Apple stellte auf der Entwicklerkonferenz WWDC zahlreiche neue Produkte vor. Zu diesen zählt auch das künftige Apple-Betriebssystem iOS 11. Dieses zeichnet sich durch zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen aus. Die Nachrichten-App wurde verbessert und hat jetzt Apple Pay integriert. In Deutschland wird Apple Pay jedoch nach wie vor nicht verfügbar sein. Wann dies der Fall sein wird, ist nicht bekannt. Eine weitere Neuerung besteht im Abgleichen der versendeten Nachrichten zwischen verschiedenen Geräten.
Darüber hinaus erhält Siri neue Stimmen und erweiterte Sprachkenntnisse – ab iOS 11 kann zwischen zahlreichen Sprachen übersetzt werden. Weiterhin wurde die künstliche Intelligenz hinter Siri verändert. Sie ist nun in der Lage, die Interessen des Nutzers zu lernen und auf diese einzugehen. Außerdem stellt Siri automatisch eine Verbindung zu anderen Geräten des Anwenders her, wenn diese sich in der Nähe befinden und erkannt werden. Weiterhin wurde das Wörterbuch überarbeitet – Namen und andere unbekannte Worte, die Siri hört, werden automatisch in das Wörterbuch aufgenommen und stehen fortan zur Verfügung.
Auch die Karten-App wurde verändert. Sie ist optisch nun ansprechender gestaltet und verfügt über einen Auto-Modus. Verbindet das iPhone sich mit einem Auto, schaltet es automatisch in den Auto-Modus. In diesem können – analog zum Flugzeugmodus – keine Nachrichten oder Anrufe empfangen werden. Der Auto-Modus soll als Schutz gegen Ablenkung dienen und das Autofahren sicherer gestalten.
Weitere Veränderungen wurden an der Kamera vorgenommen. Unter iOS 11 können Portraitfotos mit Bildstabilisierung und TrueTone-Blitz aufgenommen werden. Zudem sind bei den Live-Effekten nun neue Funktionen verfügbar, mit Hilfe derer die kurzen Videos nun mit verschiedenen Effekten (beispielsweise Endlosschleifen) belegt werden können. Für eine Reduktion der Datengröße wird das neue Bildformat HEIF sorgen. Dieses steht unter iOS 11 ab dem iPhone 7 zur Verfügung. Für Videos wird HEVC zum Einsatz kommen – auch hier verringert die Dateigröße sich.
Größere Veränderungen erfuhr der App-Store. App-Entwickler haben nun Zugriff auf neurale Netzwerke. Dies bietet zahlreiche neue Möglichkeiten – beispielsweise das Entwickeln von Apps mit Gesichtserkennung. Auch Augmented-Reality-Apps können ab iOS 11 im App-Store veröffentlicht werden. Derartige Programme können mit Hilfe der Kamera Aufnahmen mit Infos und Grafiken belegen.
Der Store selbst wurde vollkommen neu gestaltet. Eine der Neuerungen besteht im “Heute-Tab “. Dort soll ein redaktionelles Team täglich Hintergrundinformationen und Geschichten zu verschiedenen Apps liefern. Die Spiele-Seite des App-Stores wird aufgrund ihrer außergewöhnlichen Beliebtheit ein eigenes Design erhalten. Insgesamt soll der App-Store vor allem durch Empfehlungen und redaktionelle Inhalte erweitert werden. Die Nutzer werden unter anderem auch auf Schritt-für-Schritt-Anleitungen zugreifen können. Weiterhin wurden die einzelnen App-Ansichten überarbeitet. Diese können mit lokalisierbaren Vorschau-Videos ausgestattet werden – die Entwickler können ihre Inhalte also auf das Land des Kunden abstimmen. Zudem sollen In-App-Käufe, Kundenrezensionen und sonstige Informationen hervorgehoben werden. Die Bedienung des App-Stores wird durch die neue Konzeption weiter vereinfacht.
Grundlegend verändert wurde das Kontrollzentrum. Dieses ist nun stark vereinfacht, bietet einen Überblick über alle Funktionen und belegt eine komplette Bildschirmseite, wenn es geöffnet wird. Der Benachrichtigungsbildschirm wurde ebenfalls vereinfacht.
Für Entwickler ergeben sich durch das ARKit, das MusicKit und SiriKit zahlreiche neue Möglichkeiten. Augmented-Reality-Apps können nun problemlos entwickelt werden. Zudem wird ein verbesserter Einbau von Apple Music und Siri in andere Anwendungen ermöglicht. Inwiefern diese Angebote von Anbietern genutzt werden, wird sich mit der Zeit zeigen. Apple geht jedoch davon aus, zur größten AR-Plattform zu werden und andere Anwendungen durch die tiefere Integration von Siri entscheidend zu unterstützen.
Auch HomeKit soll weitaus einfacher zu nutzen sein als bisher. Geräte sollen einfacher authentifiziert werden können, was den Herstellern einen breiten Spielraum in Hinblick auf die Kompatibilität mit Apple-Produkten gibt. In der Zukunft wird mit großer Wahrscheinlichkeit deutlich mehr HomeKit-kompatible Hardware existieren als bisher – IKEA machte mit seinen Leuchten bereits den ersten Schritt in diese Richtung.