. Neben der Powerstation selbst findest du hier ein Netzkabel zum Laden per Steckdose, ein Kfz-Kabel (Kfz auf XT60) sowie ein Kabel für das Laden per Solarenergie (XT60 auf MC4). Etwas schade finde ich, dass Dabbsson keine Verstaumöglichkeit für die Kabel schafft. Ein kleines Täschchen oder ein Staufach in der Powerstation wäre hier sicherlich hilfreich gewesen.
Dabbsson DBS2300 Test: Design und Ausstattung
Ein aufregendes farbenfrohes Design, wie wir es zum Beispiel von einer Jackery Explorer 1000 Pro (Test) kennen, bekommst du hier nicht geboten. Stattdessen setzt Dabbsson auf die mittlerweile bei vielen Herstellern gängige Farbkombination aus Schwarz und Hellgrau. Das 432 × 254,5 × 303,5 mm große Gehäuse besteht größtenteils aus Kunststoff, der sich sehr hochwertig und widerstandsfähig anfühlt. Mit einem Gewicht von ca. 26 kg ist sie recht schwer. Insbesondere das Tragen durch nur eine Person kann sich hier als echte Herausforderung darstellen. Die beiden Handgriffe auf der Oberseite erleichtern das Ganze allerdings ein wenig.
Diese sind gewissermaßen ins Gehäuse eingelassen. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass du auf der Powerstation problemlos Geräte ablegen kannst, die Gerade Strom beziehen. Auch das Unterbringen im Kofferraum ist damit einfacher. Auf der rechten und der linken Geräteseite finden wir die Lüftungsschlitze bzw. Lüfter, die ein Überhitzen des Gerätes verhindern sollen. Weiterhin platziert Dabbsson hier ein paar Anschlüsse. Die übrigen Ports für die Verbraucher befinden sich wiederum an der Front des mobilen Energiespeichers.
Hier findest du auch ein beleuchtetes Display vor, das dir unter anderem Auskunft über den gegenwärtigen Akkustand gibt. Obendrein kannst du hier ablesen, wie lang die restliche Laufzeit des Speichers ist. Auch die aktivierten Anschlüsse und deren Gesamtverbrauch lassen sich hier erkennen. Während des Tests konnte ich das Display stets gut ablesen. Da ich es im Außenbereich allerdings lediglich mit Herbstwetter zu tun hast und direkte Sonneneinstrahlung vergeblich suchte, verwundert das wohl kaum.
Dabbsson DBS2300 Test: Ausgänge
Da eine Powerstation als mobiler Stromlieferant für deine elektronischen Geräte zum Einsatz kommt, gehört die Anschlussvielfalt auch zu den wichtigsten Ausstattungsmerkmalen. Und hier kann man sich bei der Dabbsson DBS2300 kaum beschweren. Die meisten Anschlüsse befinden sich an der Front. Hier bekommst du unter anderem 3x USB-C. Einer der Ports bietet 100 Watt und die übrigen beiden 30 Watt Leistungsspitze. Darüber hinaus bekommst du 3x USB-A. Diese bieten 1x 18 Watt und 2x 12 Watt Leistung. Darüber hinaus findest du 2x DC sowie 1x Kfz-Anschluss vor. Weiterhin findest du an der Front einen Andersson-Port, den du zum Beispiel im Zusammenspiel mit einem Balkonkraftwerk nutzen kannst. Jedoch nicht zum Laden der Powerstation, sondern als Ausgang für einen Wechselrichter.
Weiter geht es auf der rechten Geräteseite. Hier findest du die beiden Schuko-Steckdosen, welche bis zu 2.200 Watt konstanter Ausgangsleistung bieten können. Als vorübergehende Spitzenleistung bieten sie sogar 4.400 Watt. Doch die AC-Ausgänge haben auch ein weiteres Feature zu bieten. So kannst du über die App den sogenannten P-Boost aktivieren. Hier steigt die Leistung auf 3.000 Watt. Voraussetzung ist, dass gerade kein anderer Ausgang genutzt wird. Beim Ein- und Ausschalten erfindet Dabbsson das Rad nicht neu.
So verfügt das Gerät an der Front über einen On/Off-Schalter. Halte diesen lange gedrückt und du schaltest die Powerstation ein bzw. aus. Im Anschluss daran kannst du die verschiedenen Anschlussarten freigeben. Hierfür steht dir bei jeder Anschlussgruppe ein separater Knopf zur Verfügung. Über einen solchen verfügt auch die kleine Taschenlampe, die Dabbsson in der linken oberen Ecke der Gerätefront platziert hat. Die Anschlussvielfalt kann sich also wirklich sehen lassen. Das Tüpfelchen auf dem i wäre meines Erachtens nach eine induktive Ladefläche auf der Oberseite des Gerätes gewesen. Angesichts der flachen Ablagefläche hätte sich das einfach angeboten. Bei der ähnlich großen AlphaESS BlackBee 2000 (Test) bekommst du genau das geboten – Sogar im Doppelpack.
