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Formovie Dice im Test: Das Heimkino zum Mitnehmen?

Der Formovie Dice ist ein tragbarer Mini-Projektor, welcher durch sein auffälliges sowie kompaktes Design und Android-TV als Betriebssystem unter der Haube überzeugen möchte. Schließlich sind Beamer längst nicht mehr nur im Business-Bereich anzutreffen, sondern haben inzwischen schon häufiger im privaten Bereich Einzug erhalten. Daher testen wir für euch heute den Formovie Dice und prüfen, ob er unseren Ansprüchen an einen portablen Beamer gerecht werden kann. Könnte sich dieser im Optimalfall sogar als vollwertiger TV-Ersatz eignen?

Die Firma Formovie wurde gemeinsam durch Appotronics Corporation und Xiaomi Technology gegründet und setzt den Fokus speziell auf Laser-TV und smarte Projektoren. Gerade durch Xiaomi in der Hinterhand kann man viel Branchenwissen gezielt ins Unternehmen einbringen und somit auch die gewohnt hohe Qualität an den Verbraucher weitergeben.

Technische Daten

Modell Formovie Mini Projector Dice
Maße 155 x 125 x 60 mm
Gewicht 2,2 kg
Farbe Mineralgrau
Native Auflösung 1920 x 1080 Pixel (Full-HD)
Helligkeit 700 ANSI Lumen
Einstellbare Bildgröße 40 – 200 Zoll
Optimale Bildgröße  60 – 120 Zoll
Bildwiederholfrequenz 60 Hz
Betriebssystem Android TV 9.0
Interner Speicher 16 GB
Akku 16000 mAh
Akkulaufzeit bis zu 3 Stunden
Lautsprecher 2 x Vollbereichslautsprecher / 10 Watt
Funktionsumfang
  • Autofokus
  • 4-Ecken Trapezkorrektur
  • HDR 10
  • Google Chromecast
  • Google Assistant
  • DTS-HD und Dolby-Audio Support
Preis 649 $

Lieferumfang

  • Sämtliche Komponenten sind durch Schaumstoff an den Seiten geschützt
  • Reinigungstuch für Linse enthalten

Neben dem Formovie Dice und der zugehörigen Fernbedienung liegen ebenso ein Netzteil und ein Reinigungstuch für die Linse des Projektors im Lieferumfang bei. Obendrein befinden sich die Bedienungsanleitung und ein Garantiehinweis im eher unauffällig weißen Karton. 

Ausstattung

  • Android-TV 9.0 unter der Haube
  • Play Store zum Herunterladen zahlreicher Apps integriert

Formovie bietet mit dem Dice einen kompakten Mini-Projektor an, welcher mit einer nativen Full-HD-Auflösung daherkommt. Neben dem integrierten Google Assistant ist ebenso die Chromecast-Unterstützung an Bord, sodass sich mit wenigen Klicks komfortabel das eigene Smartphone oder der Computer spiegeln lassen. Als internen Speicher stehen dem Beamer insgesamt 16 GB zur Verfügung, bei welchen sich rund 11 GB aktiv nutzen lassen.

Als Betriebssystem setzt der Mini-Projektor auf Android TV in der Version 9.0, welche eine recht einfache Bedienung ermöglicht. Dadurch ist es möglich, dass sich zahlreiche Apps aus dem Play Store komfortabel hinzufügen lassen. Netflix ist in unserer EU-Version ab Werk nicht verfügbar und selbst über eine Suche im Play Store nicht auffindbar– eine Installation der App ist lediglich über das Sideloading der APK per USB-Stick möglich. Dabei konnten wir keine Einschränkungen feststellen und auch das Streaming in Full HD-Auflösung funktionierte ohne Ruckler.

Positiv ins Gewicht fällt dabei die Verarbeitung des Mini-Beamers aus. Formovie setzt für das Gehäuse auf ein modernes und zeitloses Design in dezentem Grau. Die Oberfläche selbst ist dabei matt gehalten, wohingegen der Dice buchstäblich einem Würfel ähnelt. Dies sieht nicht nur hochwertig aus, sondern fühlt sich obendrein durchweg solide an. Ein Eyecatcher ist der orange-beigefarbene Leder-Henkel auf der Oberseite des Beamers, welcher zugleich als Tragehalterung zum Transport dient. 

