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Cloud-Rechenzentrumsknoten in Virginia könnte mit Stromproblemen zu kämpfen haben

Im nördlichen Virginia entsteht der größte Cloud Computing-Knoten der USA. Dem droht nun aber ein gewaltiges Problem: Es gibt einfach nicht genügend Stromkapazität in der Region, um den gesamten Traffic und Energiebedarf zu decken.

Northern Virginia DC Projekt: Stromprobleme

Bis zum Jahr 2026 soll nun aufgrund der erwarteten Verzögerungen im Rahmen des Northern Virginia DC Project im US-Bundesstatt der größte Cloud-Rechenzentrumsknoten des Landes entstehen. Doch dessen Start könnte sich nun durch einen Flaschenhals in der Energieversorgung verzögern. Das hätte auch weitreichende Folgen für den weltweiten Traffic, denn rund 70 Prozent des weltweiten Internet-Traffics fließen bereits jetzt durch die Region Loudoun County.

Wie das Magazin The Register unter Berufung auf eine Investorenkonferenz des zuständigen Digital Realty Trust berichtet, gibt es mittelfristig schlicht nicht genügend Kapazitäten in der Energieversorgung, um das Großprojekt tatsächlich auch realisieren zu können.

Wie aus dem Transkript des Calls (via fool.com) hervorgeht, habe der für die Region zuständige Energieanbieter Dominion Energy seine wichtigsten Kunden erst vor Kurzem darüber informiert, dass es eine potenzielle Engstelle im östlichen Teil des Loudoun County gäbe, die „Auslieferungen bis 2026 verzögere“.

Das US-County gilt bereits seit mehreren Jahrzehnten als einer der wichtigsten Daten- und Internetknoten der Welt. Die sogenannte „Data Center Alley“ des Bezirks habe laut eigener Aussage „die weltweit höchste Konzentration an Datenzentren mit mehr als 25 Millionen Quadratkilometern, die aktuell in Betrieb sind und mehreren Millionen mehr, die sich in Planung oder Entwicklung befinden.“

Stromprobleme könnten weitreichende Folgen haben

Andy Power, Präsident und CFO beider zuständigen Immobilien-Investmentgesellschaft Digital Realty, beschreibt die Probleme mit der Energieversorgung als brandneue und aktuelle Erkenntnisse. Eine entsprechende Verzögerung von mehreren Jahren könnte mit enormen Kosten verbunden sein.

Auch wenn die eigentliche Erzeugung der Energie von den Engpässen nicht betroffen sei, habe das Auswirkungen auf die geplanten Projekte für neue Rechenzentren innerhalb der Region, die teilweise um einige Jahre zurückgeworfen werden.

Denkbar wäre zudem, dass einige Projekte für die Cloud-Rechenzentrumsknoten in das benachbarte Prince William County oder andere Regionen ausweichen. Hier sei unklar, wie es mit Stromproblemen in diesen County aussähe. Zumindest bei Ersterem ist allerdings derselbe Energieanbieter zuständig, was das Problem also offenbar nicht lösen würde.

Energie und Strom sind natürlich immer ein wichtiges Thema, nicht nur im Hinblick auf Cloud- und Internettechnik. Hierzulande waren zuletzt mehrere deutsche Stromversorger von Hackerangriffen betroffen, deren Spur nach Russland führt. In den USA wird derzeit zudem die Stromerzeugung über das Internet getestet. Satelliten übertragen Energie aus dem Weltall mithilfe von Mikrowellen auf die Erde. Nur ein Ansatz, um dem gesteigerten Energiebedarf in den Griff zu bekommen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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