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Vertagear PL1000 im Test – Basis-Ausstattung mit Montage-Extras

Das auf Gaming-Chairs spezialisierte Unternehmen Vertagear bietet zahlreiche Produkte an, die in die S-, die P- und die Trigger-Line unterteilt werden. Der günstigste Gaming-Chair unter all diesen Modellen ist dabei der Vertagear PL1000, der für aktuell € 65,00 (€ 5,42 / l)* [Testzeitpunkt: 260 €, UVP: 330 $] in sechs Farben und einer pinken Sonderedition angeboten wird.

Für diese Preis bewirbt Vertagear den PL1000 unter anderem mit üblichen Funktionen wie einer Wippmechanik oder dem Einsatz von 2D-Armlehnen. Außerdem ist die Rede von einer Rahmenkonstruktion aus Stahl, besonders haltbaren Kunstleder-Polstern aus PUC und einer besonders leichten Montage. Ob das reicht, damit der PL1000 am hart umkämpften Gaming-Chair-Markt hervorstechen kann, und wie sich der Stuhl in der Praxis schlägt, klären wir im folgenden Test.

Technische Details

Bezug: Kunstleder (PUC)
Anpassungsmöglichkeiten: Armlehnen: 2D
Rückenlehne: 80 – 140 °
Gasdruckfeder: Klasse 4, 85 mm
Rahmenkonstruktion: Stahl
Auslegung: Gewicht: bis 150 kg, 110 kg empfohlen
Größe: bis 188 cm empfohlen
Varianten: Hauptfarbe: Schwarz
Akzentfarben: Schwarz, Blau, Grün, Lila, Rot, Weiß
Sonderedition: Pink & Weiß
Preis: € 65,00 (€ 5,42 / l)*

Lieferumfang & Aufbau

Wie bei Gaming-Chairs üblich, wird auch der Vertagear PL1000 in einem großen, schwarz bedruckten Pappkarton geliefert. In dessen Inneren befinden sich die Einzelteile des Stuhls sowie das Zubehör. Neben Sitzfläche mitsamt Armlehnen, Rückenlehne, Wippmechanik, Gasdruckfeder und den Bodenrollen legt Vertagear noch vier Schrauben, einen Inbus-Schlüssel mit Kunststoffgriff und eine farbig-bebilderte Anleitung bei. Diese erklärt den Aufbau des Stuhls.

Ebendieser gestaltet sich sehr leicht. Wie bei den meisten anderen Gaming-Chairs wird die Wippmechanik an die Sitzfläche geschraubt und dann mit der Gaspatrone und diese wiederum mit dem Fußkreuz mitsamt den Rollen verbunden. Als letztes wird die Rückenlehne aufgesetzt und festgeschraubt – dann kann der Vertagear PL1000 verwendet werden.

Der Aufbau des PL1000 ist ähnlich zu vielen anderen Modellen, doch im direkten Vergleich hat sich Vertagear ein paar Besonderheiten einfallen lassen. Durch den Inbusschlüssel mit Griff ist das Anschrauben z. B. angenehmer. Zudem muss man bei dem Stuhl auch allgemein weniger Schrauben eindrehen, denn die beiden Armlehnen sind bereits ab Werk angebracht. Leichter als gewöhnlich ist außerdem auch die Anbringung der Rückenlehne, denn bei dieser setzt Vertagear auf ein abweichendes Montagesystem. Die Montagearme liegen bei der Rückenlehne nicht an der Außenseite, sondern innen. Die Lehne kann deshalb zunächst auf die Sitzfläche gesteckt werden und hält sich selbst in Position. Die Haltearme der Sitzfläche gleiten dabei in mit Metall verstärkte Taschen in der Rückenlehne.