Sämtliche Anschlussmöglichkeiten befinden sich auf der Rückseite des Formovie Dice. Dazu gehören von links kommend der Strom- und Kopfhöreranschluss, ein USB 2.0-Eingang mit Support für USB-To-Ethernet und zusätzlich ein HDMI-Port für das Verbinden mit einem weiteren Ausgabegerät. Zur weiteren Ausstattung sind ebenso WIFI und Bluetooth 4.0 integriert.

Einrichtung

  • Schnelle und einfache Einrichtung innerhalb fünf Minuten
  • Optional ist die Einrichtung auch per Android-Smartphone möglich

Nach dem ersten Start des Formovie Dice wird man durch eine kurze Einführung begleitet. Zu Beginn verbindet man die Fernbedienung mit dem Mini-Projektor und koppelt diesen im Nachgang an sein Google-Konto. Die Einrichtung kann dabei wahlweise über die direkte Eingabe per Fernbedienung oder andernfalls durch ein Android-Smartphone zum Übertragen der Anmeldedaten abgewickelt werden. In unserem Test verlief dieser Vorgang ohne Komplikationen und somit war der Formovie Dice nach rund fünf Minuten einsatzbereit.

Bedienung

  • Einfache und elegante Fernbedienung
  • Amazon Fire TV Stick lässt sich über HDMI-Anschluss verbinden

Android TV 9.0 gibt ab Werk eine gute Figur ab. Es fühlt sich dabei sehr gut als Ergänzung zum Gesamtpaket an. Sämtliche Animationen sind auf dem Formovie Dice geschmeidig abbildbar. Ein Ruckeln oder die eher bekannte „Denksekunde“ konnten wir zu keiner Zeit feststellen. Durch den zusätzlichen Play Store kann man ebenso nach Belieben tausende von Apps nachinstallieren oder alternativ Spiele auf dem Mini-Projektor spielen. Optional lässt sich über den HDMI-Anschluss z. B. ein Amazon Fire TV Stick anschließen, um dessen Funktionen auf dem Formovie Dice nutzen zu können – unser Fazit: Coole Sache!

Der smarte Google Assistant stellte sich in unseren Tests ab und zu nicht ganz so intelligent an und konnte uns entweder nicht verstehen oder gab vollkommen andere Ergebnisse preis. Eine zweite Suche per Google Assistant verhalf im Anschluss zum gewünschten Ergebnis.

Die Bluetooth-Fernbedienung des Dice setzt auf den Ansatz des Minimalismus, viele Tasten sucht man daher vergebens. Neben einer Ein-Aus-Taste, Knöpfe für Lauter und Leiser und dem üblichen Steuerkreuz mit Enter-Funktion sowie einem Button speziell für den Google Assistant stehen uns noch drei weitere Tasten in gleicher Höhe zur Verfügung. Über den linken Knopf mit den vielen Quadraten kann man schnell in die installierten Apps abspringen, die mittlere Taste mit dem Pfeil-Icon dient uns als Zurück-Funktion. Das Drücken der Kreis-Taste navigiert uns dabei in die Startübersicht der Android TV-Oberfläche. Als Stromquelle benötigt die Fernbedienung zwei AAA-Batterien, welche im Lieferumfang nicht enthalten sind.

In Betrieb ist der Lüfter des Formovie Dice kontinuierlich hörbar, jedoch haben wir dies nicht als störend empfunden. In ruhigen Szenen oder Umgebungen lassen sich diese Geräusche zwar als leises Rauschen feststellen, werden aber im weiteren Filmverlauf schnell überschattet.

Bildqualität

  • Bildprojektion zwischen 40-200 Zoll möglich
  • Kräftiges Bild mit klaren Farben bei Nacht
  • …welches bei Licht jedoch schnell blass wird

Kurzum: Mit einer Auflösung von 1080p kann der Beamer zwar nicht mit heutigen 4K-Fernsehern mithalten, jedoch sehen sämtliche Filme oder Videos dennoch knackig und scharf aus. Für die meisten Anwendungen ist dies aus unserer Sicht daher mehr als ausreichend. Zum Vergleich: Etwaige 4K-Beamer lassen sich erst mit einem deutlich höheren Budget ab 800€ aufwärts finden und sind eher im unhandlichen Format verfügbar.

