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Handelskrieg zwischen China und USA trifft Micron

Die Handelsbeschränkungen, die die USA in den letzten Jahren gegenüber chinesischen Unternehmen erlassen haben, werden aus China weiter beantwortet. Nun trifft es den Chiphersteller Micron, der mit fadenscheiniger Begründung aus dem chinesischen Markt geworfen wird.

Handelsbeziehungen zwischen USA und China nehmen ab

Die USA haben unter Donald Trump einen rigiden Kurs gegenüber China begonnen, der zum einen der Stärkung der US-Wirtschaft, zum anderen dem Schutz vor chinesischer Spionage dienen soll. Zahlreiche chinesische Unternehmen sind von Handelsbeschränkungen betroffen; US-Unternehmen dürfen nicht an sie verkaufen. Das führte etwa dazu, dass Huawei in seinen neuen Handys keine aktuellen Chips von US-Herstellern verbauen kann. Hinzu kommen hohe Einfuhrzölle und weitere Beschränkungen. China hat von Beginn an mit sehr ähnlichen Maßnahmen reagiert.

Im Konflikt schwingen weitere grundsätzliche Auseinandersetzungen zwischen den USA und China mit. So sind chinesische Unternehmen dafür bekannt, geistiges Eigentum aus der westlichen Welt zu stehlen und kopierte Produkte anzubieten. Ferner lassen die wirtschaftlichen Sanktionen gegenüber chinesischen Unternehmen sich auch in Bezug zu den Bemühungen, die in China andauernden Menschenrechtsverletzungen zu bekämpfen, einordnen. Insgesamt handelt es sich damit um weit mehr als den reinen Streit um wirtschaftliche Vormachtstellungen.

Micron aus dem chinesischen Markt gedrängt

Neuestes Opfer dieser Auseinandersetzungen ist der US-amerikanische Chiphersteller Micron, der nicht länger auf dem chinesischen Markt tätig sein darf. Die Begründung der zuständigen chinesischen Behörde ist dünn: Micron habe gegen Auflagen verstoßen und stelle ein Sicherheitsrisiko dar. Welche Auflagen gemeint sind, ist dabei vollkommen unklar. Dass es sich um eine politische Entscheidung handelt, ist hingegen offensichtlich.

Die genauen Konsequenzen sind für Micron bisher nicht eindeutig. Klar ist lediglich, dass größere chinesische Unternehmen keine Micron-Chips mehr beziehen und verbauen dürfen. Ob das Unternehmen komplett vom chinesischen Markt verschwinden muss, wird sich hingegen erst zeigen müssen. Überraschend kommt der Schritt indes nicht. Die US-Regierung hat Medienberichten zufolge bereits vor einigen Wochen Kontakt zu Südkorea aufgenommen, um zu bewirken, dass südkoreanische Chiphersteller sich im Falle einer Micron-Sanktion zurückhalten. Südkorea hat dieses Ansinnen den Berichten zufolge jedoch zurückgewiesen: Das Land wolle sich nicht in Unternehmensangelegenheiten einmischen und Samsung oder SK Hynix nicht zurückhalten.

Sanktionen gegen weitere Unternehmen?

Ob China auch gegen weitere US-Unternehmen aus der Chipbranche vorgehen wird, ist bisher nicht bekannt. Insbesondere Qualcomm und Broadcom könnten noch aus dem Markt gedrängt werden. Dabei handelt es sich jedoch um Spekulationen. Welche Auswirkungen chinesische Maßnahmen gegen die Chiphersteller in Zeiten einer besonders angespannten Marktlage haben, wird sich ebenfalls erst noch zeigen müssen. Micron gibt an, 16 Prozent seiner Gesamtumsätze in China und Hongkong zu erwirtschaften.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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