Durch diese Lösung muss man die Lehne beim Anschrauben nicht mühselig in Position halten – dadurch ist diese Lösung leichter, schneller und somit unterm Strich besser als bei den meisten anderen Stühlen. Ein paar Minuten kann die Befestigung der Rückenlehne aber trotzdem benötigen, denn man muss sie doch ein bisschen hin- und herschieben, um mit den Montageschrauben in die innen verbauten Gewinde zu treffen.

Insgesamt dürfte der erste Aufbau des PL1000 bei den meisten Nutzern problemlos in rund einer halbe Stunde zu schaffen sein. Hilfe braucht man dabei nicht: Der Gaming Chair kann einfach alleine zusammengesetzt werden. Da Vertagear außerdem auf Sprengringe und Beilagscheiben als Befestigung setzt, ist auch ein wiederholtes Außeinander- und Zusammensetzen sicherlich kein Problem.

Design & Verarbeitung

Das Design des Vertagear PL1000 wird maßgeblich durch den Bezug bestimmt. Dieser besteht bei fast allen angebotenen Farbvarianten aus schwarzem Kunstleder; lediglich in der Sonderedition ist das Kunstleder weiß bzw. pink. Die gewählte Akzentfarbe hat auf den Bezug selbst also keinen Einfluss. Stattdessen wird dadurch die Einfärbung der Ziernähte und Stickereien sowie auch der Bodenrollen beeinflusst. Bei letzteren geschieht das durch einen Kunststoffring innerhalb der Laufrollen.

Bis auf die besagten, gut sichtbare Nähte und die Farbakzente der Kunststoffrollen ist der PL1000 recht schlicht gehalten. Der Grundaufbau von Sitzfläche und Rückenlehne entspricht dem vieler anderer Gaming-Chairs, mit glatten Auflageflächen und seitlich hervorstehenden Ausläufern. Über Öffnungen für Haltegurte verfügt der Stuhl dabei nicht, doch das ist aufgrund der integrierten Lordosenstütze auch nicht notwendig.

Auffällig sind am PL1000 außerdem noch die beiden Armlehnen, die nicht flach sondern asymmetrisch geschwungen sind. Außerdem ist das Metall-Fußkreuz nicht, wie bei vielen anderen Stühlen, unten offen. Im Betrieb ist davon zwar natürlich nichts zu sehen, doch wirkt der Stuhl dadurch beim Aufbau wesentlich hochwertiger.

Mit Hinblick auf die Verarbeitungsqualität schlägt sich der PL1000 gut. Die Nähte sind sauber und der Stuhl macht optisch wie haptisch einiges her. Gestört hat uns hier lediglich ein Label mit dem Vertagear-Logo, das sich auf der Sitzfläche angenäht wurde – das hätte man noch etwas dezenter platzieren können.

Außerdem gibt es in der Preisklasse allgegenwärtige Verarbeitungsmerkmale wie etwa leicht wackelnde Armlehnen, nicht perfekt gleichmäßige Schweißnähte, und ein paar kleine Scharten am Griff des mitgelieferten Inbus-Schlüssels. Für den aufgerufenen Preis ist das aber nicht anders zu erwarten, zumal diese Punkte im Betrieb nicht ins Gewicht fallen. Bei den Schweißnähten am Fußkreuz wird außerdem sogar noch ein kleines Kunststoffteil mitgeliefert, das die besagten Nähte überdeckt. Im Gegenzug fehlt aber eine Auszugmanschette an der Gasdruckfeder. Was davon nun besser beziehungsweise notwendig ist, ist schlicht Geschmackssache.

Praxis & Ergonomie

Neben einer hohen Stabilität und einer guten Verarbeitungsqualität ist gerade auch die Ergonomie wichtig, und hier bewirbt Vertagear den PL1000 mit Standard-Features wie einer Wippmechanik und 2D-Armlehnen. Als Extra gibt es dabei noch ein Nackenkissen, wobei die Lordose nicht durch ein Kissen sondern die geschwungene Rückenlehne gestützt wird.

