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Elon Musk macht geplatzte Twitter-Übernahme offiziell

Nun ist es offiziell: Elon Musk wird Twitter nicht kaufen. Was beim Tohuwabohu zwischen dem Tech-Visionär und dem beliebten Kurznachrichtendienst in Erinnerung bleiben wird, ist eine Achterbahnfahrt mit Zu- und Absagen. Doch offenbar scheint zumindest Twitter ohne herbe Verluste aus der geplatzten Übernahme hervorzugehen. Schließlich droht Elon Musk nun eine saftige Vertragsstrafe in Höhe von eine Milliarde US-Dollar. Viel schmerzhafter dürfte aber der Image-Schaden für den gebürtigen Südafrikaner sein, der immer sehr um seine Außenwirkung bedacht ist.

Elon Musk macht es offiziell

Nachdem Informationen von Spiegel Online zufolge bereits am Wochenende feststand, dass Elon Musk die 44 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme von Twitter absagen würde, kommt nun ein offizielles Statement des 51-Jährigen. Hier hangelt sich der Tesla-Chef abermals an den Argumenten entlang, derer er sich bereits während der gesamten Übernahmephase bedient hat, um womöglich den Preis für den Kurznachrichtendienst zu drücken. Neben der üblichen Kritik an zu wenig Meinungsfreiheit auf dem Portal sind es vor allem wieder die Fake-Accounts, die dem Tech-Milliardär ein Dorn im Auge sind.

Natürlich ist das nicht das erste Mal, dass Musk sein Vorhaben, Twitter zu kaufen anzweifelt. Vielmehr stand der Kauf bereits einige Male aus ein und denselben Gründen auf der Kippe. Dass er es womöglich diesmal wirklich ernst meint, macht schon die Art und Weise der Mitteilung deutlich. Schließlich setzte er dabei nicht auf einen Tweet auf Twitter. Stattdessen verfasste er einen öffentlichen Brief. Musk und seine Anwälte beziehen sich in ihrem Schreiben darauf, dass sie noch immer keine verlässlichen Angaben zu der Anzahl an Fake-Accounts erhalten haben.

Experten zeigen sich nicht überrascht

Angesichts der Berg- und Talfahrt, welche die Twitterübernahme von Anfang an genommen hat, verwundert der Ausgang auch Branchenexperten kaum. Schließlich stand für viele von Anfang an fest, dass Musk mit seinen Tiraden rund um Meinungsfreiheit und Fake-Accounts vor allem eines wollte: Den Preis senken. So hat der hochangesehene Wirtschaftsjournalist Kurt Wagner vom Nachrichtenportal Bloomberg beispielsweise folgendes geschrieben:

„Wir haben gesehen, dass es sich in diese Richtung entwickelt. Elon Musk schien die Kosten des Deals senken zu wollen. Ich habe nicht erwartet, dass er sich komplett verabschiedet, ich dachte er versucht, neu zu verhandeln. Vielleicht ist es eine Form von Neuverhandlung? Jedenfalls köchelte diese Problem schon eine Weile vor sich hin und hat wohl nun den Siedepunkt erreicht.“Kurt Wagner von Bloomberg

Die Talfahrt der Twitteraktie als Auslöser

Während Elon Musk über Meinungsfreiheit und Fake-Accounts philosophiert, verschweigt er womöglich den eigentlichen Grund für seinen Widerruf. Dieser dürfte nämlich zu einem Großteil auch am Börsensturz von Twitter liegen. Schließlich wurde der Kaufpreis in Höhe von 44 Milliarden US-Dollar zu einem Zeitpunkt ausgehandelt, als der Kurznachtichtendienst einen Wert von 54,20 US-Dollar pro Aktie vorweisen konnte. Nun,  etwa vier Monate später, liegt der Wert bei 36,81 US-Dollar. Da verwundert es eben auch nicht, dass Musk alle Mittel recht waren, um den Kaufpreis zu drücken. Sein Schlüssel zum Erfolg sollte dabei wohl das Argument mit den Fake-Accounts sein.

Nun stellt sich natürlich die Frage wie es mit Twitter weitergehen soll. Schließlich dürfen wir uns nun wohl auf eine gigantische Schlammschlacht einstellen. Dennoch sind sich auch hier viele Experten einig. Für Twitter dürfte es wohl perspektivisch besser sein, dass der Deal mit dem Tesla-Chef geplatzt ist. Schließlich hatte sich intern bereits gezeigt, dass das Twitter-Personal nicht so ganz erfreut über den potentiellen neuen Chef war. Im Nachrichtensender CNBC äußerte sich die Branchenexpertin Julie Biel dazu. Sie ist der Meinung, dass Twitter sich darüber freuen solle, dass der Deal nun geplatzt ist.

Die Twitter-Mitarbeiter hatten kein Vertrauen in Elons Fähigkeiten so eine Firma zu führen, wenn er mit Tesla und SpaceX gleichzeitig noch zwei Unternehmen führt, die groß und komplex sind. Kurzfristig ist es nicht so gut, es wird keinen anderen Käufer geben, das wissen wir. Und die Werbeeinnahmen werden leiden. Ich mache mir deswegen etwas Sorgen um die Aktie – aber langfristig wird es für die Firma gut sein.Julie Biel

Für Elon Musk wird es teuer

Der erste Prozesstag Elon Musk vs. Twitter dürfte nun nicht mehr lange auf sich warten lassen. Schließlich darf der Tech-Visionär nicht einfach folgenlos von einem milliardenschweren Deal zurücktreten. Im Vertrag haben die beiden Parteien ausgehandelt, dass er im Falle eines Widerrufs eine Strafzahlung in Höhe von eine Milliarde US-Dollar leisten muss. Allerdings möchte Musk dies nicht ohne weiteres hinnehmen. So möchte sein Team an Anwälten auch hier die unzureichende Mitarbeit Twitters beim Thema Fake-Accounts in den Vordergrund stellen und als Pflichtverletzung hervorbringen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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