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EZVIZ eLife 2K+ Test: Kabellose Überwachsungskamera mit starkem Bild

So eine Überwachungskamera für den privaten Gebrauch kann schon nützlich sein. Wie hätte ich sonst gesehen, was da eine Katze um 4:38 Uhr morgens in meinem Garten so anstellt? Oder warum der Hund einen Stock anbellt? Im EZVIZ eLife 2K+ Test haben wir uns die kabellose Cam mit 2K-Auflösung im Detail angeschaut.

Technische Daten

Bildsensor 1/2,8” 4 Megapixel progressiver CMOS-Sensor
Mindestlichtstärke 0,01 Lux bei (F1.6, AGC AN), 0 Lux mit IR
Belichtungszeit Selbstanpassender Verschluss
Objektiv 2,8 mm bei F1.6; 116° (diagonal), 100° (horizontal), 52° (vertikal)
Objektivhalterung M12
Tag und Nacht IR-Sperrfilter mit Auto-Umschaltung
DNR 3D-DNR
Nachtsichtfunktion 10 m
Max. Auflösung 2560 × 1440
Bildgeschwindigkeit 15 fps. Selbstanpassend bei Netzwerkübertragung
Videokomprimierung H.265 / H.264
Video-Bitrate Ultra-HD, HD, Standard. Adaptive Bitrate.
Lokaler Speicher Eingebauter 32 GB eMMC-Speicher
Cloud-Speicher EZVIZ-Cloud-Speicher
Preis € 169,99 *

EZVIZ eLife 2K+ Test: Der Lieferumfang

Für den Testbericht hat uns der Hersteller das EZVIZ eLife-Bundle zur Verfügung gestellt, dass sich aus besagter 2K+ Überwachungskamera und einem Solarpanel zusammensetzt. Das Duo kommt in einem recht handlichen, weißen Karton daher. Kamera und Panel sind im Inneren noch einmal einzeln verpackt.

Im Karton finden wir dann auch alles, was wir für die Nutzung benötigen. Neben der Kamera selbst befinden sich Netzteil samt USB-Kabel, Handbücher und Wandhalterung (inklusive Schrauben) neben den obligatorischen Anleitungen im Lieferumfang.

Praktischerweise legt der Hersteller ganze zwei Wandhalterungen bei. Eine in Form eines magnetischen Kopfes, der bombenfest am unteren Ende der EZVIZ eLife 2K+ Platz findet und einer, der über den Gewindeanschluss mit der Kamera verschraubt wird.

Einen Mounting-Sticker legt Hersteller EZVIZ sowohl der Kamera selbst als auch dem Solarpanel bei. Er zeigt die Abstände und Positionen der Löcher an, für die du Bohrungen vornehmen musst. Ausmessen bleibt dir also erspart – sehr löblich.

Dem entsprechende Solarpanel liegt eine eigene Anleitung, sowie ein eigener Metall-Standfuß bei. Auch hier finden wir den Sticker sowie alle nötigen Schrauben und Dübel direkt in der Verpackung.

Design und Verarbeitung

Hinsichtlich der Form erinnert die EZVIZ eLife 2K+ Kamera ein wenig an eine zu groß geratene Patrone. Der Hauptteil des Bodies ist in hellem Grau gehalten, während Oberseite und das untere Drittel in schwarzer Farbgebung daherkommen.

Sämtliche Bedienelemente, also microUSB-Ladeport, Lautsprecher und An-/Aus-Taste sind an der Unterseite der Kamera zu finden. Die Oberseite hingegen setzt sich aus Objektiv, LED-Anzeige, zwei Scheinwerfern und PIR-Sensor zusammen. Letzterer dient dazu, Bewegungen anhand von Temperaturänderungen zu erkennen.

Die Kamera kommt auf eine Länge von knapp 10 cm und weist an der breitesten Stelle einen Durchmesser von 6,5 cm auf. Dabei fällt sofort das vergleichsweise hohe Gewicht der Kamera auf. Ohne Extras oder Zubehör bringt sie satte 364 Gramm auf die Waage, was für eine robuste Konstruktion spricht.

An der Verarbeitung gibt es nichts zu beanstanden. Sogar der USB-Port ist mit einer Gummi-Abdeckung geschützt, was der Kamera eine IP66-Zertifizierung einbringt. Somit ist die eLife 2K+ vollständig gegen Schmutz und starke Wasserstrahlen geschützt und dürfte auch dem stärksten Gewitter standhalten.

Ärgerlich: Das gilt jedoch nicht für Netzteil und USB-Kabel, die keine IP-Zertifizierung besitzen und daher nicht für den Außeneinsatz zu gebrauchen sind.

Montage

Alles, was du zur Montage der EZVIZ eLife 2K+ benötigst, findet sich direkt im Lieferumfang. Idealerweise suchst du dir also zunächst einen Ort, an dem du die Überwachungskamera anbringen möchtest, befestigst den beiliegenden Sticker, bohrst die entsprechenden Löcher und bringst die Kamera an.

