In einer europaweiten Razzia haben Strafverfolger von Europol ein großes Netzwerk illegaler Streamingseiten hochgenommen und deren Server vom Netz getrennt. Tausende illegale Streamingseiten dürften dadurch offline sein.
Am 3. Juni schritten die Beamten zur Tat und namen elf Personen aus vier europäischen Ländern fest, die verdächtigt werden das illegale Streamingangebot betrieben zu haben. 16 weitere Personen werden verhört. 50 Server in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Belgien, Dänemark, Schweden, der Tschechischen Republik, Polen und Spanien wurden offline genommen. Über die Server sollen die Angeklagten insgesamt 40.000 verschiedene Inhalte von Netflix, Sky, Amazon und HBO weiterübertragen haben. Ohne Lizenz und zu deutlich niedrigeren Preisen als direkt bei den Anbietern. Die Bezahlung konnte per PayPal, Banküberweisung oder Kryptowährungen vorgenommen werden.
15 Orte wurden während der Razzia durchsucht. Dabei wurden eine Immobilie, vier Autos im Wert von einer Million Euro, Schmuck, elektronische Geräte, Bargeld und Krypogeld im Wert von 4,8 Millionen Euro beschlagnahmt. Auf elf Bankkonten wurden weitere 1,1 Millionen Euro eingefroren.
Bereits seit 2014 soll die Plattform von den Betreibern bereits betrieben werden, hauptsächlich von Spanien aus. Über 2 Millionen Abonnenten sollen sie in dieser Zeit angesammelt haben. Da sie ihre Dienste Resellern anboten, sind tausende Webseiten betroffen, die illegale Streamingdienste anboten. Die wichtigsten Seiten waren Iptvstack und Rapidiptv.
Vier der elf festgenommen Personen kommen aus Spanien, jeweils drei aus Schweden und Dänemark sowie einer aus Deutschland. 16 weitere Personen werden wegen einer möglichen Beteiligung verhört. An der Ermittlung beteiligt waren Strafverfolgungsbehörden aus Belgien, Kanada, Tschechien, Dänemark, Frankreich, Italien, Deutschland, Luxemburg, den Niederlanden, Polen, Rumänien, Schweden, Großbritannien und den Vereinigten Staaten.