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Pioneer DJ DM-50D Test: Schicke Monitor-Boxen für DJs und Produzenten

Die Pioneer DJ-Serie hat sich in den vergangenen Jahren bei Electro-Musikern und Produzentinnen sowie Produzenten einen echten Namen gemacht. Nun bietet der Hersteller ein Duo aus edlen Aktiv-Lautsprechern an, die sich vergleichsweise preisgünstig als echte Allround-Lösung präsentieren wollen. Wie gut das funktioniert und vor allem klingt, verrät unser Pioneer DJ DM-50D Test.

Technische Daten

Abmessungen (B x H x T): Links: 175 x 262 x 257 mm;
Rechts: 175 x 262 x 247 mm
Gesamtgewicht: 7,4 kg
Frequenzbereich: 54 Hz – 30.000 Hz
Hochtöner: 3/4 Zoll Weichkalotte
Tieftöner:  5 Zoll
Leistung: 25 Watt @ 4 Ohm
Anbindung: 3,5 mm Stereoklinke; Cinch; 6,3 mm Klinke R/L
Preis: € 213,48 *

Pioneer DJ DM-50D Test: Lieferumfang

Sicher verpackt in einem Karton mit stattlichem Gewicht erreichen uns die Pioneer DJ DM-50D für den Test, den wir auch ohne Umwege inspizieren. Im Inneren werden wir von einem Tütchen mitsamt dreier Kabel begrüßt, die für den Anschluss der Aktivlautsprecher benötigt werden.

Neben einem 3,5 mm-Stereo-Miniklinke-auf-Cinch-Kabel legt Pioneer dem Lautsprecher-Paar ein Lautsprecherverbindungskabel mit schwarzem und rotem Kontant, sowie das klassische Netzkabel für die Stromverbindung bei. Ansonsten finden wir eine Schnellstart-Anleitung, die üblichen Sicherheitshinweise und je zweimal vier Filz-Aufkleber im Lieferumfang, der durch die beiden Lautsprecher selbst abgerundet wird.

Design und Verarbeitung

Bereits die Verpackung der Pioneer DJ DM-50D lässt auf ein edles Design schließen, den die ausgepackten Lautsprecher dann noch einmal bestätigen. Statt eines klassischen Designs mit minimal abgesetzten Tief- und Hochtönern, setzt der Hersteller hier auf viele Rundungen in der Designsprache.

In Kombination mit den abgerundeten, ausgelassenen Dreiecken an der unteren Frontpartie entsteht so ein hochwertiger, futuristischer Look. Zu Testzwecken stellte uns Pioneer die weiße Variante der DM-50D zur Verfügung, die darüber hinaus auch in Schwarz erhältlich sind. Gefertigt sind die Lautsprecher aus MDF (mitteldichte Holzfaserplatte) und fallen mit einer Größe von 175 mm x 262 mm x 257 mm nicht zu groß und nicht zu klein aus. Gleichzeitig bringen die Lautsprecher mit 3,9 kg (linke Box) und 3,5 kg (rechte Box) ordentlich Gewicht mit, was für eine hochwertige Verarbeitung spricht.

Doch zunächst zurück zum Design. Die Frontpartie wird von einem 5 Zoll großen Tieftöner aus Glasfaser und einem darüber befindlichen 3/4-Zoll-Softdome-Hochtöner (Weichkalotte) dominiert. Unten finden wir am linken Lautsprecher einen 3,5-mm-Klinkenanschluss samt Kopfhörer-Symbol, sowie auf der rechten Seite auf mittlerer Höhe einen drehbaren Lautstärkeregler samt LED-Power-Anzeige.

Die pulverbeschichtete Vinyl-Außenseite sorgt dabei zudem für eine angenehme Haptik. Ober- und Unterseite weisen keinerlei nennenswerte Merkmale auf. Interessant wird es hingegen wieder an der Rückseite. Während der rechte der beiden Lautsprecher lediglich über die Anschlüsse für das Verbindungskabel verfügt, finden sich sämtliche Anschlüsse und Einstellungsmöglichkeiten auf der Rückseite des linken Aktiv-Lautsprechers.