Das geht kinderleicht vonstatten. Zumal die Kamera kabellos arbeitet und daher keine Kabel im Weg sein könnten, die die Montage erschweren. Die beiliegende Magnet-Halterung hat zudem den Vorteil, dass du die Cam im Nachgang noch ein wenig feinjustieren kannst, während sie mit der normalen Wandhalterung fest in Position bleibt.

EZVIZ eLife 2K+

Aufgrund des rundlichen Designs ist die Befestigung an einer Wand oder Oberfläche jedoch nahezu Pflicht, da die eLife 2K+ schlecht auf Oberflächen liegen bleibt. Mit etwas Feingefühl gelang es mir jedoch, für den Test, die Kamera auf der Fensterbank in Position zu bringen. Theoretisch könntest du sie auch auf einem Ast, Baumstumpf oder ähnlichen Flächen positionieren.

Einrichtung der EZVIZ eLife 2K+

Eingerichtet wird die EZVIZ eLife 2K+ mithilfe der Begleit-App des Herstellers, die für iOS und Android kostenlos zum Download angeboten wird. Das klappt auch in kürzester Zeit. Einfach die App herunterladen, Account anlegen und die Kamera mithilfe des QR-Codes verbinden.

Gekoppelt wird dann eine Verbindung zum WLAN-Netzwerk hergestellt und die Konfiguration mit den gewünschten Einstellungen abgeschlossen. Dabei erklärt die App die wichtigsten Schritte durchaus ausführlich. So dauert es gar nicht lange, bis man innerhalb des Programms das Bild aus der Kamera einsehen kann. Weitere Feineinstellungen lassen sich natürlich später jederzeit vornehmen, sofern gewünscht.

Die Optionsvielfalt innerhalb der App ist riesig. Von der Video-Qualität über einen Energiesparmodus bis hin zur intelligenten Personenerkennung kannst du hier absolut alles nach deinem Gusto einstellen. Löblich zudem, dass uns die App regelmäßig dazu aufruft, eine Zwei-Faktor-Authentifizierung einzustellen und auch sonst auf die Sicherheit achtet.

Praxistest und Aufnahmequalität

Haben wir erst einmal alles eingestellt und die EZVIZ eLife 2K+ in Position gebracht, verrichtet sie auch schon ihren Dienst. Hinsichtlich des Funktionsumfangs lässt die Überwachungskamera nichts vermissen. So dauert es auch nicht lange, bis die Cam erste Bewegungen erkennt und eine Mitteilung an unser Smartphone sendet.

EZVIZ eLife 2K+ Erkennung

Tippen wir die Nachricht an, zeigt uns die Begleit-App eine kurze Videoaufzeichnung dessen, was sich dort bewegt hat. Vom Hund, der im Garten mit einem Stöckchen gespielt hat über mich selbst, der die Kamera auf Funktion getestet hat bis hin zu einer Katze, die mitten in der Nacht durch das Gras schlich, wurde alles hervorragend erkannt und erfasst.

EZVIZ eLife 2K+

Die Reichweite liegt bei maximal 10-12 Metern, die maximale WLAN-Reichweite allerdings auch. Daher war es mir leider nicht möglich, die Kamera an der Haustür anzubringen. Hier geht für meine Tests Bluetooth-Kopfhörern für gewöhnlich frühestens die Puste aus. Bei der EZVIZ eLife 2K+ ist bereits kurz vor der Tür, nach rund 10 Metern, Schluss.

Zudem hast du die Möglichkeit, verschiedene Optionen für die Aufzeichnung bzw. Überwachung einzustellen. So kannst du beispielsweise zusätzlich den bereits angesprochenen PIR-Sensor nutzen, um Bewegungen auf Basis der Temperaturschwankungen aufzuzeichnen. Das funktionierte im Test ähnlich präzise.

EZVIZ eLife 2K+ PIR-Sensor

Etwas schade ist, dass sich die Erkennung nur ein- und ausschalten lässt. Bringt man die Kamera also im eingeschalteten Zustand in Position und verändert den Standort, löst man dabei regelmäßig einen Alarm aus. Aber einmal angebracht, nimmt man so eine Überwachungskamera ja eigentlich nicht mehr ab.

Akkulaufzeit und Alarm

Außer zum Aufladen, versteht sich. Hier kommt der 7.800 mAh große Akku ins Spiel. Oder sind es doch 10.400 mAh? Hier ist sich der Hersteller offenbar selbst nicht einig, denn die angegebene Kapazität, die auf der Verpackung abgedruckt ist unterscheidet sich von der, die auf der Produktwebsite zu finden ist.