In der Praxis funktioniert diese Kombination gut: Die recht harte Polsterung stützt den Körper sowohl am Gesäß als auch am Rücken ab, wobei die Körperteile dabei nur rückseitig aufliegen. Die seitlichen Ausläufer des Gaming-Chairs dienen hingegen nur zur Verzierung.

Auch das per Gurt befestigte Nackenkissen ist angenehm. Zudem ist die Höhenverstellung der Armlehnen sowie der Gasdruckfeder weitläufig genug, um alle üblichen Ansprüche abzudecken. Unterm Strich kann man im PL1000 somit lange angenehmen sitzen.

Eingeschränkt wird das lediglich, wenn man den von Vertagear empfohlenen Größenbereich verlässt: Ab circa 1,90 Meter ist der Stuhl zwar prinzipiell immer noch bequem, doch wird hier langsam die Höhe der Rückenlehne zum Problem. Da bei (sehr) großen Menschen das Nackenkissen recht weit oben an der Rückenlehne sitzt, kann es passieren, dass sie abrutscht. Im von Vertagear empfohlenen Größenbereich dürfte das aber kein Problem sein.

Uns hat es zwar nicht gestört, doch manche könnten zudem einen größeren seitlichen Einstellungsspielraum bei den Armlehnen vermissen. Diese können nur durch die Verschraubung an der Sitzfläche um jeweils knapp zwei Zentimeter nach innen beziehungsweise außen bewegt werden. Eine weitere Verstellung an der Auflagefläche ist hingegen nicht möglich.

Vollkommen unproblematisch ist der PL1000 dafür bei der Stabilität. Die Wippmechanik erlaubt es, dass man die Rückenlehne weit nach hinten stellt und sich somit in eine nahezu liegende Position begibt. Auch bei maximaler Neigung steht der Stuhl dabei stabil, sodass man sich keine Sorgen machen muss, mit dem Gaming-Chair nach hinten umzukippen. Zudem macht er auch sonst einen recht massiven Eindruck.

Fazit

Vertagear bietet den Gaming-Chair PL1000 für € 65,00 (€ 5,42 / l)* [Testzeitpunkt: 260 €, UVP: 330 $] an, und verspricht dafür eine typische Ausstattung mit Wippmechanik, Höhenverstellung und verstellbaren Armlehnen. Allzu viele besondere Features kann der Stuhl dabei nicht vorweisen. Stattdessen bringt er hier und da kleinere Verbesserungen mit sich.

Das betrifft insbesondere die Montage, die aufgrund der vormontierten Armlehnen und der überarbeiteten Halterung der Rückenlehne sehr schnell von der Hand geht. Abseits davon konzentriert sich der PL1000 in erster Linie auf eine gute Umsetzung des Beworbenen – und das gelingt in unseren Augen. Die Verarbeitungsqualität ist für einen Gaming-Chair gut, und zudem ist der Stuhl bequem, stabil und auch optisch gut gelungen. Von den „2D-Armlehnen“ ist aber nur bedingt etwas zu spüren: In erster Linie verfügen diese über eine Höhenverstellung, die für übliche Ansprüche weitläufig genug sein dürfte.

Problematisch kann für den PL1000 somit in erster Linie der Preis werden, denn für die UVP von 330 US-Dollar wäre der Stuhle etwas teurer als viele Konkurrenten. Zum Testzeitpunkt war der Gaming Chair hierzulande aber schon für 260 Euro zu haben. Solange er in diesem Preisbereich bleibt, ist er zwar mit Sicherheit kein Preisbrecher, aber auf jeden Fall eine solide Wahl.

Vertagear PL1000

Sitzkomfort
Stabilität & Verarbeitung
Design
Preis-Leistungs-Verhältnis

85/100

Gaming-Chair mit guter Umsetzung und Fokus auf einen schnellen Zusammenbau.

Valentin

Durchgeknallter Vollzeitnerd

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