News

Indien: Telegram muss nach Gerichtsurteil Nutzerdaten teilen

Wenn es um Datenschutz geht, verspricht Telegram Großes. Doch das soziale Netzwerk musste jetzt infolge des Urteils eines indischen Gerichts mutmaßlich empfindliche Daten seiner User weitergeben. Ursache hierfür sind diverse Urheberrechtsverstöße.

Telegram gibt empfindliche Nutzerdaten weiter

Vor einigen Jahren galt Telegram noch als Geheimtipp für all diejenigen, die Angst vor „Datenkraken“ wie WhatsApp haben. Spätestens im Zuge der Coronakrise und der stetig wachsenden Querdenker-Szene hat das soziale Netzwerk allerdings traurigen Ruhm erlangt. In unterschiedlichen Gruppen konnten Verschwörungstheoretiker ihre fragwürdigen Ansichten unbekümmert mitteilen. Dieser Trend war global zu spüren. So auch in Indien. Dort hat Telegram sich nun zu einen fragwürdigen Schritt durchringen müssen. Aufgrund eines Gerichtsurteils des High Court in Delhi infolge einer Urheberrechtsverletzung gab der Messenger wohl empfindliche Daten seiner Nutzer heraus.+

Dazu gehören vollständige Namen, IP-Adressen und auch Telefonnummern. Betroffen seien die Admins von gleich mehreren Kanälen des Netzwerks. Hinter der Klage steht eine Lehrerin. Sie bat online Unterrichtsmaterialien gegen eine Bezahlung zum Download an. Aus einem Bericht von Techcrunch geht hervor, dass man die Inhalte auf den Telegram-Kanälen für weniger Geld kaufen konnte als bei der Lehrerin selbst. Eine entsprechende Zustimmung hierfür seitens der Klägerin gab es nicht. Folglich sah das Gericht die Anschuldigung als bestätigt an.

Messenger schweigt bislang

Dass nun ausgerechnet Telegram derart empfindliche Daten herausgegeben hat, hat angesichts der Firmenphilosophie natürlich ein gewisses Geschmäckle. Schließlich hat sich das Unternehmen immer auf die Fahne geschrieben, höchsten Datenschutz zu bieten. Es verwundert also auch nicht, dass Telegram die Weitergabe der persönlichen Daten bislang nicht bestätigt hat. Stattdessen betont ein Sprecher, dass die Nutzerdaten, welche der Dienst selbst speichert, sehr begrenzt seien. Man kann wohl davon ausgehen, dass das Unternehmen durchaus jede Menge Daten seiner Nutzer hat. Öffentlich darüber zu sprechen, würde allerdings eine gewaltige Rufschädigung nach sich ziehen.

Jens Scharfenberg

Gaming und Technik waren stets meine Leidenschaft. Dies hat sich bis heute nicht geändert. Als passionierter "Konsolero" und kleiner "Technik-Geek" begleiten mich diese Themen tagtäglich.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"