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Hoverair X1 Test: Die perfekte Anfänger-Dohne?

Obwohl Drohnen schon seit einigen Jahren im freien Handel auch für Privatpersonen erhältlich sind, schrecken noch immer viele vor einem Kauf zurück. Das hat selten damit zu tun, dass es an Einsatzmöglichkeiten einer eigenen Drohne fehlt. Vielmehr stören sich potentielle Käuferschichten meist am hohen Preis, dem mitunter unpraktischen Formfaktor sowie der komplexen Bedienung. Im Hoverair X1 Test durfte ich eine Mini-Drohne unter die Lupe nehmen, die genau diese Nachteile nicht mit sich bringt und mit echt spannenden Tracking-Features punktet. Ist sie damit das perfekte Einstiegsmodell?

Technische Daten

Name Zero Zero Robotics Hoverair X1 (offizielle Produktseite)
Drohnenklasse C0
Gewicht 125 g
Maße – aufgeklappt: 13 x 15 x 3 cm
– zusammengeklappt: 13 x 8,6 x 3 cm
Features – App-Steuerung (iOS + Android)
– 9 autonome Flugmodi
Maximale Flughöhe 15 m
Videoaufnahmen – 2.704 x 1.520@30fps
– 1.920 x 1.080@60fps
– 1.920 x 1.080@30fps (HDR)
Betriebstemperatur 0°C bis 40°C
Speicher 32 GB interner Speicher
Preis € 539,00 *

Lieferumfang

hoverair x1 test

  • Hoverair X1 Kameradrohne
  • USB-C-Ladekabel
  • Transporttasche
  • Quick-Start-Guide
  • Zusatzakku

Hoverair X1 Test: Design und Verarbeitung

Drohnen mit ernstzunehmender Kameratechnik kommen meist in großformatigen Taschen oder gar Koffern daher. Ganz anders die Hoverair X1. Die benötigt nämlich lediglich ein kleines Stoffsäckchen, das dem Lieferumfang bereits beiliegt. Im flugfähigen Zustand misst die Drohne gerade einmal 13 x 15 x 3 cm. Ein geringes Gewicht von lediglich 125 g unterstreicht das schlanke Design nochmal. Im Transportzustand bzw. mit eingeklappten Flügeln ist die Drohne mit 13 x 8,6 x 3,1 cm sogar nur halb so groß.

hoverair x1 test

Aus den kompakten Maßen resultiert ein großer Vorteil. So gehört die X1 durch ihr geringes Gewicht der Drohnenklasse C0 an. Das bedeutet für dich als Nutzer nicht nur, dass du dich um keinen Drohnenführerschein kümmern musst. Obendrein gilt im Gegensatz zu größeren bzw. schwereren Modellen kein vorgeschriebener Mindestabstand zu anderen Menschen. Das erleichtert den Umgang für Anfänger ungemein.

hoverair x1 test

Die kompakte Drohne besteht hauptsächlich aus Kunststoff und steht dir in den Farben Schwarz oder Weiß zur Wahl. Trotz des Einsatzes von Kunststoff wirkt sie aber keineswegs „billig“. Vielmehr gelingt es dem Hersteller, der Mini-Drohne eine hohe Verarbeitungsqualität zu spendieren. Hier knackt und knarzt es nirgends und der Aufklappmechanismus der beiden Flügel funktioniert hervorragend.

Um das ungewollte Aufklappen der beiden Flügel zu unterbinden, setzt Hoverair auf einen praktischen Magnetmechanismus. Durch diesen bleiben die Flügel um Ruhezustand zuverlässig in Position. Die Flügel selbst erinnern an zwei kleine Käfige. In diesen sitzen die Propeller, welche dank des Käfigs nicht nur selbst gut geschützt werden. Auch der Anwender bleibt hier von Schäden verschont.

Im Zentrum der Hoverair X1 befindet sich nicht nur der Akku, welcher ausgebaut werden kann. Obendrein findest du hier eine Bedieneinheit mit insgesamt zwei Buttons sowie eine Status-LED. Über die eine Taste kannst du die Drohne einschalten. Mit der anderen wechselst du den gegenwärtigen Aufnahmemodus. Mithilfe der selbsterklärenden Icons und passenden LEDs weißt du stets, welcher Modus gerade aktiv ist.

Hoverair X1 Test: Kameratechnik und Speicher

Herzstück des kleinen Flugobjekts ist aber natürlich die Kameratechnik. Und auch diese sitzt in der mittigen Haupteinheit. Die Kamera bietet eine 2,7K-Auflösung und ermöglicht Bewegtbildaufnahmen mit einer Bildwiederholrate von 30 fps. Sollten dir die fps wichtiger sein als die Auflösung, sind alternativ auch 60 Bilder pro Sekunde bei 1.080p-Auflösung möglich.

