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USA und China: Fabrikbau in China soll untersagt werden

USA hat neue Sanktionen gegen China ausgesprochen. Im Rahmen eines neuen, von US-Präsident Joe Biden unterschriebenen, Beschlusses soll es US-Unternehmen fortan untersagt sein, Fabriken in der Volksrepublik zu betreiben.

Neuer Streit zwischen USA und China

Zwischen USA und China herrscht seit geraumer Zeit ein ausladender Handelskrieg. Dieser weitet sich Monat für Monat in Form neuer Sanktionen aus. Während die Sanktionen seitens den USA zu Beginn hauptsächlich den Import von Produkten einiger chinesischer Elektronikkonzerne wie Huawei untersagten, gehen diese nun noch um einiges weiter. So berichteten wir im Juli, dass für die Halbleiterfertigung wichtige Belichtungsmaschinen fortan nicht mehr von den USA nach China exportiert werden dürften. Ein Grund für den Handelskrieg ist ganz sicher der Taiwan-Konflikt. Angesichts der gegenwärtigen globalen Chipkrise ist der Inselstaat, nämlich sowohl für Fernost als auch für den Westen von größter Bedeutung.

So stammen zwei Drittel der weltweit produzierten Halbleiter aus Taiwan. Doch nun gehen die USA noch einen Schritt weiter. Wenn man sich nämlich einmal vor Augen führt, wie viele US-Unternehmen auf eine günstige Produktion in China setzen, wird einem das Gewicht der Sanktionen deutlich. Erste große US-Konzerne scheinen über die Pläne bereits bescheid gewusst zu haben. So zum Beispiel Apple. Das Unternehmen, welches in der letzten Woche sein neues iPhone 14 und iPhone 14 Pro vorstellte, möchte schon bald auf eine Produktion in Vietnam setzen. Dies soll die Abhängigkeit von China minimieren.

USA wollen unabhängige Chipproduktion

Mit den neuen Sanktionen wird das Ziel deutlich, welches USA, aber auch die EU seit geraumer Zeit verfolgen. So sorgte die Chipkrise dafür, dass sich der Westen zunehmend auf die Schaffung einer eigenen Halbleiterproduktion konzentriert. Schließlich verließ man sich bei dieser Technik bislang größtenteils auf China. Das wohl bekannteste Beispiel ist dabei sicherlich Apple. Der US-Konzern mit Sitz in Kalifornien ließ sein iPhone stets günstig in China produzieren. Die neuen Sanktionen sollen US-Firmen dazu bewegen, China den Rücken zu kehren und fortan im besten Falle auf eine Produktion in den USA zu setzen.

Um Anreize zu schaffen, haben die USA ein umfangreiches Subventionspaket geschnürt, um Unternehmen wie Intel zum Bau neuer Produktionsstätten zu bewegen. Erst im letzten Monat füllte man im Land der unbegrenzten Möglichkeiten den Fördertopf wieder kräftig auf. Allerdings dürfen nur diejenigen zugreifen, die sich auch an die Regeln halten. Förderfähig sind nämlich nur dann Projekte, wenn das entsprechende Unternehmen innerhalb der nächsten zehn Jahre keine neue Fabrik in China eröffnet. Dies könnte zu einem großen Umdenken bei vielen Unternehmen führen. Allerdings müssten sich Kunden dann sicherlich auch auf höhere Preise einstellen.

EU Chips-Act als Erfolgsmodell

In Europa geht man wiederum nicht so offensiv gegen China vor, wie es seitens der USA der Fall ist. Angesichts der großen Bedeutsamkeit der Automobilindustrie in der Volksrepublik wäre dies derzeit wohl auch ein wirtschaftlicher Selbstmord. Doch das heißt nicht, dass man sich nicht auch in der EU um mehr Autarkie bemüht. So soll der EU Chips-Act dafür sorgen, dass sich auch in unseren Gefilden Chipproduzenten ansiedeln. Mit einem Geldtopf, der etwa 45 Milliarden Euro umfasst, fällt die Fördersumme zwar niedriger aus als in den USA, doch die Projekte klingen schon jetzt vielversprechend.

Das wohl bekannteste Beispiel ist die große Chipfabrik, die Intel in Magdeburg errichten möchte. Bis die Umstellung auf eine rein europäische bzw. US-amerikanische Produktion aber vollständig abgeschlossen ist, werden wohl noch ein paar Jahre ins Land ziehen. Vielleicht hat sich das Verhältnis zwischen den USA und China bis dahin auch wieder ein wenig entspannt, sodass wir zukünftig nicht nur unbezahlbare Technik in den Händen halten dürfen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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