Dabbsson DBS2300 Test: Eingänge
Früher oder später geht auch ein ausdauernder Akku einer großen Powerstation wie der DBS2300 zuneige. Dann musst du wohl oder übel für Energienachschub sorgen. Hierbei bietet dir der mobile Energiespeicher verschiedene Möglichkeiten. Zum Einen kannst du mit maximal 1.800 Watt über deine heimische Haushaltssteckdose laden. Der entsprechende Port sitzt auf der rechten Seite unter einer Schutzklappe. Zum Anderen kannst du den XT60-Port nutzen, der sich ebenfalls unter der Abdeckung befindet. Über diesen lässt sich der Akku mit Solarenergie laden.
Ein entsprechender Kfz-Anschluss für das Laden über die Autobatterie ist ebenfalls an Bord. Auf der linken Seite findet man dann zwei Anschlüsse vor, die E-Autofahrer womöglich an ein Gegenstück fürs Typ-2-Ladkabel erinnern dürften. Hier schließt du allerdings nicht dein Auto an. Stattdessen lässt sich über diese Ports die ohnehin große Kapazität der Powerstation noch einmal erweitern. Beide Anschlüsse stehen nämlich für Erweiterungsbatterien zur Verfügung mit deren Hilfe du eine maximale Kapazität von 8.330 Wh erreichen kannst.
Dabbsson DBS2300 Test: Ladeleistung und Akku
Was mir beim Konzept der DBS2300 ebenfalls sehr gut gefällt, ist das integrierte Netzteil. So musst du zum Laden lediglich ein kleines Ladekabel mit dir führen. Beim Laden des Akkus lässt sich die Eingangsleistung regulieren. Das ermöglicht ein schonenderes Laden und verspricht damit eine längere Lebensdauer des mobilen Energiespeichers. Zum Regulieren nutzt du einfach den Schieberegler, welcher sich am Gerät befindet. Allerdings stehen dir hier nur zwei verschiedene Ladegeschwindigkeit zur Wahl. Wer hier genauer vorgehen möchte, kommt um die App-Nutzung nicht herum. Bereits ab Werk verspricht die integrierte Batterietechnik Langlebigkeit.
Das liegt daran, dass Dabbsson auf moderne LiFePO4-Akkuzellen setzt. Diese sind bekanntermaßen deutlich langlebiger als mittlerweile bereits veraltete Lithium-Ionen-Technik. Das lässt sich dann auch an der Lebensdauer ablesen. Nach 4.500 Ladezyklen soll die DBS2300 noch immer eine maximale Akkukapazität von 80% bieten können. Das stellt selbst einige Modelle der Oberklasse in den Schatten. Neben Langlebigkeit zeichnet LiFePO4-Technik übrigens auch Sicherheit aus. So ist das Risiko von Bränden oder gar Explosionen deutlich niedriger als bei Lithium-Ionen-Technik.
Dabbsson DBS2300 Test: Praxiserfahrung
Nachdem wir die technischen Voraussetzungen geklärt haben, welche die Dabbsson DBS2300 mitbringt, ist es Zeit für einen Praxistest. Im Alltag habe ich die verschiedensten Geräte an dem mobilen Energiespeicher angeschlossen. Auf Anhieb überzeugte mich der große Akku als schneller und unkomplizierter Stromlieferant. Egal, ob Bohrmaschine, Toaster, Elektrogrill, Wasserkocher oder Haarfön. Im Test lieferte der Speicher stets die nötige Energie. Sollte es zu einer zu hohen Last kommen, kannst du dich auf die Sicherheitsfeatures verlassen. So schaltet sich das Gerät ab, wenn es zu heiß laufen sollte. Im Boost-Modus lässt das Gerät dann seine Muskeln spielen. So kannst du leistungshungrige Geräte sogar parallel mit der nötigen Energie versorgen.
Besonders praktisch ist auch das USV-Feature, das die DBS2300 mitbringt. Die Abkürzung USV steht für unterbrechungsfreie Stromversorgung. Sollte es zum Stromausfall kommt, springt die Powerstation gewissermaßen als Notstromaggregat ein. Es dauert gerade einmal 15 ms bis der Energiespeicher als Stromversorger einspringt. In der Praxis funktionierte das hervorragend. So steckte ich die Powerstation zwischen Steckdose und PC. Nachdem ich die Sicherung heraus nahm, sprang die DBS2300 einfach als Stromversorger ein. Der PC selbst sowie der Monitor blieben ganz einfach angeschaltet. Das ist der kurzen Reaktionszeit zu verdanken. Insbesondere bei Geräten, die dauerhaft eingeschaltet bleiben sollten ist das überaus praktisch. Hierbei solltest du unter anderem an deinen Kühlschrank denken.
