News

Die Zukunft der Gaming-Mäuse: Razer will die Konkurrenz mit 7.000 Hz übertrumpfen

Eine durchschnittliche Büro-Maus hat eine USB-Abfragerate (Polling) von 125 Hz. Der Standard an Gaming-Mäusen läuft mit einer solchen Rate von 1.000 Hz. Razer ist nun in Begriff 2021 eine Maus auf den Markt zu bringen, die den Standard im USB-Bereich um das Siebenfache überbietet.

Es geht nicht nur um Schneller, sondern um Vorhersehen

Man möchte meinen, dass 1.000 Hz auch perspektivisch locker ausreichen wird, entspricht es doch einer Informations-Abfrage eines Rechners pro Millisekunde. Die Latenz ist somit kaum wahrnehmbar. Doch geht es bei der Steigerung der Polling-Rate weniger um die weitere Reduzierung der Latenz, sondern viel mehr um die für den Rechner vorhersehbaren Aktionen, die mit der Maus ausgeführt werden. Einem Spieler in einem Ego-Shooter-Game, in dem es um Millisekunden und Präzision geht, würde dies entgegenkommen. Somit sollte vor allem der E-Sport aufhorchen, wenn ab 2021 nicht nur in Millisekunden, sondern auch in Mikrosekunden gerechnet wird.

Das steckt hinter der 8.000-Hertz-Maus

Die Entwicklung hat im Hause Razer bereits einen Prototyp einer 8.000-Hertz-Maus hervorgebracht. Erfolgte Tests lassen bereits eine Revolution unter den USB-Mäusen erahnen.

Dabei wurden bereits Kabelmäuse mit 2.000 bzw. 3.000 Hz auf den Markt geworfen, die jedoch ihre Versprechen nicht halten konnten und letztlich eine Abfragerate von 1.000 Hz unterlagen. Anders als die Hersteller dieser Modelle, nutzt Razer die Avalon-Technologie. Diese verwendet zwar ein USB-2.0-Signal – was eine Abfrage alle 125 Mikrosekunden nicht zulassen würde – aber auf Basis des Hi-Speed-Standards. Dieser leitet 480 Mbit an Daten pro Sekunde. Auf drei Spuren gelegt ergeben diese eine Abfrage alle 125 Mikrosekunden. Äußerlich wird sich der Unterschied daher nur durch ein dickeres Kabel bemerkbar machen. Eine kabellose Lösung ist derweil noch in weiter Ferne, teilte Razer mit.

Die ersten Tests sind vielversprechend

Unseren Kollegen bei Computerbase stand ein Prototyp einer 8.000-Hertz-Maus zur Verfügung. Die Testergebnisse ließen deutlich erahnen, dass tatsächlich 8 Abfragen pro Millisekunden nachhaltig möglich sind. Einzelne Einbrüche wurden zwar festgestellt, jedoch waren sie noch immer über einer 1.000-Hz-Frequenz.

Auch in der Praxis wurde der Vorsprung des Prototypen ersichtlich. So wirkte eine 1.000-Hertz-Maus nach einer halbstündigen Gaming-Session recht träge. Auch wenn 7.000 Hz Differenz für das menschliche Auge kaum sichtbar sind, macht Razers Zukunftsmaus im direkten Vergleich mit aktuellen Standard-Mäusen wie der Viper Ultimate von Razer, der XM1 von Endgame Gears oder der G Pro Wireless von Logitech den Unterschied spürbar, sagt Computerbase.

Nicht für den Durschnitts-Gamer

Die Avalon-Technologie ist dafür da, um eine Maus mit einer noch höheren Abfragerate auszustatten. Aber nicht, um den Standard von 1.000 Hertz vollständig abzulösen, sondern den Fokus damit auf den E-Sport zu legen. Denn der heutige Standard ist mehr als ausreichend und das auch noch für einige Jahre. Doch dort, wo Gewinnen oder Verlieren von Schnelligkeit, Reaktion und Präzision abhängen, wird die neue Gaming-Maus-Generation den Unterschied machen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"