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Alternativ sind auch Aufnahmen in Zeitlupe möglich. Auf 1080p bei 30 fps bist du dann beschränkt, wenn du dich für das Filmen im Hochformat entscheidest. Interessant ist das Ganze für Social-Media-Fans, die neuen Content erstellen wollen. Die Grenze von 1080p gilt auch dann, wenn du den integrierten HDR-Modus nutzen möchtest.

Die rote LED signalisiert, dass gerade eine Kameraaufnahme stattfindet.

Die Aufnahmen landen im 32 GB „großen“ internen Speicher der Drohne. Schade, dass Hoverair auf einen microSD-Slot verzichtet. Über diesen hätte man die Kapazität noch bequem erweitern können. Doch das ist dank Hoverair App kein Problem. Nach erfolgten Aufnahmen schickst du diese ganz einfach auf dein Smartphone. Im Anschluss kannst du den Speicher wieder frei räumen.

Hoverair X1 Test: Einrichtung und Steuerung

Mit einer maximalen Geschwindigkeit von 25 km/h bringt die Hoverair X1 beste Voraussetzungen für Verfolgungsflüge mit. Damit kann sie dir nicht nur bei langsamen Spaziergängen hinterher fliegen. Auch als Begleiter bei Joggingtouren oder Fahrradfahrten ist sie bestens geeignet. Die Steuerung der Drohne ist dabei denkbar einfach. Im Fokus stehen hierbei die beiden Tasten an der Drohne.

Über die eine Taste schaltest du die Drohne ein und bringst sie in den Schwebemodus. Mit der anderen entscheidest du dich für den Aufnahmemodus. Bevor es soweit ist, solltest du die Mini-Drohne aber zunächst einmal mit der App auf deinem Smartphone verbinden. Das klappt zum Glück recht schnell und unkompliziert. Theoretisch ist auch ein Betrieb ohne Smartphone möglich.

Die Bedieneinheit ist selbsterklärend.

Allerdings dürfte der limitierte interne Speicher dann schnell stören. Um die Videos von Drohne an App zu schicken, ist eine WiFi-Verbindung vonnöten. Während meines Tests funktionierte die Datenübertragung stets reibungslos. Verbindungsabbrüche oder ähnliches habe ich nicht zu bemängeln. Ganz im Gegenteil. So geht die Videoübertragung in der Praxis blitzschnell von der Hand.

Die App dient dir aber keineswegs nur als Verwaltungsort für deine aufgezeichneten Videos. Obendrein kannst du hier verschiedene Einstellungen vornehmen. Dazu gehört beispielsweise die Flughöhe der Drohne. Sicherlich würden sich Experten in diesem Bereich über mehr Einstellungsmöglichkeiten freuen. Für mich als Neuling reichten die Möglichkeiten jedoch vollkommen aus.

Für das Laden von bis zu zwei Akkus gibt es ein praktisches Ladegerät.

Nach meinem ausführlichen Test kann ich also nichts Negatives über die App sagen. Ganz im Gegenteil. Insbesondere für Neueinsteiger im Bereich der Drohnentechnik ist die Software bestens geeignet. Schließlich punktet sie nicht nur mit einer tollen Übersicht. Obendrein hat die App ein paar hilfreiche Einstiegstipps zu bieten. Besonders praktisch finde ich hier die Tutorials, die wirklich hilfreich gestaltet sind.

Hoverair X1 Test: Die intelligenten Flugmodi

Das gekonnte Manövrieren von Drohnen kann eine echte Herausforderung sein. Viele Übungsstunden ziehen ins Land, bis man sich selbst einen Drohnenpiloten nennen kann. Diese Schwelle wollen viele Drohnen-Interessenten allerdings nicht angehen. Solltest auch du dich zu dieser Gruppe zählen, ist die Hoverair X1 bestens für dich geeignet.

Der Käfig um die insgesamt vier Rotoren sorgt für Schutz für Personen und Gegenstände.

Schließlich steht hier das autonome Fliegen im Fokus. Das bedeutet, dass die Mini-Drohne ohne dein Zutun arbeiten kann. Möglich wird dies durch die intelligenten Flugmodi. Der Standardmodus heißt „Hover“. Wenn du diesen auswählst, schwebt die Drohne vor dir und fokussiert dich als Nutzer. Spannend ist auch der Modus „Follow“. In diesem Fall verfolgt die Drohne ihren Nutzer.

Spannend ist das beispielsweise, wenn du beim Joggen oder Fahrradfahren gefilmt werden möchtest. Dabei passt die Hoverair X1 zuverlässig die eigene Geschwindigkeit an deine an. Weiter geht es mit dem Feature „Bird’s Eye“. Wie der Name bereits vermuten lässt, entfernt sich die Drohne hier von dir und hebt gewissermaßen ab. Wie hoch das sein soll, legst du in der App fest. Bis zu 15 Meter sind möglich.

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Aufnahme fertig? Hand unter die Drohne halten und die X1 landet automatisch.

