Schon mit der nächsten großen Version des iPhone-Betriebssystems iOS, mit dem im September 2023 zu rechnen ist, könnten alternative App-Stores auf Apple-Geräten Einzug halten. So will das Unternehmen möglichen EU-Regulierungsmaßnahmen entgegenwirken.
App-Store Alternativen auf Apple-Geräten bereits ab 2023?
Wie Bloomberg berichtet, bereitet Apple offenbar bereits Optionen für alternative App-Stores auf seinen Geräten vor. In der EU könnte es so bereits mit iOS 17 möglich sein, Apps aus alternativen Stores zu beziehen.
Apple hatte sich jahrelang gegen diese Möglichkeiten gewehrt und sah darin ein potenzielles Sicherheitsrisiko für Nutzerinnen und Nutzer. Auf der anderen Seite kritisieren Regulierungsbehörden und App-Entwickler die Vormachtstellung von Apple als Gatekeeper für seinen App-Store aber ebenfalls seit Jahren.
Das Monopol erlaubt es Apple beispielsweise, die Preise im App Store deutlich zu erhöhen – wie zuletzt im Oktober 2022 geschehen. Laut Bericht von Bloomberg könnte damit aber schon bald Schluss sein.
Vorerst nur innerhalb der EU?
Hintergrund ist eine potenzielle Regulierung seitens der Europäischen Union, die laut Bericht ab 2024 in Kraft treten soll. Um dem vorzugreifen, plane Apple laut internen Quellen, alternative App-Stores anzubieten, die es ermöglichen, Apps auf iPhone- und iPad-Geräten herunterzuladen, die nicht zuvor durch den Hersteller geprüft wurden.
Möglich wäre also, dass Apple dieses Feature nur für den EU-Raum freischaltet. Zumindest, bis es auch auf anderen Märkten eine entsprechende Regulierung gibt. Für App-Entwickler könnte das aber das Ende der sogenannten „Apple Tax“ bedeuten, mit der Apple 30 Prozent Provision aus App-Verkäufen für sich einbehält.
Für Apple wäre das jedenfalls auch eine große finanzielle Einbuße, immerhin nimmt das Unternehmen aus Cupertino durch seine Vormachtstellung… oder nennen wir es mal Monopol… mehrere Milliarden US-Dollar Umsatz pro Jahr allein durch Services wie App-Käufe, Apple Music oder ähnliches ein.
Die Öffnung gegenüber alternativen App-Stores würde das Apple-Ökosystem beispielsweise für Lösungen von Amazon oder Microsoft zugänglich machen. Ob und wie Apple dies aber letztlich umsetzen wird, bleibt abzuwarten. Und hängt natürlich auch damit zusammen, wie die Regulierung letztlich umgesetzt wird.