Elon Musk will Twitter für rund 41 Mrd. US-Dollar kaufen

Tesla-Chef Elon Musk will nach dem anteiligen Kauf von rund 9,2 Prozent des Social-Media-Netzwerkes Twitter nun vollständig den Kurznachrichtendienst übernehmen. Rund 41 Milliarden US-Dollar will sich der reichste Mensch der Welt den Dienst kosten lassen, der danach von der Börse genommen werden soll.

Elon Musk will Twitter kaufen

Wie Tech-Milliardär Elon Musk selbst auf Twitter mitteilt, habe man dem Unternehmen ein Angebot gemacht und verweist dabei auf eine Mitteilung der US-Börsenaufsicht SEC. Daraus geht hervor, dass der Tesla-Chef nun sämtlichen Aktionären 54,20 US-Dollar pro Aktie offeriert, um den Kurznachrichtendienst vollständig zu übernehmen. Insgesamt stehen somit rund 41,4 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 38 Mrd. Euro) im Raum.

Die Übernahme wäre laut Musk die einzige Möglichkeit, die Redefreiheit durchzusetzen, die der Milliardär (und rund 70 Prozent der rund 2 Millionen Teilnehmerinnen und Teilnehmer seiner Umfrage) durch Twitter bedroht sieht.

Twitter wehrt sich mit Giftpille

Der Verwaltungsrat von Twitter zeigt sich indes wenig angetan von der feindlichen Übernahme und verabschiedete einen Plan, der die Rechte der derzeitigen Aktionäre auch auf lange Sicht stärken soll. Das berichtet die Tagesschau unter Berufung auf das Unternehmen.

Die sogenannte „Giftpille“ sieht vor, dass andere Aktionäre zusätzliche Twitter-Anteile besonders günstig kaufen können, wenn ein Aufkäufer die Marke von 15 Prozent überschreitet. Dabei handelt es sich um ein häufig genutztes Mittel von Firmen, die von einer potenziellen Übernahme von außen bedroht sind.

Zusätzlich ist von eine Kontrollprämie die Rede, die bei einer großangelegten Übernahme an die übrigen Aktionäre gezahlt werden müsste. Sie lässt im besagten Fall der Twitter-Übernahme den Wert der Aktien beim Kauf durch Elon Musk über den aktuell gültigen Marktwert steigen. Die Maßnahmen sollen laut Unternehmensangabe zunächst für ein Jahr gelten.

Musk selbst hält entsprechende Maßnahmen für „gegensätzlich zum Interesse der Aktionäre“ und ist der Ansicht, dass das Unternehmen damit seine Treuepflicht verletze. Indes hatte ein Twitter-Aktionär erst vor wenigen Tagen vor einem US-Bundesgericht in New York eine Sammelklage gegen Musk eingereicht. Musk habe laut Ansicht des Klägers die Veröffentlichung seines Aktienkaufs mutmaßlich verzögert, um mehr Aktienanteile zu einem niedrigeren Preis kaufen zu können.