Wie lang der Akku hält, können wir anhand des kurzen Tests nicht sagen. Laut Herstellerangabe sollen jedoch bis zu 270 Tage drin sein. Alternativ schließt du halt einfach das Solarpanel mithilfe des Kabels an die Kamera an und musst dir um das Aufladen keine Gedanken mehr machen.

Außerdem hast du natürlich auch die Möglichkeit, einen Alarm zu aktivieren. Hier gibt die Cam ein lautes und äußerst nerviges Geräusch von sich und blink abwechselnd blau und warm-weiß.

Bild- und Audioqualität

Die Bildqualität der EZVIZ eLife 2K+ liegt auf gutem Niveau. Der verbaute 4 Megapixel CMOS-Sensor mit breitem Sichtfeld von 116 Grad und heller f/1.6-Blende liefert recht scharfe Video- und Fotoaufnahmen. Zumindest, wenn sich das „Ziel“ nicht unmittelbar vor der Linse herumtreibt, denn sonst wird’s unscharf.

EZVIZ eLife 2K+
Ab ca. 60 cm stellt das Objektiv erst scharf

Seltsam ist, dass die Cam trotz 2K-Auflösung (2.560 × 1.440 Pixel) zwar Bilder in eben diesen Dimensionen aufnimmt, Videos hingegen nur in 720p (1.280 x 720 Pixel) gespeichert werden. Und das, obwohl ich in der App „Ultra HD“ als Qualität festgelegt habe. Trotzdem mehr als ausreichend.

Gut sind auch die verbauten Mikrofone, die dich über die App mithören lassen, was im Sichtfeld der Kamera gerade so passiert. Alternativ kannst du auch selbst nach außen kommunizieren. Die Qualität erlaubt eine recht verständliche Stimmwiedergabe, Wunder solltest du jetzt allerdings nicht erwarten.

Speicher, Cloud und Kosten

Videos, Clips und Bilder speichert die Kamera auf dem integrierten eMMC Speicher mit einer Größe von 32 GB. Das reicht eine ganze Weile. Alternativ (und standardmäßig ausgewählt) werden die Daten in der Hersteller-eigenen Cloud (genannt: EZVIZ CloudPlay) gesichert. Eine 30-tägige Testversion gibt es beim Kauf direkt dazu.

Ansonsten werden verschiedene Pläne geboten, die sich noch einmal in 7-tägige und 30-tägige Speicherung unterteilen. Die Kosten dafür gehen bei 4,99 Euro pro Monat bzw. 49,99 Euro im Jahr los. Aber einen Zwang zur Nutzung der Cloud gibt es ja erfreulicherweise nicht.

EZVIZ eLife 2K+ Cloud-Pläne
Bild: EZVIZ

App-Anbindung

Die Begleit-App der EZVIZ eLife 2K+ ist weitestgehend selbsterklärend und lässt sich intuitiv bedienen. Hier stehen dir viele verschiedene Möglichkeiten zur Wahl, um Einstellungen vorzunehmen.

Seltsamerweise sind aber einige Punkte überhaupt nicht erklärt – noch nicht einmal in der Anleitung. Unklar ist beispielsweise, wie lange Videos in den verschiedenen Betriebsmodi aufgezeichnet werden. Oder was der konkrete Unterschied zwischen Energiesparmodus und Super-Energiesparmodus ist.

Löblich zudem die Möglichkeit, die Kamera in Smart-Home-Lösungen einzubinden bzw. per Sprachsteuerung zu bedienen. Amazon Alexa, Google Assistant und IFTTT werden unterstützt. Allerdings muss hierfür erst die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in der App deaktiviert werden.

EZVIZ eLife 2K+ Test: Fazit

Mit der EZVIZ eLife 2K+ Überwachungskamera schnürt der Hersteller ein stimmiges Gesamtpaket. Die Verarbeitung ist hervorragend und die kabellose Nutzung ein echter Mehrwert. Dank IP66-Zertifizierung bist du auch bei Regen auf der sicheren Seite.

Zudem überzeugen Bild- und Tonqualität, zumindest gemessen am Preis und der interne Speicher ist löblich. Auch die App und deren Fokus auf Sicherheit gefallen, wenngleich beileibe nicht alle Funktionen ausreichend (oder überhaupt) erklärt werden.

Lediglich die WLAN-Reichweite könnte besser ausfallen und auch die Nutzung des 5-GHz-Bandes wäre nice-to-have. Warum Videos nur in 720p aufgezeichnet werden, ist mir bis heute nicht klar. Ansonsten ist die EZVIZ eLife 2K+ Überwachungskamera aber eine absolut runde Sache.

EZVIZ eLife 2K+ Test: Gold Award

EZVIZ eLife 2K+

Verarbeitung
Montage und Einrichtung
App und Funktionen
Aufnahmequalität
Preis-Leistungs-Verhältnis

90/100

Überzeugende Überwachungskamera mit hohem Funktionsumfang und sehr guter Bildqualität zu einem fairen Preis.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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