Neben dem Klasse-2-Kabelanschluss für die Verbindung des Boxen-Duos und dem Stromanschluss sowie Ein- und Ausschalter sind vor allem die Eingänge spannend. Hier bieten die Pioneer DJ DM-50D nahezu alles, was semi-professionelle und private Anwenderinnen und Anwender benötigen. 3,5-mm-Stereo-Klinke, Cinch und 6,3-mm Klinke stehen zur Verfügung. Lediglich ein XLR-Anschluss glänzt durch Abwesenheit. Zudem findet sich in der linken oberen Ecke auf der Rückseite ein Schalter, der uns zwischen den Sound-Modi DJ und Production wechseln lässt – doch dazu später mehr.

Verarbeitung der Pioneer DJ DM-50D

Die Verarbeitungsqualität der Pioneer DJ DM-50D fällt hervorragend aus. So zeichnen sich beide Lautsprecher durch eine angenehme Haptik und hochwertige, robuste Materialien aus. Spaltmaße, scharfe Kanten oder sonstige Ungereimtheiten suchen wir erfreulicherweise vergebens. Dass man mit den Membranen des Hoch- und Tieftöners aufgrund der weichen Materialien vorsichtig umgehen sollte, da sich diese leicht eindrücken lassen, versteht sich von selbst.

Inbetriebnahme und Praxis

Die Ersteinrichtung der Pioneer DJ DM-50D geht schnell und einfach vonstatten. Zunächst gilt es, beide Aktiv-Lautsprecher mithilfe des beiliegenden Kabels miteinander zu verbinden. Da das Kabel selbst bereits eine rote und schwarze Farbgebung aufweist, ist ein Vertauschen nahezu ausgeschlossen. Das Kabel ermöglicht mit einer Länge von zwei Metern eine ordentliche Reichweite, um einen guten Stereo-Klang zu erreichen. Zudem weist der Hersteller in der Anleitung darauf hin, dass die Boxen in einem Winkel von rund 30 Grad zur Sitz- bzw. Hörposition aufgestellt werden sollten.

Dann einfach das Stromkabel in die Steckdose stecken und die DM-50D mit dem beiliegenden Kabel mit der der gewünschten Audio-Quelle verbinden und schon kann es losgehen. Über das Klinken-Kabel spielen die Lautsprecher unsere Musik von Smartphone, Tablet, PC und Notebook oder anderen Audio-Quellen mit entsprechender Verbindungsmöglichkeit problemlos ab.

Etwas schade: Auf eine kabellose Verbindung, beispielsweise via Bluetooth, verzichtet Pioneer hier vollständig. Vermutlich, weil sich die Lautsprecher eher an DJs und Produzenten bzw. Produzentinnen und nicht die „klassischen“ Heim-Anwenderinnen und -Anwender richten sollen. Trotzdem: Geschadet hätte es jedenfalls nicht.

Pioneer DJ DM-50D Praxis
Die Lautsprecher sind schnell eingerichtet. Eine kabellose Verbindung gibt es leider nicht.

Als angenehm empfanden wir im Rahmen des Pioneer DJ DM-50D Tests zudem die Lautstärkeregelung an der Vorderseite. Dass der Hersteller hingegen auf andere Bedienelemente, beispielsweise für die Feinjustierung von Höhen und Bässen verzichtet hat, ist ebenfalls ein wenig schade. Doch auch hier steht natürlich die Eigenschaft als Monitor-Lautsprecher im Mittelpunkt, die eben eine unverfälschte Soundwiedergabe sicherstellen soll.

Klang-Qualität der Pioneer DJ DM-50D

Besonders gespannt waren wir auf den Klang der Pioneer DJ DM-50D, denn rein aus technischer Sicht haben die Monitor-Lautsprecher eine Menge zu bieten. So werkelt im Inneren ein Klasse-D-Verstärker mit einer maximalen Sampling-Rate von 96 kHZ. Insgesamt kommt das Paar auf eine Ausgangsleistung von 25 Watt bei 4 Ohm, was für den Heim-, Studio- und DJ-Einsatz in kleinen bis mittelgroßen Locations mehr als ausreichend ist. Selbiges gilt auch für die maximale Lautstärke, die in unserem Test bei rund 90 Dezibel zum Stehen kommt, ohne dabei zu verzerren.

