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OneOdio Fusion A70 im Test: Kabellose DJ-Over-Ear-Kopfhörer zum Schnäppchenpreis

Geschlossene Over-Ear-Studiokopfhörer mit HiFi-Klang und Bluetooth-Konnektivität für rund 40 Euro? Die OneOdio Fusion A70 versprechen eine ganze Menge, ob es sich dabei aber wirklich um ein Preis-Leistungswunder handelt, verrät unser ausführlicher Test.

Technische Daten

Bluetooth-Version 4.1
Maximaler Betriebsbereich 9m (ohne Hindernis)
Akkulaufzeit rund 24 Stunden
Ladezeit 3 Stunden
Bauform Over-Ear
Treiber 40 mm
Impedanz 32 Ohm
Frequenzbereich  20-20.000Hz
Konnektivität Bluetooth 4.1; 3,5-mm-Klinke; 6,3-mm-Klinke
Gewicht 220g
Preis € 35,18 *

Lieferumfang

Die OneOdio Fusion A70 kommen in einem recht edel anmutenden, schwarz-grauen Karton daher, der zunächst nicht auf den günstigen Preis schließen lässt. Darin befinden sich die Over-Ear-Kopfhörer in einer Transporttasche aus schwarzem Kunstleder (samt intensivem chemischen Geruch) sowie eine ganze Menge Kabel, die bereits auf die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der Kopfhörer hindeuten. Der erweiterte Lieferumfang fällt mit einer Bedienungsanleitung, einem Micro-USB Ladekabel, einem 3,5 mm-Klinkenkabel und einem 6,3 mm zu 3,5 mm-Klinkenkabel ziemlich üppig aus.

Design und Verarbeitung

Beim Design hat sich OneOdio an bekannten Over-Ear-Kopfhörern und Headsets wie den Audio-Technica ATH-M40 X bedient. Unser Testmodell ist vollständig in mattem Schwarz gehalten, während die Außenseiten der Ohrmuscheln mit einer glänzenden Rundschliff-Optik aufwarten, die edel wirkt. Innen setzen die Muscheln auf einen weichen Kunstlederüberzug, der für einen bequemen Sitz sorgen soll. Optische Highlights stellen lediglich die silbernen Herstellerlogos unterhalb des Kopfbügels, sowie die roten Ziernähte auf der Oberseite des Bügels dar.

Dabei setzt der chinesische Hersteller hinsichtlich des Materials auf leichten Kunststoff, was ein entsprechend niedriges Gewicht von rund 220 Gramm zur Folge hat. Seinem Anspruch als DJ- und Studiokopfhörer werden die Fusion A70 aufgrund der dreh- und klappbaren Ohrmuscheln gerecht, während sich der Bügel des Kopfbügels in neun Stufen um bis zu drei Zentimeter herauszuziehen lässt, um den perfekten Sitz zu erreichen.

Die Verarbeitungsqualität liegt im Hinblick auf den niedrigen Preis der Kopfhörer auf einem guten Niveau. Zwar ist alles weniger robust und deutlich klappriger als bei der höherpreisigen Konkurrenz, Probleme oder Verarbeitungsfehler wies unser Testmodell jedoch nicht auf. Allerdings scheinen die Kopfhörer sehr anfällig für Kratzer zu sein, denn erste Gebrauchserscheinungen zeichnen sich bereits jetzt ab. Unter mittlerer Druckeinwirkung gibt vor allem der Kopfbügel allerdings beträchtlich nach, während die Ohrmuscheln ziemlich stark knarzen – ob das Auswirkungen auf die Langlebigkeit hat, können wir nicht sagen.

Tragekomfort und Bedienung

Die Kombination aus leichtem Kunststoff und großzügigen Kunstleder-Ohrmuscheln sorgt bei den OneOdio Fusion A70 tatsächlich für einen überzeugenden Tragekomfort. Aufgrund der vielfältigen Verstellmöglichkeiten lässt sich der Kopfhörer sehr gut an die eigene Kopfform anpassen und ruht auch nach einigen Stunden noch angenehm über den Ohren.

Bedient werden die Kopfhörer ausschließlich über drei Knöpfe an der Unterseite des rechten Hörers. Hier findet ein Multifunktionsknopf zum Ein- und Ausschalten oder Pausieren von Musik zwischen den Tasten zum Erhöhen beziehungsweise Verringern der Lautstärke Platz.

Ausstattung und Akkulaufzeit

Ebenfalls an der rechten Ohrmuschel befindet sich der 3,5-mm-Klinkenanschluss, mit dem der Kopfhörer an nahezu allen erdenklichen Audioquellen Anschluss findet.  Das beiliegende Kabel kommt auf eine Länge von 1,2 Metern und ist dabei ausreichend groß, um ein in der Hosentasche befindliches Smartphone bequem zu bedienen.

Wirklich spannend und einzigartig wird es jedoch auf der linken Seite. Hier verbaut der Hersteller neben dem Micro-USB-Eingang zum Aufladen (Kabellänge: 61 cm) einen großen 6,3-mm-Klinkeneingang, der mit dem 2,8 m langen Spiralkabel an verschiedenen Audioquellen oder Musikinstrumenten angeschlossen werden kann.