Die Bildschärfe und die Farben waren durchweg klar sowie kontrastreich dargestellt und haben uns in dunklen Räumen auf ganzer Linie überzeugen können. Am hellen Tag bzw. bei eingeschaltetem Zimmerlicht fehlt dem Beamer etwas die Helligkeit, weshalb sich folglich die Szenen im Film eher schwer erkennen lassen. Für Filmabende oder warme Sommernächte für draußen ist der Beamer somit stets optimal geeignet, wer jedoch auch tagsüber Fernsehen möchte, der sollte besser auf reguläre TVs zurückgreifen.

Rückwirkend betrachtet hatten wir durch die Bank weg enorm Spaß beim Sehen von mehreren Filmen und auch das Kino-Feeling kam in dieser Hinsicht auf. Dabei haben wir verschiedene Bilddiagonale getestet, beginnend von 40 Zoll bis hin zu ca. 130 Zoll. Der Abstand zwischen Beamer und Bildfläche schwankte dabei mehrfach zwischen rund 0,8 Meter und bis zu 3,5 Meter. Formovie gibt zwar an, dass der Dice für bis zu 200 Zoll geeignet sei – bei dieser Bilddiagonale müsste man aber wohl sehr weit von der Projektionsfläche entfernt sein, da ansonsten das Bild bei 1080p eher verwaschen wirken könnte.

Soundqualität

  • Erstaunlich klarer Sound
  • Mehrere Dolby-Profile auswählbar
  • Optional koppelbar mit weiteren Bluetooth-Lautsprecher

Für die Größe des Mini-Projektors ist die Soundqualität absolut überzeugend und kann verschiedene Töne detailgetreu wiedergeben. Etwaige Explosionen in Filmen fühlten sich in dieser Hinsicht wuchtig an, sodass wir das Klangerlebnis definitiv als ausgewogen und differenziert bewerten würden. Abstriche gibt es aus unserer Sicht lediglich beim Bass, sofern man bspw. Musikvideos auf Youtube abspielen möchte. An dieser Stelle reichen dem kleinen Würfel die beiden verbauten Lautsprecher mit jeweils 5 Watt nicht aus, um ein klanglich überzeugendes Erlebnis in den Tiefen bieten zu können. In solchen Fällen sollte man wohl eher einen Bluetooth-Lautsprecher mit dem Formovie Dice koppeln. Was die Gesamtlautstärke betrifft, so kann der Würfel enorm aufgedreht werden, wobei für gewöhnlich schon 50% ausreichen sollten, um einen mittelgroßen Raum zu beschallen.

Der Dice unterstützt neben Dolby Audio auch den DTS-HD Audio Codec. Zusätzlich finden sich in den Einstellungen mehrere Profile für die Soundeffekte. Hierzu stehen uns ein Dolby-Profil für den Kinomodus, einen Musikmodus sowie auch einen eigenen Benutzermodus zur Verfügung, in welchen sich die Dialogverstärkung und der virtuelle Sound mit einem Drehregler anpassen lassen. Wir empfinden den Kinomodus als sehr ausgewogen und haben diesen am Meisten in unserem Test verwendet.

Ausrichtung

  • Präziser Autofokus innerhalb von zehn Sekunden
  • 4-Ecken Trapezkorrektur funktioniert gut, erfordert jedoch oftmals eine manuelle Korrektur

Im Eifer des Gefechts kann es natürlich vorkommen, dass man aus Versehen an den Beamer kommt und plötzlich das Bild verrutscht oder unscharf wird. An dieser Stelle können wir Entwarnung geben. Der Formovie Dice verfügt über einen sehr guten Autofokus und einer integrierten 4-Ecken Trapezkorrektur.

Der Autofokus wird beim Starten des Mini-Projektors automatisch ausgeführt, um im Anschluss das optimale Bild auf die zu projizierende Oberfläche zu zaubern. Dieser Vorgang dauert knapp 10 Sekunden und funktioniert in unseren Tests allesamt sehr gut. Alternativ lässt sich über die Einstellungen auch das Bild feinjustieren, was wir bislang nur einmal in Anspruch nehmen mussten.

