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Chip-Hersteller ARM wird von Softbank übernommen

Der britische Chip-Hersteller ARM wird von Softbank, einem Telekommunikations- und Medienkonzern für rund 24 Milliarden Pfund (rund 28,7 Milliarden Euro) übernommen. Softbank wolle etwa 17 Pfund pro Aktie zahlen, was ein Aufpreis von etwa 40 Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs ist, berichtet die Financial Times.

Normalerweise stellt ARM Chip-Architekturen her und verkauft anschließend Lizenzen für die Architekturen. ARM verkauft auch Architekturen z. B. an Apple oder Samsung, welche dann auf dieser Basis eigene Chips herstellen. Letztes Jahr machte ARM einen Gewinn von etwa 339,7 Millionen Pfund (aktuell rund 407 Millionen Euro).

Softbank wurde am 3. September 1981 in Tokio gegründet und entwickelte zusammen mit Apple das iPhone 3G im Jahre 2008. Letztes Jahr wies das Unternehmen einen Umsatz von 8.670 Mrd. Yen (73,7 Mrd. Euro) aus. Softbank hat unter anderem folgende Tochterunternehmen:  Yahoo Japan, SoftBank Mobile und Sprint Corporation.

Analysten denken, dass Softbank die Lizenzgebühren für die von ARM hergestellten Chip-Architekturen erhöhen könnte. Außerdem wird vermutet, dass Softbank mit dieser Übernahme schon in die nächste Generation der Chips investieren möchte, welche in Zukunft viele Milliarden vernetzter Geräte steuern soll, da schon jetzt das Geschäft mit vernetzten Geräten als besonders lukrativ dargestellt wird. Softbank hat, schon vor der Übernahme von ARM, den Roboter „Pepper“ der französischen Firma Aldebaran eingekauft.

Durch den niedrigen Wert des Pfundes aufgrund des Brexit-Votums, wurde der Kauf von ARM durch Softbank sicherlich begünstigt. Der Gründer von Softbank – Masayoshi Son – hat laut eigener Aussage den Deal jedoch nicht deshalb gemacht. Dem Softbank-Eigentümer muss der Deal wichtig sein, denn jüngst hat dieser auch seinen Ruhestand nach hinten verschoben, was den Nachfolger von Son, Ex-Google-Manager Nikesh Arora, dazu bewegte, sich von Softbank zu trennen. Großbritannien selbst feiert diesen Deal und will damit auch beweisen, dass trotz des Brexit-Votums britische Firmen immer noch lukrativ für Investoren aus der ganzen Welt sind.

Nur drei Wochen nach dem Referendum zeigt sich, dass Großbritannien bei internationalen Investoren nichts von seiner Attraktivität eingebüßt hat. Finanzminister Philip Hammond

Bei ARM selbst soll soweit alles bleiben, wie es auch vor der Übernahme schon war. Die vorerst einzig große Veränderung soll der Abgang aus der Börse sein. Firmensitz und Management bleiben wohl gleich.

Was denkt ihr wird Softbank wohl mit ARM vorhaben?

Oliver Perkuhn

Hauptberuflich arbeite ich zwar in der Automobilindustrie, jedoch verbringe ich schon seit ich ein Kind war viel Zeit mit Games und als Jugendlicher auch immer mehr mit Technik. Ich interessiere mich sehr für Themen wie Smart Home, IoT und Ki.

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