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Intel-Fabrik in Magdeburg: 6,8 Milliarden Subventionen von EU und Bund

Wir haben bereits mehrfach über die geplante Megafab von Intel in Magdeburg berichtet. Nun sind weitere Details über die Finanzierung des groß angelegten Projekts bekannt geworden. Insbesondere hat sich der Bund zu geplanten Subventionen geäußert. Intel soll für seine Megafab knapp 6,8 Milliarden Euro Unterstützung erhalten. Damit sind 40 Prozent der voraussichtlichen Gesamtkosten abgedeckt.

Die Politik zeigt sich spendabel

Eine finanzielle Unterstützung in dieser Höhe ist alles andere üblich. Sicherlich lässt sie sich darauf zurückführen, dass die EU mit ihrem European Chips Act händeringend nach Möglichkeiten sucht, eine eigene Halbleiter- und Chipherstellung in die Wege zu leiten. Von den 6,8 Milliarden Euro sollen dann die Kosten der ersten beiden Werke, welche bis Ende 2024 entstehen sollen, zu 40 Prozent abgedeckt werden. Wirklich überraschend kommt die umfangreiche Subvention allerdings nicht. Schließlich hat Intels CEO Pat Gelsinger von Anfang an offen kommuniziert, dass man sich nur ansiedeln werde, wenn entsprechend hohe Subventionen fließen werden.

Von den insgesamt 6,8 Milliarden Euro stammt kein unwesentlicher Teil von Deutschland selbst. Die genaue Höhe der Subventionen vom Bund ist unbekannt. Allerdings steht fest, dass die 2,7 Milliarden Euro, welche die Politik dieses Jahr in die Entwicklung von Halbleiter- und Chiptechnik stecken möchte, fasst vollumfänglich an Intel fließen sollen. Im nächsten Jahr möchte sich dann auch die EU spendabel zeigen und die übrigen 4,1 Milliarden Euro übernehmen. Schließlich handele es sich bei der Magdeburg Megafab von Intel um ein „Important Project of Common European Interest“.

Die Attraktivität Ostdeutschlands wächst

Mit Intel siedelt sich nach Tesla der nächste große US-Tech-Konzern im Gebiet der neuen Bundesländer an. Damit löst die Politik nicht nur das noch relativ junge Problem des Halbleitermangels. Obendrein kann man diese Chance nutzen, um die Werbetrommel für Ostdeutschland zu rühren. Insbesondere Sachsen-Anhalt, das als strukturschwache Region gilt, dürfte einen echten Aufschwung erfahren. Neben dem Ausbau der Infrastruktur sollen laut Intel auch 3000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Dies betrifft aber nur die Megafab selbst. Das Drumherum in Form von Zulieferern, Dienstleistern und anderen Subunternehmen soll sogar zehntausende neue freie Jobs in die Region bringen.

Da verwundert es auch nicht, dass man seitens der Politik mit einem satten Bevölkjerungswachstum in der Region Magdeburg rechnet. Um bis zu 17 Prozent soll die Einwohnerzahl der bislang 236.000 Einwohner starken Landeshauptstadt im Zusammenhang mit Intels Fabrikareal anwachsen. Offensichtlich kann man es vor Ort kaum erwarten, dass der Bau endlich beginnt. Schließlich bereitet man derzeit bereits riesige Ackerflächen für den Bau der beiden ersten Halbleiterwerke vor. Im nächsten Jahr soll dann der Grundstein für das Werk gelegt werden, das plant nach Fertigstellung in 2027 jeden Monat 40.000 Silizium-Wafer zu produzieren.

Neueste Technik aus Europa

Künftig dürften Chips aus der Magdeburger Megafab dann als non plus ultra im Bereich der Chiptechnik gelten. Schließlich möchte Intel auf dem Fabrikgelände nagelneue Fertigungsprozesse etablieren. Am spannendsten klingt dabei wohl das Vorhaben, Chips im 1,8 Nanometer Verfahren zu fertigen. Wir sind gespannt, in welche Richtung sich das Projekt entwickelt und ob Intel sein riesiges Fabrikgelände ähnlich schnell aus dem Boden stampfen kann wie Tesla es seinerseits mit der Gigafactory im brandenburgischen Grünheide getan hat.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

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