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DoNotPay: KI-Anwalt in den USA als Rechtsbeistand vor Gericht

Künstliche Intelligenz soll vor allem eines – unser aller Leben leichter machen. Doch mittlerweile mag sich so manche Berufsgruppe in der eigenen Ehre angegriffen fühlen. Schließlich schaffen es die digitalen Helferlein langsam, selbst hoch angesehene Berufe ausüben zu können. Und das zum Teil besser als ihre menschlichen Pendants. In den USA feiert die künstliche Intelligenz DoNotPay bald schon ihre Premiere als Anwalt vor Gericht.

Ein Anwalt namens DoNotPay

Das Studium der Rechtswissenschaften gilt weltweit als eines der am höchsten angesehenen Studiengänge. Viele Jahre pauken Jurastudenten Paragraphen, um schlussendlich ihren langersehnten Abschluss in den Händen zu halten. Schlussendlich erhalten sie die Befugnis, vor Gericht als Anwalt aufzutreten und Menschen zur Durchsetzung ihrer Rechte zu verhelfen. Ist damit schon bald Schluss? Ein Beispiel aus den USA macht deutlich, dass der Stellenwert mancher Anwälte bald schon sinken könnte. Schließlich soll dort im Februar der erste Prozess weltweit stattfinden, bei dem sich Mandanten durch eine Künstliche Intelligenz vertreten lassen. Der dabei zum Einsatz kommende Anwalt hört auf den passenden Namen DoNotPay und soll laut einem Bericht von newsscientist.com dann als vollwertige juristische Vertretung gewertet werden.

Künstliche Intelligenz als künftiger Jobkiller?

So mancher Autor dürfte in den letzten Wochen zumindest einen leichten Anflug von Zukunftsängsten verspürt haben. Schließlich fand mit ChatGPT, der mittlerweile in aller Munde ist, ein Chatbot seinen Weg ins Internet, der dazu in der Lage sein soll, natürliche Texte zu verfassen. Anders als bei bisherigen Chatprogrammen soll man als Normalsterblicher nicht bemerken, dass eine künstliche Intelligenz die aneinander gereihten Worte erdacht hat. Ein ganz ähnliches Phänomen können wir auch beim KI-Anwalt beobachten. Die aus der Feder des Unternehmens DoNotPay stammende künstliche Intelligenz hat ihre Wurzeln auf einer Webseite, die zur Prüfung von Ansprüchen genutzt wurde.

Ein deutsches Pendant hierzu wäre das deutsche Erfolgsformat Flightright. Auf dem Portal kann man seine Rechtsansprüche als Fluggast überprüfen lassen. DoNotPay funktionierte ganz ähnlich, war aber breiter gefächert bei der Anspruchsprüfung. So konnte man beispielsweise auch bequem überprüfen, ob ein Strafzettel rechtens erteilt wurde oder nicht. DoNotPay hat seine KI nun offenbar perfektioniert und lässt sie erstmals vor Gericht ihre Muskeln spielen. Dabei ist der Name selbsterklärend. Während ein Anwalt nämlich auch in den USA extrem kostspielig ist, soll DoNotPay auch Personen mit schmalem Geldbeutel einen Rechtsbeistand vor Gericht ermöglichen. Schließlich ist das Ganze kostenlos.

DoNotPay fängt klein an

Natürlich handelt es sich bei der ersten Gerichtsverhandlung von DoNotPay um keinen Mordfall. Da jeder einmal klein anfängt, gilt es offenbar auch für den frisch gebackenen KI-Anwalt, erst einmal Erfahrung zu sammeln. Worum es im Einzelnen bei der Verhandlung im Februar gehen soll, ist bislang noch unbekannt. Allerdings mutmaßt man, dass zwei Klienten vertreten werden sollen, die sich gegen einen Strafzettel wehren wollen. Dabei tritt DoNotPay natürlich nicht in Form eines Roboters oder Ähnlichem vor Gericht auf. Stattdessen sollen die Mandanten wohl mit Bluetooth-Kopfhörern ausgestattet werden und schlussendlich so antworten wie es ihnen die künstliche Intelligenz vorgibt. Mithilfe der Mikrofone in den Kopfhörern kann DoNotPay dann die notwendigen Informationen aufnehmen und verarbeiten.

Eine gute Unterstützung für Anwälte

Natürlich klingt diese Technik durchaus ambitioniert. Doch nur weil etwas technisch möglich ist, muss es nicht gleich in der breiten Masse Einzug halten. Schließlich darf man bei Gerichtsverhandlungen auch das Zwischenmenschliche nicht unterschätzen. Insbesondere im Zivilrecht setzt man nämlich zunehmend auf Vergleiche, die Verhandlungsgeschick erfordern. Hier haben Menschen nach wie vor die Nase vorn. Auf kurze Sicht gesehen könnten Lösungen wie DoNotPay allerdings das Leben von Anwälten deutlich erleichtern. Schließlich könnten sie diese als unterstützende Informationsquelle während einer Verhandlung nutzen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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