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Erste SSD mit QLC-Flash – Crucial P1 vorgestellt

In SDDs wurden bisher entweder TLC-Flash-Speicherchips (Triple Level Cell) verwendet, die pro Zelle drei Bit speichern oder MLC-Flash-Speicherchips (Multi Level Cell) die zwei Bit pro Zelle speichern. Crucial hat kürzlich die erste SSD mit QLC-Flash-Speicherchips (Quadruple Level Cell) vorgestellt, die pro Zelle vier Bits speichern kann. Im Vergleich zu den anderen Flash-Speicherchips können die Produktionskosten so deutlich gesenkt werden. Die SSD wird dadurch jedoch auch sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen langsamer.

SLC-Cache soll Nachteil ausgleichen

Der Geschwindigkeitsnachteil durch den Einsatz der QLC-Bausteine soll laut Crucial durch den Einsatz eines dynamischen SLC-Cache ausgeglichen werden. Bei der Crucial P1 SSD mit 1 TB stehen 150 GByte des schnellen SLC-Cache zu Verfügung. Zwischen 5 und 12 Prozent der SLC-Speicherplatzes können dabei nicht vom Anwender genutzt werden, da sie permanent dynamisch von unterschiedlichen Anwendungen in Anspruch genommen werden können. Die Crucial P1 wird per PCIe 3.0 x4 Schnittstelle verbunden.

Zum Release steht die Crucial P1 SSD mit 500 GByte und 1 TB zur Verfügung. Später folgt auch eine Version mit 2 TB. Die Preise sind im Vergleich zur SSDs mit MLC- oder TLC-Flash-Speicher günstig. 500 GByte schlagen mit 113 Euro zu Buche, 1 TB kosten 225 Euro. Den Verkaufspreis der 2 TB Variante hat Crucial noch nicht genannt. Der Preis liegt damit bei rund 23 Cent pro GByte. Intel bietet mit der SSD 660p bereits eine SSD an, die pro GByte nur 20 Cent kostet.

Alternativen kaum teurer aber deutlich schneller

Erste Benchmarks zeigen sequenzieller Datenraten von maximal 1,7 GByte/s beim Lesen und 1,0 GByte/s beim Schreiben. Die IOPS beim Lesen zufällig verteilter Daten liegen bei rund 140.000. Aktuelle High-End-SSDs wie die Samsung 970 Evo kommen auf bis zu 3,0 GByte/s beim Lesen und Schreiben. Aufgrund des relativ geringen Preises von 25 bis 26 Cent pro GByte statt der 23 Cent der Crucial P1 SSD lohnt es sich in den meisten Fällen daher eher direkt zur schnelleren Alternative zu greifen. Ob der Geschwindigkeitsnachteil sich in der Praxis kaum bemerkbar macht oder nur in Benchmarks auffällt konnten wir bisher nicht testen.

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