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Hackerangriffe auf deutsche Stromversorger: Spur führt nach Russland

Deutschland gerät offenbar zunehmend ins Visier russischer Hackerangriffe. Ziel der Cyberkriminellen soll dabei kritische Infrastruktur in Form des deutschen Stromnetzes sein. Ein erster Angriff durch eine Hackergruppe aus Russland habe Medienberichten zufolge bereits stattgefunden. Anschließend konnte man einen der Täter fassen. Dem Bericht zufolge soll dieser in Verbindung zum russischen Geheimdienst stehen.

Über 150 Hackerangriffe auf Deutschland

Seit geraumer Zeit wurden über 150 deutsche Unternehmen Opfer von Hackerangriffen. Im Fokus der Angreifer standen dabei vor allem Unternehmen, die mit der kritischen Infrastruktur wie der Versorgung mit Strom und Wasser vertraut sind. Einen der Täter konnte man nun dingfest machen und festnehmen. Die Erkenntnisse der Ermittler könnten brisanter kaum sein. Was lange gemutmaßt wurde, scheint nun nämlich Gewissheit zu sein. So geht aus einem Bericht des WDR und BR hervor, dass der Mittäter enge Verbindungen zum russischen Geheimdienst (FSB) haben soll.

„Berserk Bear“ – so lautet der Name der Hackergruppe, die im großen Umfang Angriffe auf deutsche Unternehmen vollführt haben soll. Der gefasste Täter mit dem Namen Pawel A. soll Mitglied dieser Gruppe sein. Die Hackervereinigung, die alternativ auch „Dragonfly“ genannt wird, soll dem US-Justizministerium zufolge Aufträge vom FSB erhalten haben. Ziel der langfristig angelegten Operation sei es laut Anklageschrift gewesen, die kritische Infrastruktur in Deutschland gezielt lahmzulegen.

Erfolgreicher Angriff auf EnBW-Tochter in 2017

Der Festgenommene soll im Jahr 2017 Drahtzieher eines Angriffs auf die Netcom BW, einer Tochter der EnBW, gewesen sein. Im Rahmen der Cyberattacke vor fünf Jahren konnte die Hackergruppe Zugriff auf das Netzwerk des Unternehmens erlangen und so empfindliche Daten zum örtlichen Stromnetz erlangen. Neben EnBW hat es aber auch einen weiteren namhaften Stromversorger erwischt. E-On soll nämlich ebenfalls Opfer der Gruppe geworden sein. Hier wollte „Berserk Bear“ bzw. „Dragonfly“ offenbar unter Zuhilfenahme eines gefälschten Dokuments empfindliche Login-Daten abgreifen.

Endlich Gewissheit diverser Hackerangriffe

Die Cyberattacken haben in den letzten Jahren spürbar zugenommen. Aus diesem Grund wurden auch die Warnungen seitens der Behörden in letzter Zeit immer lauter. Der nun veröffentlichte Bericht unterstreicht die Gefahren noch einmal. Glücklicherweise konnten die Behörden nun zumindest einen Schuldigen ausmachen. Fraglich ist nur, welche Folgen das für Russland haben wird. Schließlich waren es bislang ausschließlich Mutmaßungen, dass die Angriffe von der russischen Regierung gesteuert sein könnten. Die neuesten Erkenntnisse, welche den russischen Geheimdienst FSB ganz klar als Auftraggeber klassifizieren, lassen die Vermutungen Gewissheit werden.

Bleibt nur zu hoffen, dass die Behörden neben Pawel A. noch weitere Mitglieder der Gruppe dingfest machen können. Es wäre übrigens nicht das erste Mal, dass man Russland in Verbindung mit Cyberattacken bringt. Erst im Mai berichteten wir darüber, dass die russische Hackergruppe Killnet Ziele im Westen im Visier hat. Welche Folgen dies nicht nur für Unternehmen, sondern auch für die Verwaltung haben kann, zeigte erst kürzlich ein Hackerangriff auf Kärnten.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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