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Truth Social: Donald Trump startet eigenes soziales Netzwerk

Ex-US-Präsident Donald Trump, der bei Twitter nach wie vor gesperrt ist, hat angekündigt, sein eigenes soziales Netzwerk Truth Social auf den Markt bringen zu wollen. Schon vor dem offiziellen Start gab es die ersten Zwischenfälle.

Gegen die „Tyrannei von Big Tech“?

Als Grund für die Gründung des eigenen Netzwerks gibt Trump in der Erklärung an, gegen die „Tyrannei von Big Tech“ ankämpfen zu wollen. Zentraler Bezugspunkt dieser Aussage dürfte die Sperrung Trumps Accounts in den wichtigsten sozialen Medien sein. Nach mehrfachem Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen war der US-Präsident auf Twitter gesperrt worden, nach dem Sturm auf das Kapitol entschied Twitter sich, den Account nicht mehr freizugeben. In der Folge war es nicht nur zu begrüßenden Reaktionen gekommen, die darauf hinweisen, dass Trumps öffentlichkeitswirksame Befeuerung von Verschwörungserzählungen mitsamt ihren Folgen ein Ende habe, sondern auch zu kritischen Äußerungen, die auf Twitters exponierte Rolle und die damit einhergehende meinungsfreiheitsbezogene Sensibilität von Sperrungen in der Öffentlichkeit stehender Personen hinwiesen – unabhängig von den jeweiligen Äußerungen dieser Personen.

Trump nutzte die Verkündung jedoch nicht nur für eine Twitter-Kritik, sondern auch zur Selbststilisierung: „We live in a world where the Taliban has a huge presence on Twitter, yet your favorite American President has been silenced. This is unacceptable.“ An dieser Stelle kann auch auf die Benennung der neuen Twitter-Alternative verwiesen werden: Mit dem Namen Truth Social stellt Trump einen Wahrheits- und Allgemeingültigkeitsanspruch heraus, den er in der Vergangenheit bereits mehrfach für seine zweifelhaften oder inhaltlich gar widerlegten Äußerungen erhob, prominent etwa hinsichtlich eines angeblichen, nicht nachgewiesenen Wahlbetrugs. Auch der Fake-News-Rhetorik steht die Benennung des neuen Dienstes nahe.

Vorbestellungen sind möglich

Starten soll der Dienst Ende Februar 2022. Vormerkungen im App-Store sind jedoch bereits möglich. Darüber hinaus wurde für den November dieses Jahres eine Testphase angekündigt. Im Rahmen der Ankündigung der Testphase und der Eröffnung der Vormerkphase kam es zu zwei größeren Zwischenfällen. So fanden etwa zahlreiche Menschen einen Weg, sich für die noch nicht geöffnete Testversion anzumelden, und eröffneten in dieser diverse Accounts mit Namen Prominenter – so etwa auch einen Account @donaldjtrump. Nachdem diese Testumgebung offline ging, konnte der Zugang zu einer zweiten solchen Umgebung gefunden werden, in der sich in der Folge Ähnliches ereignete. All das wirft Fragen rund um die technische Sicherheit des geplanten neuen Netzwerks auf.

Darüber hinaus wird im App-Store mit Materialien geworben, die angebliche Profile bekannter Institutionen, darunter etwa die New York Times, im Netzwerk Truth Social zeigen. Genehmigungen für die Nutzung derartiger Werbematerialien scheinen nicht vorzuliegen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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S
Sladdi74

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Na da bin ich ja mal gespannt, da herrscht Krieg auf den PLattformen :D

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