Google hat wieder Ärger in Europa. Insgesamt 32 Verlage sind nun nämlich mit einer Sammelklage vors Gericht gezogen. Im Raum steht eine Schadensersatzzahlung in Höhe von 2,1 Milliarden Euro.
Google soll gegen Wettbewerbsrecht verstoßen
Für Google ist es mittlerweile fast schon Gang und Gäbe, in regelmäßigen Abständen eine Schadensersatzzahlung in Europa leisten zu müssen. Dieses Mal soll der US-amerikanische Suchmaschinengigant geltendes Wettbewerbsrecht verletzt haben. Das werfen ihm zumindest insgesamt 32 Verlage mit Sitz in Europa vor. Und die hohe Schadensersatzsumme kommt nicht von ungefähr. Im Fokus des Vorwurfs steht nämlich eine wirklich perfide Masche. So soll der Tech-Konzern den digitalen Werbemarkt im eigenen Interesse gesteuert haben. Während die Gebühren für eigene Dienstleistungen von Google nach oben korrigiert wurden, schmälerte das Unternehmen offenbar die Umsätze der betroffenen Verlage.
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Verlage aus 15 Ländern
Die nun eingereichte Sammelklage hat ihre Kategorisierung mehr als verdient. Schließlich stammen die betroffenen Verlage aus insgesamt 15 EU-Ländern. Kleine Fische sucht man dabei vergebens. Es handelt sich fast ausschließlich um führende Medienhäuser der jeweiligen Länder. Mit dabei ist unter anderem der Axel Springer Verlag. Vertreten werden sie durch die Anwaltskanzlei Geradin Partners. Diese hat sich mittlerweile auch offiziell zu dem schwer wiegenden Vorwurf geäußert. So wirft man Google den Missbrauch seiner marktbeherrschenden Stellung vor. Mit seinem Handeln verzerre der Tech-Konzern den gesamten Werbemarkt im digitalen Raum. Die Verzerrung wiederum sorge dafür, dass die Verlage, welche mittlerweile auch zunehmend auf Online-Inhalte setzen, deutlich weniger Werbeeinnahmen verzeichnen konnten.
Neu ist dieser Vorwurf nicht. Schließlich gibt es bereits kartellrechtliche Verfahren gegen Google, welche von EU-Kommission geführt werden. Im Fokus steht dabei immer das Werbe-Business des Tech-Konzerns. Ein entsprechendes Urteil durch das zuständige Gericht in den Niederlanden werden nicht nur die klagenden Verlage mit großer Spannung erwarten. Auch Google wird wohl zähneknirschend darauf blicken. Schließlich könnte das Urteil schwere Folgen für den Tech-Konzern haben. Die Schadensersatzzahlung wird das erfolgreiche US-Unternehmen wohl noch aus der Kaffeekasse zahlen können. Viel schwerwiegender könnten die daraus resultierenden Auflagen sein. Sollte Google nämlich Grundlegendes am erfolgreichen Werbekonzept ändern müssen, würde das auch mit Gewinneinbußen einher gehen.