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EU Voice und EU Video: EU arbeitet an eigenem Twitter und YouTube

EU-Verordnungen wie die DSGVO oder der bald in Kraft tretende Digital Services Act (DSA) sind vor allem entstanden, um Big-Tech-Konzernen aus den USA ihre Grenzen aufzuzeigen. Schließlich entsprechen diese insbesondere bei den Themen Datenschutz und Wettbewerbsrecht häufig nicht den europäischen Standards. Doch warum gibt es eigentlich keine Social Media Anbieter aus der EU selbst? Mit „EU Voice“ und „EU Video“ sollen nun zwei Vertreter dieser Gunst in die Testphase gehen.

Social Media made in Europe

Durch die Schaffung eigener Anbieter von Sozialen Netzwerken könnte die EU das Problem an der Wurzel anpacken. Schließlich könnten diese von Grund auf im Sinne unserer Vorstellungen eines hohen Datenschutzes konzipiert werden. „EU Voice“ und „EU Video“ sollen dieses Vorhaben laut EU-Datenschutzbeaufragten Wojciech Wiewiórowski bald schon in die Tat umsetzen.

Wir wollen alternative Social-Media-Plattformen anbieten, die den Einzelnen und seine Rechte auf Privatsphäre und Datenschutz priorisierenWojciech Wiewiórowski

Beide Anbieter sollen insbesondere als Sprachrohr der einzelnen Behörden der Europäischen Union dienen. So will man nach dem Vorbild von Twitter und YouTube Mitteilungen an die EU-Bürger weiterreichen. Alles im Sinne eines guten Datenschutzes. Hinter der Entwicklung selbst stecken Experten auf ihrem Gebiet. So erklärte man seitens der EU-Kommission, dass es die hauseigene Generaldirektion Informatik sei, die hinter dem Projekt steht.

Kein Profiling und keine Werbung

Auf dem Papier liest sich das Vorhaben wie der wahr gewordene Traum eines jeden Datenschützers. Sowohl EU Voice als auch EU Video sollen werbefrei sein und gänzlich auf Profiling verzichten. Unter letzterem versteht man das gezielte Sammeln von Nutzerdaten, um ein maßgeschneidertes Werbebild zu erstellen. Obwohl die Plattformen auf diese beiden Punkte verzichten, sollen sie dennoch kostenfrei an den Start gehen. Seine Vorbilder können die beiden Anbieter dennoch nicht von der Hand weisen. So handelt es sich bei EU Voice ganz klar um ein System, welches auf dem Konzept Twitter basiert. Hier lassen sich kurze Texte oder aber auch Medien mit der Öffentlichkeit teilen. Seinem Namen entsprechend steht mit EU Video dann eher eine Videoplattform a la YouTube in den Startlöchern. Im Rahmen des Testphase soll nun herausgefunden werden, wie gut die EU-Organe mit den beiden neuen Plattformen klarkommen. Wenn auch du mal reinschnuppern willst, kannst du die Webseite von EU Voice oder EU Video ja einfach mal besuchen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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