Etwas holprig ist im Gegensatz dazu die automatische Trapezkorrektur. Im Großen und Ganzen kann diese zwar bei Verrutschen und unterschiedlichen Positionierungen des Beamers stets gute Arbeit leisten und das Bild sachgemäß fix korrigieren, jedoch sollte man hierbei die Einstellungen besser manuell anpassen. Formovie erlaubt uns hierzu eine Schnellkorrektur vorzunehmen oder alternativ jede der vier Ecken einzeln zu korrigieren. Beide Funktionen sind recht hilfreich und der Output sieht im Anschluss merklich gleichmäßiger aus – ein Bild in Trapezform ist somit schnell Geschichte.

Akkulaufzeit

  • Bis zu 3 Stunden im sparsamen Eco-Modus möglich
  • Normalerweise eher knapp 2 Stunden Akkulaufzeit

Der Worst-Case für einen entspannten Filmabend im Freien wäre wohl, wenn mitten im Film der Beamer aufgibt, da der Akku leer ist. In diesem Fall wurden wir tatsächlich positiv überrascht. Der Hersteller gibt für den Dice eine durchschnittliche Akkulaufzeit von rund 3 Stunden an, welche wir im Eco-Modus auch so unterschreiben würden. In diesem Modus muss man jedoch eine etwas geringere Performance und niedrigere Helligkeit in Kauf nehmen. Im üblichen View-Mode bei rund 30% Gesamtlautstärke hält der Mini-Projektor in unserem Test beim WIFI-Streaming eines Films eher knappe 2 Stunden durch. Der Ton wurde dabei in sämtlichen Tests vom Mini-Projektor selbst ausgegeben.

Folglich lässt sich zur Akkulaufzeit sagen: Wer Filme mit Überlänge anschauen und gleichzeitig stets die volle Bildqualität ausschöpfen möchte, der sollte besser nicht auf das Netzteil verzichten.

Fazit zum Formovie Dice Test

Chapeau Formovie! Der Dice Mini-Projektor bietet ein rundum gelungenes Gesamtpaket für einen Beamer in der Preisklasse bis zu 500€. Hervorzuheben ist an dieser Stelle die sehr gute Bildqualität mit kräftigen Farben und die einfache Bedienbarkeit durch die Android TV-Oberfläche. Die Einrichtung verlief in unserem Fall vollkommen reibungslos und auch das Streaming von separaten Geräten klappte stets einwandfrei. Allerdings sehen wir den Dice für helle Umgebungen wie z.B. bei Tageslicht als weniger geeignet an. In diesem Fall würde ein großer Teil der Bildqualität und somit auch das typische Heimkino-Gefühl etwas verloren gehen. Der Sound hat uns trotz des kleinen Gehäuses hingegen beeindruckt. Auch der integrierte Autofokus sowie die 4-Ecken Trapezkorrektur überzeugten auf hohem Niveau.

Abschließend betrachtet ist der Formovie Dice eine optimale Option für diejenigen, die einen einfach zu bedienenden und tragbaren Projektor suchen, um Filme, Videos oder etwaige Präsentationen zu zeigen. Den Preis von aktuell 399$ erachten wir für das Gebotene daher als angemessen. Gerade durch die schmalen Maße eignet sich der Dice ideal für unterwegs. Dadurch kann das Kinoerlebnis auch ganz gerne mal nach draußen verlagert werden!

Formovie Dice - Gold Award

Formovie Dice

Einrichtung & Bedienung
Optik & Verarbeitung
Anschlüsse und Verbindungsmöglichkeiten
Bildqualität
Soundqualität
Preis-Leistungs-Verhältnis

91/100

Insgesamt ist der Formovie Dice Mini-Projektor ein spannendes Gerät mit vielen nützlichen Funktionen. Der „Würfel“ ist tragbar, einfach zu bedienen und bietet darüber hinaus ein beeindruckendes Bild in dunkler Umgebung. Zwar ist der Preis etwas hoch angesetzt, dafür lässt sich das Heimkino komfortabel mitnehmen für spontane Ausflüge.

Niklas

Als versierter Softwareentwickler kann ich mich für sämtliche Themen rund um den PC vollstens begeistern. Diese Leidenschaft begann schon zu meinen Kindheitstagen und war wegweisend für meine persönliche Laufbahn. In meiner Freizeit bin ich auch dem Gaming nicht abgeneigt und stelle gerne meine Skills in kompetitiven Matches mit Freunden auf die Probe.

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