Die gerillten Luftkanäle an den Vorderseiten der Lautsprecher sollen laut Versprechen des Herstellers die Luftreibung reduzieren, um die DM-50D so größer und satter klingen zu lassen, als sie tatsächlich sind. Das können wir in weiten Teilen auch bestätigen, denn das abgebildete Frequenzband von 54 bis 30.000 Hz präsentiert sich auf einer breiten, wohlklingenden Bühne, die in allen Bereichen überzeugen kann. Gleichzeitig soll der DECO-Konvexdiffusor einen räumlichen 3D-Stereoklang realisieren – davon konnten wir im Praxis-Test allerdings nicht viel bemerken. Stereo: ja, räumlich: nicht wirklich.

Klanglich machen die Pioneer DJ DM-50D aber eine ganze Menge richtig und kamen mit allen Musik-Genres, die wir ihnen entgegengeworfen haben, gut zurecht. Electro-Musik überzeugte mit einem für die Tieftöner-Größe überzeugenden Bass, während aufwändige Produktionen mit warmen, überzeugenden Mitten und klaren Höhen punkten konnten.

Pioneer DJ DM-50D Test: Klang-Qualität

Allerdings liegt der Fokus deutlich hörbar auf den Mitten, während gerade bei hoher Lautstärke die Höhen durch scharf dargestellte S-Laute unangenehm klingen können. Trotzdem ist der realisierte Klang, gerade gemessen am Preis, mehr als überzeugend. Positiv sei zudem erwähnt, dass die Lautsprecher selbst ohne aktive Audio-Wiedergabe und bei voller Lautstärke keinerlei wahrnehmbares Grundrauschen erzeugen.

DSP-Modi: DJ oder Producer

Ach, da war ja noch was. Die Funktion des rückseitig verbauten „Sound-Mode“-Reglers, der uns zwischen DJ und Producer wechseln lässt, sind wir euch noch schuldig. Ja… aber wo liegt der Unterschied überhaupt?

Bei laufender Wiedergabe ist nach dem Umlegen des Schalters zunächst einmal überhaupt kein klanglicher Unterschied wahrzunehmen. Laut Herstellerangabe soll der DJ-Modus einen „druckvollen Sound“ bieten, während sich die Producer-Option durch einen neutraleren Klang auszeichnen soll. Konkrete Informationen dazu lassen sich allerdings weder bei Pioneer, noch in der Bedienungsanleitung finden.

Pioneer DJ DM-50D DSP-Modi
Rückseitig können wir zwischen zwei Sound-Modi wechseln. Einen Unterschied hören wir allerdings kaum.

Vielleicht klingt der DJ-Modus etwas Bass-lastiger, doch das sind allenfalls Nuancen, die einem Laien nicht auffallen werden. Vielleicht mögen Sound-Profis hier aus klanglicher Sicht einen Unterschied ausmachen können, wir jedenfalls hören ihn nicht.

Fazit zu den Pioneer DJ DM-50D

Die Pioneer DJ DM-50D punkten mit einem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis. Für rund 230 Euro schnürt der Hersteller hier ein stimmiges Gesamtpaket aus hochwertiger Verarbeitungsqualität, schickem Design und überzeugenden Klang. Dank recht kompakter Abmessungen und vielseitiger Anschlussmöglichkeiten geben die 2-Wege Bassreflex Aktiv-Monitor-Lautsprecher auch beim PC- und Notebookeinsatz eine recht gute Figur ab.

Dem Einsatzgebiet geschuldet muss allerdings auf nette Gimmicks wie Bluetooth-Konnektivität, Equalizer oder zusätzlich Bedienelemente verzichtet werden. Zumindest Bluetooth gibt es bei Pioneer im Falle der DM-40BT, die allerdings klanglich nicht ganz an die 50D heranreichen und beispielsweise ein deutlich niedrigeres Frequenzband abdecken.

Zu kritisieren gibt es eigentlich nur den einstellbaren Sound-Mode, der keinerlei klangliche Unterschiede aufzeigt und die Höhen, die mit scharfen S-Lauten an ihre Grenzen kommen. Ansonsten sind die Pioneer DJ DM-50D allerdings eine runde Sache.

Pioneer DJ DM-50D Test: Silver-Award

Pioneer DJ DM-50D

Design und Verarbeitung
Soundqualität
Ausstattung
Preis-Leistungs-Verhältnis

88/100

Schicke und gut verarbeitete Aktiv-Lautsprecher, die mit einem überzeugenden Klang und hervorragendem Preis-Leistungsverhältnis punkten. Eine Bluetooth-Konnektivität wäre wünschenswert gewesen, die zwei Sound-Modi gleichen sich zudem weitestgehend.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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