Hier sind wir auch bereits beim spannendsten Feature der OneOdio Fusion A70, denn die Kopfhörer bieten Multipoint-Konnektivität und können nicht nur mit zwei Geräten gleichzeitig verbunden werden, sondern dabei sogar die Audiosignale beider Quellen gleichzeitig wiedergeben. Damit ist es beispielsweise möglich, ein Instrument wie E-Gitarre oder Keyboard zu verbinden und gleichzeitig die Musik via Smartphone oder PC als Playback einzuspielen. Ein Feature, das sich vor allem beim Üben als nützlich erweisen dürfte.

Zudem bieten die Fusion A70 Bluetooth-Konnektivität (Version 4.1), während auch hier über den 6,3-mm-Stecker ein zweites Audiosignal wiedergegeben werden kann. Die Kombination aus Bluetooth und 3,5-mm-Klinke funktioniert hingegen leider nicht. Schade zudem, dass OneOdio hier auf den veralteten Bluetooth-Standard setzt – immerhin bleibt die Verbindung bei einer Reichweite von maximal 9 Metern allerdings stabil.

Im Inneren ist ein 430 mAh großer Akku verbaut, der durch den Verzicht auf eine aktive Geräuschunterdrückung (ANC) allerdings eine wirklich zufriedenstellende Laufzeit erreicht. Die Herstellerangabe von rund 50 Stunden können wir allerdings nicht bestätigten: In unserem Test geht den Fusion A70 nach rund 24 Stunden die Puste aus – dennoch ein guter Wert. Ein vollständiger Ladevorgang nimmt rund 3 Stunden in Anspruch, Fast-Charge oder kabelloses Laden werden nicht geboten.

Audio-Qualität

Die OneOdio Fusion A70 setzen auf Treiber mit einem Durchmesser von 40 mm, die einen Frequenzgang von 20 Hz bis 20.000 Hz abdecken. Das sind ordentliche, aber gerade für einen Kopfhörer, der sich mit HiFi-Klang brüstet, wenig beeindruckende Werte. In Kombination mit einer Impedanz von 32 Ohm wird jedoch eine mehr als ordentliche Lautstärke erreicht – auf der höchstmöglichen Stufe sollten die A70 jedenfalls nicht betrieben werden.

Im Hinblick auf den aufgerufenen Preis hat mich die Soundqualität jedoch positiv überrascht. Vor allem Fans eines wuchtigen Basses kommen hier voll auf ihre Kosten, denn der Kopfhörer verstärkt die tiefen Tonfrequenzen stark. Hier wird die Ausrichtung and DJs und Bass-Enthusiasten deutlich, denn vor allem elektronische Musik klingt durch die Kopfhörer ausgesprochen gut.

Entsprechend kommen Electro-Tracks von Künstlern wie Deadmau5 oder Feed Me besonders gut zur Geltung. Überraschenderweise können sich dabei aber auch die Mitten absolut hören lassen. Stimmen sind klar zu verstehen und werden kraftvoll wiedergegeben.

Schwächen offenbaren die günstigen Kopfhörer jedoch in den oberen Mitten und vor allem Höhen, die im direkten Vergleich schwammig ausfallen und gerade bei einsetzendem Bass komplett untergehen. Fans schwermetallischer Musik dürfte das nicht wirklich schmecken, Tracks von AC/DC, Bring Me The Horizon oder Nightwish kommen bei diesem Klangbild nicht so gut zur Geltung.

Gemessen am günstigen Preis geht die Audio-Qualität, vor allem für Fans von Electro-Musik aber vollends in Ordnung. Auf 90 Prozent Lautstärke drückt der Bass sogar so stark, dass die Ohrmuscheln leicht zu vibrieren beginnen.

Fazit

Ich würde nicht ganz so weit gehen, um bei den OneOdio Fusion A70 von einem Preis-Leistungswunder zu sprechen. Dennoch haben mich die günstigen Over-Ear-Kopfhörer in vielerlei Hinsicht positiv überrascht. Allem voran der wirklich gute Klang, der mit sattem Bass und ordentlichen Mitten punktet.

Das größte Alleinstellungsmerkmal steckt jedoch in der Konnektivität, denn sowohl im Wireless-Betrieb als auch kabelgebunden geben die Kopfhörer ein überzeugendes Bild ab. Zumal sich auch die Akkulaufzeit sehen lassen kann. Vor allem diejenigen, die ein Musikinstrument erlernen wollen, werden dank umfangreicher Anschlussmöglichkeiten gut bedient.

Wer Abstriche hinsichtlich der Verarbeitungsqualität und des Klangbildes in Kauf nehmen kann, erhält mit den OneOdio Fusion A70 einen schicken und guten (sehr basslastigen) Over-Ear-Kopfhörer, der durchaus Freude macht.

OneOdio Fusion A70 Silver-Award

OneOdio Fusion A70

Verarbeitung
Tragekomfort
Soundqualität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

86/100

Günstiger Over-Ear-Kopfhörer mit vielseitigen Anschlussmöglichkeiten und gutem, bassbetonten Klangbild.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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