Viele deutsche Nutzer haben sich die Flirt-Funktion von Facebook bereits herbeigesehnt. Nun ist es soweit. Das soziale Netzwerk möchte mit einem eigenen Dating-Service der Konkurrenz von Tinder und Co. den Kampf ansagen.
Datenschutzbedenken in Europa ausgeräumt
Es ist nun schon eine Weile her, seit der König unter den sozialen Netzwerken seine eigene Dating-Funktion angekündigt hat. Nachdem die Flirt-Funktion im Jahr 2018 auf Herz und Nieren getestet wurde, fand der Release in den USA bereits im Herbst letzten Jahres statt. Nun veröffentlicht das Unternehmen von CEO Mark Zuckerberg die Funktion auch in Deutschland. Dabei waren europäische Datenschützer zunächst mehr als skeptisch. Schließlich sollte bereits im Frühjahr diesen Jahres das Dating-Feature seine Premiere feiern. Da nun die Fronten anscheinend geklärt sind, hat Facebook grünes Licht für seine virtuelle Partnersuche in ganz Europa bekommen.
Wie funktioniert Facebook Dating?
Für Facebook-Dating muss man zunächst eine wichtige Voraussetzung erfüllen: Man muss volljährig sein. Sollte dies der Fall sein, muss man sich nur noch ein separates Profil anlegen und schon kann es losgehen. Wenn Du die Facebook-App verwenden solltest, findest Du im Hauptmenü nun in der rechten oberen Ecke den neuen Menüpunkt „Dating“. Wenn Du Dir ein Profil erstellst, übernimmt das soziale Netzwerk automatisch den Namen, den Du in Deinem regulären Facebook Account hast. Damit Dir passende Dating-Partner angezeigt werden, nutzt Facebook Deine Interessen und Aktivitäten. Nun führt das soziale Netzwerk die Personen zusammen, die theoretisch zueinander passen. Hierbei achtet Facebook nach eigenen Angaben sehr stark auf Sicherheit. So ist es nicht möglich, sich einfach so Fotos, Links oder Videos zu schicken. Um Betrügern Einhalt zu gebieten, kann man außerdem keine Zahlungen schicken. Wer einen anderen nervt oder gar belästigt, kann blockiert oder sogar gemeldet werden. Facebook setzt bei der Dating-Funktion auch auf die Einbindung von Instagram und seiner beliebten Videochat-Funktion.
Der Weg zum heimlichen Schwarm
Selbstverständlich muss Facebook-Dating in Zeiten von Tinder und Co. mit einem Alleinstellungsmerkmal daherkommen. Dieses könnte die sogenannte Secret-Crush-Funktion sein. Hier macht sich das soziale Netzwerk seine gigantische Zahl an Nutzern zu Nutze. Wie der Name bereits vermuten lässt, kann man mit dessen Hilfe heimliche Verehrer unter seinen Facebook-Freunden finden. Doch wie funktioniert das? Hierfür kann man sich unter seinen Facebook-Freunden maximal neun Personen auswählen, die als potentielle Dating-Partner in Frage kommen können. Diesen Personenkreis setzt man nun in eine verborgene Liste. Sollte einer der heimlichen Schwärme ebenfalls Facebook Dating nutzen und eine entsprechende Liste mit Dir als Secret Crush erstellt haben, handelt es sich sofort um ein Match. Dann erhalten beide User eine entsprechende Info. Wenn dem nicht so ist, bleibt der heimliche Schwarm nach wie vor heimlich und alles bleibt geheim.
Keine separate App nötig
Praktischerweise kommt Facebook-Dating nicht in einer separaten App daher. Das soziale Netzwerk integriert stattdessen den neuen Dienst ganz einfach in die bereits vorhandene App. Um Personen in Deinem Umkreis zu finden, verwendet die Funktion das GPS-Signal Deines Smartphones. Im Umkehrschluss lässt sich die Applikation für Verliebte und die, die es werden wollen, auch nicht am PC nutzen. Noch nicht zumindest. Damit Du auch wirklich einen passenden Match findest, stellt Dir die App einige interessante Fragen. Es sind 20 an der Zahl. Diese umfassen allesamt Vorlieben und Interessen. Durch Fotos kannst Du Dein persönliches Profil dann noch abrunden. So möchte Facebook aber nicht nur passende Partner für Dich finden. Das soziale Netzwerk nutzt die erhobenen Daten darüber hinaus für Werbezwecke. Nicht ohne Grund gab es Ärger mit dem Europäischen Datenschutz.
Peinliche Momente sollen vermieden werden
Das Thema Dating ist gesäumt mit vielen Fettnäpfchen, in die man allzu gerne tritt. Facebook-Dating weißt um dieses Problem und möchte dementsprechend einigen Peinlichkeiten vorbeugen. Ein besonders lobenswerter Schritt ist, dass man Fotos nur dann versenden kann, wenn es zu einem „Match“ gekommen ist. Wer mit Personen Kontakt aufnehmen möchte, die kein expliziter „Match“ sind, kann sich nur einer Kommunikation mittels Text und Emojis bedienen. Damit aber auch durch Text kein nerviger Druck aufgebaut wird, setzt Facebook auf das Blockieren von weiteren Nachrichten, wenn es sein muss. Antwortet die kontaktierte Person schlicht nicht, ist ein weiteres Anschreiben nicht mehr möglich. Damit man nicht aus Versehen den besten Freund oder Kollegen von der Arbeit datet, filtert Facebook diese Personen automatisch heraus. Dies geschieht selbstverständlich auch mit bei Facebook blockierten Personen. Wenn dennoch Interesse besteht, kommt wieder die „Secret-Crush-Funktion“ ins Spiel.