Positives lässt sich auch zur Betriebslautstärke sagen. Das Gerät mag zwar nicht flüsterleise arbeiten, es fiel mir jedoch nie störend auf. Mit meinem Smartphone habe ich bei Vollast eine Lautstärke von 43 dB messen können. Allerdings bleibt das Gerät lediglich während der Hardware-Anstrengung auf diesem Lautstärke-Niveau. Nachdem der Verbraucher keine Energie mehr bezieht, fährt auch die Lüfterperformance schnell wieder herunter. Das spricht für eine effiziente Kühlung. Etwas lauter wird die DBS2300, wenn du sie lädst. Entscheidest du dich für die höchste Ladeleistung, kann es schonmal lauter als 60 dB werden. Das solltest du im Hinterkopf behalten, wenn du sie nachts laden möchtest.
Dabbsson DBS2300 Test: App-Nutzung
Für einen hohen Nutzerkomfort sorgt die App-Anbindung. Ja, du hast richtig gehört. Obwohl wir uns hier in einer eher niedrigen Preisregion befinden, bekommst du eine maßgeschneiderte App. Da können die Konkurrenten aus dieser Klasse nicht mithalten. Bestes Beispiel ist die FOSSiBOT F2400 (Test). Die App von Dabbsson nutzt du gewissermaßen als Fernsteuerung der Powerstation. Dabei kannst du das Gerät nicht nur per Bluetooth ansteuern.
Obendrein lässt es sich in dein Heimnetzwerk überführen, was selbstredend die Reichweite bei der Bedienung erhöht. Mithilfe der App kannst du Statusinformationen der Powerstation ablesen. Dazu gehören Daten wie Akkustand und Eingangs- sowie Ausgangsleistung. Doch die Smartphone-Anwendung kommt nicht nur als bloße Fernüberwachung daher. Obendrein lässt sich über die App auch die Ladeleistung genauestens regulieren. Ein tolles Goodie, das ich in dieser Klasse nicht erwartet habe.
Dabbsson DBS2300 Test: Laden
Wie bereits erwähnt können die Lüfter der Powerstation beim Laden ordentlich aufdrehen. Allerdings können wir dich beruhigen. Da die DBS2300 mit recht kurzen Ladezeiten punktet, sind die Lüftergeräusche auch recht schnell wieder vorbei. Es dauerte nicht einmal zwei Stunden, um die Powerstation per Haushaltssteckdose komplett aufzuladen. Angesichts der großen Akkukapazität ist das ein wirklich toller Wert! Alternativ kannst du den mobilen Energiespeicher aber auch mit Solarenergie laden. Hierfür bietet der Hersteller sogar ein eigenes Solarpanel an. Dieses stand uns für den Test aber leider nicht zur Verfügung. Da das graue Herbstwetter eine Nutzung von Sonnenenergie aber ohnehin so gut wie unmöglich machte, fiel das nicht ins Gewicht. Laut Herstellerangaben sollen über den Solareingang bis zu 800 Watt Eingangsleistung möglich sein. Bei besten Wettervoraussetzungen lässt sich damit der Energiespeicher dann wohl binnen 3 Stunden komplett aufladen.
Fazit
Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich die DBS2300 zum ersten mal in Aktion erlebt habe. Dabbsson hat hier tatsächlich einen neuen Anwärter auf den König der unteren Mittelklasse ins Leben gerufen. Dabei lässt sich wohl lediglich am Preis ablesen, dass wir uns überhaupt in selbiger befinden. Schließlich sprechen Leistung, Verarbeitungsqualität und Ausstattung eigentlich eher für die obere Mittelklasse. Besonders loben möchte ich nicht nur die App-Anbindung, welche in dieser Preisklasse quasi nicht anzutreffen ist. Auch die Erweiterbarkeit finde ich richtig gut.
Da du hier bis zu zwei weitere Batterien anschließen kannst und sogar eine Verbindung zum Balkonkraftwerk möglich ist, handelt es sich bei der DBS2300 nicht nur um einen tollen mobilen Energiespeicher. Auch für die heimische Stromspeicherung bietet sich das Gerät an. Abzüge gibt es eigentlich nur in der B-Note. So sind die Betriebsgeräusche des Lüfters beim schnellen Laden des Akkus durchaus sehr laut. Obendrein finde ich es etwas schade, dass die Oberseite kein induktives Laden bietet. Das flache Design hätte beste Voraussetzungen dafür mitgebracht. Abseits dieser kleinen Makel ist die Dabbsson DBS2300 aber die perfekte Powerstation für all diejenigen, denen Akkukapazität wichtiger ist als Portabilität.
Dabbsson DBS2300
Verarbeitung und Design
Hardware
Nutzerkomfort
Ausgangs- und Eingangsleistung
Preis-Leistungs-Verhältnis
91/100
Die Dabbsson DBS2300 bietet eine picke packe volle Ausstattung zum wirklich niedrigen Preis. Kaufempfehlung!