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Halbleitermangel: Intel braucht mehr Geld für Chipfabrik in den USA

Intel drückt derzeit ordentlich auf das Gaspedal, wenn es um den Bau neuer Chipfabriken geht. Allerdings ist das weltweit bekannte Unternehmen dabei mitunter schneller als die Politik. So sorgen derzeit fehlende Subventionen in den USA für Sorgen beim Bau mehrerer Chipfabriken im US-Bundesstaat Ohio.

100 Milliarden US-Dollar Investitionssumme offen

Die Welt leidet noch immer unter einem nicht enden wollenden Halbleitermangel. Um diesem endlich Herr werden zu können, wird auf Hochtouren daran gearbeitet, neue Produktionsstätten für die wertvollen Chip-Bestandteile zu errichten. Wie das im großen Stil aussehen kann, hat erst vor kurzem Taiwan mit seinen ambitionierten Plänen öffentlich gemacht. So möchte der Inselstaat in den nächsten Jahren stolze 120 Milliarden US-Dollar in den Bau neuer Chipfabriken investieren. Doch auch der Westen schläft nicht. Insbesondere der namhafte Hersteller Intel hat einige Pläne für Europa und die USA. Während man derzeit in Magdeburg voller Vorfreude dem Bau der Intel Gigafactory zur Chipherstellung hingegen fiebert, stockt es ausgerechnet in Intels Heimatland – den USA.

Mit dem EU Chips Act hat die Europäische Union festgelegt, dass man zur Bekämpfung des Halbleitermangels in Projekte wie Intel in Magdeburg investieren werde. Auch die USA möchte eine vergleichbare Regelung an den Start bringen. Allerdings lässt das Förderpaket, welches ebenfalls den Namen CHIPS Act trägt, derzeit noch auf sich warten. Angesichts der Tatsache, dass Intel sich über die kommenden Jahre eine Investition von fast 100 Milliarden US-Dollar vorgenommen hat, dürfte eine Beteiligung der Politik aber alternativlos sein. Ansonsten könnte es laut Angaben des Chipherstellers existenzbedrohend für den geplanten Standort in Ohio werden.

CHIPS-Act tritt auf die Bremse

In seiner Grundkonstruktion klingt der US CHIPS-Act überaus verlockend. Hier soll ein prall gefüllter Topf mit jeder Menge Subventionen zur Fertigung von Halbleiterfabriken auf willige Unternehmen warten. Was in der Theorie richtig verlockend erscheint, zeigt sich in der Praxis leider wenig wirksam – noch zumindest. Schließlich kommt die US-Politik irgendwie nicht voran bei der Ausfertigung seines 52 Milliarden US-Dollar umfassenden Unterstützungspakets. Was steckt dahinter? Das Nachrichtenportal NBC berichtet, dass es wohl Unstimmigkeiten zwischen dem Repräsentantenhaus und dem Senat gäbe. So sollen beide Gremien zwar bereits dem CHIPS-Act zugestimmt haben. Die jeweiligen Subventionspakete haben aber jeweils unterschiedlichen Inhalt.

Jetzt auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, scheint die große Herausforderung, die partout nicht gelingen will. Intel selbst spricht davon, dass wohl 20 Milliarden US-Dollar aus dem firmeneigenen Kapital zu stemmen seien. Mit diesem Geld könne man die beiden jeweils 10 Milliarden US-Dollar kostenden Chipfabriken errichten. Problematisch sind dann aber die restlichen 80 Milliarden US-Dollar. Hier scheint das Unternehmen dringend Unterstützung zu benötigen. Schließlich sollen zusätzlich zu den beiden ersten Fabriken, deren Bau im Oktober beginnen soll, noch sechs weitere errichtet werden.

Vorbild Magdeburg?

Wie es besser laufen kann, zeigt die geplante Intel-Fabrik in Magdeburg. Hier möchte man in ein paar Jahren modernste Halbleiter produzieren. Das Projekt mag mit Gesamtkosten von 17 Milliarden Euro zwar deutlich kleiner ausfallen, doch für Europas Chipproduktion soll es erst der Anfang sein. Erstaunlicherweise mahlen die Mühlen der EU-Politik hier deutlich schneller als in Übersee. Schließlich sollen insgesamt 6,8 Milliarden Euro vom EU-Fiskus als Unterstützung an das Projekt von Intel fließen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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