Im Modus „Orbit“ verwandelt sich die X1 in deinen persönlichen Mond. Das bedeutet, dass sie dich auf Knopfdruck umkreist. Beim Modus „Zoom Out“ entfernt sich die Drohne hingegen von dir, um anschließend wieder zurückzufliegen. Im Modus „Snapshot“ fotografiert dich die Drohne automatisch, wenn du eine Pose eingenommen hast. Dabei bleibt sie in der Schwebeposition. Zu guter Letzt gibt es noch den Modus „Dolly Track“. Hier filmt die Kamera durchgehend nach vorne.

Hoverair X1 Test: Manuelle Steuerung über App

Abseits der intelligenten Flugmodi kannst du außerdem noch einen manuellen Modus nutzen. Hier verwendest du einfach dein Smartphone als Fernbedienung für die Drohne. Das war für mich als Neuling am Anfang ein wenig ungewohnt. Doch mit der Zeit gewöhnt man sich auch daran.

Dabei reicht die Übertragungsweite auf maximal 30 Meter. Ist der Flug beendet, kommt eine coole Gestenerkennung zum Tragen. Hältst du nämlich die Hand auf, landet die fliegende Kamera kurzerhand auf deiner Handfläche.

Hoverair X1 Test: Technische Ausstattung

Für einen sicheren Flug und das Funktionieren der intelligenten Modi verlässt sich die Hoverair X1 hauptsächlich auf drei Komponenten. Da wäre zum einen der nach unten gerichtete IR-Sensor. Dieser misst den Abstand zum Boden. Damit die Drohne ruhig und gerade in der Luft verharren kann, kommt wiederum eine nach unten gerichtete Kamera zum Einsatz.

Die vorne sitzende Hauptkamera erkennt hingegen den Nutzer und ermöglicht die Personenerkennung bzw. -verfolgung. Was eingefleischten Drohnenfans bei der Ausstattung sicherlich fehlen wird, ist ein eingebauter GPS-Tracker.

LED-Akkuanzeige an der Drohne.

Schließlich gehen damit auch Features wie eine automatische Rückkehr zum Startpunkt flöten. Stattdessen landet die Drohne im Notfall auf dem Boden ihrer aktuellen Position. Dazu kommt es beispielsweise dann, wenn der etwa zehn Minuten lang durchhaltende Akku schlapp macht und ein Absturz wegen schwacher Batterie vermieden werden soll.

Hoverair X1 Test: Gute Bildqualität

Die Ergebnisse der 2,7K-Kamera können sich durchaus sehen lassen. Das gilt zumindest bei guten Lichtverhältnissen. In dunklen Arealen kann es auch mal zu Bildrauschen kommen. Abseits der Qualität von Fotos und Videos war es aber vor allem der Bildstabilisator, der mich durchaus positiv überrascht hat. Dieser sorgt für wirklich ruhige Aufnahmen.

Videoausschnitt im Hover-Modus

Die Hoverair X1 setzt dabei auf eine elektronische Bildstabilisierung sowie einen Gimbal, auf dem die Hauptkamera sitzt. Größere Drohnen setzen nicht selten auf ein dreiachsiges Gimbal-System. In Ermangelung des Platzes agiert der Gimbal bei der X1 hingegen nur in eine Richtung. Doch auch das reicht für alltägliche Anwendungen vollkommen aus.

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Ich persönlich sehe die Qualitäten und Einsatzszenarien der X1 ohnehin nicht unbedingt bei atemberaubenden Landschafts- oder Städteflügen. Anstelle der Berg- und Talflüge eignet sich das Modell mit seinen Kamera- und Flugqualitäten vielmehr als praktischer Foto-Begleiter auf Großveranstaltungen oder im Urlaub.

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Videoausschnitt im Modus „Follow me“

So lassen sich durch die Personenerkennung- und Verfolgung hervorragend Gruppenfotos schießen. Dank passender Algorithmen werden die Gesichter dann bereits von der Drohnen-Software optimiert, was sie durchaus für den Einsatz bei der Erstellung hochwertiger Socia-Media-Inhalte qualifiziert.

Fazit

Die Hoverair X1 ist wohl der perfekte Einstieg in den Bereich der Kamera-Drohnen. Schließlich punktet sie im Test mit einer unkomplizierten Bedienung und schnellen Einrichtung. Möglich wird dies durch die hilfreichen smarten Aufnahmemodi, die coole Drohnenflüge auch für Anfänger problemlos möglich machen.

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Einzig das fehlende GPS und die kurze Akkulaufzeit könnte man der Mini-Drohne negativ ankreiden. Doch in der Praxis hat mich das Ganze nicht wirklich gestört. Gepaart mit der hohen Verarbeitungsqualität, dem kompakten Formfaktor und dem guten Preis-Leistungs-Verhältnis bin ich von der Hoverair X1 wirklich begeistert.

Hoverair X1

Design und Verarbeitung
Hardware
Bedienkomfort
Akku
Kameraqualität
Preis-Leistungs-Verhältnis

92/100

Die Hoverair X1 ist die perfekte Kameradrohne für Anfänger.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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