Bereits Anfang Juni stellte Apple sein neuestes Betriebssystem vor. Besonders erstaunlich mutete die Ankündigung, ältere iPhones würden mit dem neuen Betriebssystem wieder schneller arbeiten, an. Darüber hinaus versprach Apple etliche Neuerungen, die teilweise kontrovers diskutiert wurden – so beispielsweise die Kontrollfunktion „Bildschirmzeit“. Nachdem in der vergangenen Woche nun neue iPhones vorgestellt wurden, ist das Betriebssystem offiziell per Download erhältlich. Der tatsächliche Funktionsumfang steht also fest und kann in der Praxis erprobt werden.
AR-Möglichkeiten erweitert
Die erste große Neuerung ist für den Nutzer momentan jedoch nicht sichtbar. Apple hat die AR-Möglichkeiten für Entwickler deutlich erweitert. Der Nutzer wird dies allerdings erst merken können, wenn neue Apps entwickelt werden, die diese erweiterten Augmented-Reality-Funktionen nutzen. Mit den neuen Funktionen wird es Apps möglich sein, virtuelle Bestandteile in ein tatsächlich mit der Kamera erfasstes Bild einzufügen und diese in Echtzeit reagieren zu lassen. Hieraus ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten, die vor allem Spieleentwickler mit Sicherheit nutzen werden.
Foto-App aufgewertet
Darüber hinaus schlägt die App künftig besonders außergewöhnliche Aufnahmen zur Veröffentlichung auf sozialen Medien vor. Wer sein Leben also gerne dokumentiert und mit anderen Menschen teilt, bekommt eine neue Hilfsfunktion.
Kamera als Maßband und QR-Code-Scanner
Die Kamera wird ebenfalls aufgewertet. Hier ergänzt Apple zwei im Alltag wirklich nützliche Funktionen. So wird die Kamera unter iOS 12 sowohl als Maßband als auch als QR-Code-Scanner genutzt werden. Angesichts der Tatsache, dass QR-Codes zunehmend weiter verbreitet sind, erscheint letztere Funktion sinnvoll.
Auch der Einsatz der Handykamera als Maßband dürfte im Alltag sehr nützlich sein. Wer etwa die Maße eines Raums oder eines Paketes in Erfahrung bringen muss, muss künftig nicht mehr zum Zollstock greifen und tätig werden, sondern kann entspannt sein Handy zur Hand nehmen und die Kamera die Arbeit erledigen lassen. Hierfür muss die neue App mit dem treffenden Namen „Maßband“ geöffnet werden.
Animojis, Memojis und Kameraeffekte
Weniger nützlich, dennoch sehr gefragt sind die neuen Kameraeffekte sowie die animierten Emojis, die Apple mit iOS 12 auf die iPhones dieser Welt bringt. Die sog. Animojis sind schon länger auf dem iPhone beheimatet. Mit dem neuen Betriebssystem wird ihre Anzahl jedoch deutlich erweitert. Es handelt sich bei ihnen um Emojis, die mit den eigenen Gesichtszügen animiert werden können – ein iPhone X wird hierfür jedoch vorausgesetzt.
Die sogenannten Memojis hingegen sind gänzlich neu. Es handelt sich bei ihnen um Animojis, die mit Hilfe eines Baukastens selbst erstellt werden können. Wer seiner Kreativität freien Lauf lassen möchte, bekommt hier also ein neues Spielzeug, mit dem er arbeiten kann.
Weiterhin wird künftig die Möglichkeit bestehen, das eigene Gesicht im Videochat mit Hilfe zahlreicherer Kameraeffekte zu verfremden.
Siri überarbeitet: Befehlsvorschläge, komplexe Aktionen und kombinierte Vorschläge
Auch die künstliche Intelligenz Siris wurde einer gründlichen Überarbeitung unterzogen. So soll die Sprachassistentin unter iOS 12 in der Lage sein, komplexe Aktionen durchzuführen, die mehrere Apps betreffen. Apple hat hierfür eine eigene App entwickelt, in der alle Sprachbefehle, die komplexe Aktionen auslösen, übersichtlich gespeichert sind. Der Nutzer kann diese komplexen Befehle selbst erstellen und in der zugehörigen App bearbeiten.
Darüber hinaus unterbreitet Siri dem Nutzer künftig Vorschläge für Sprachbefehle, mit denen häufig ausgeführte Aktionen besetzt werden können. Auch dies dient vor allem der Benutzerfreundlichkeit – häufige durchgeführte Aktionen können so bequemer und mit weniger Aufwand aufgerufen bzw. ausgeführt werden.
Darüber hinaus verbindet Siri erteilte Befehle im neuen Betriebssystem mit thematisch passenden Vorschlägen. Wird beispielsweise per Siri eine Erinnerung an einen Geburtstag erstellt, wird Siri im Rahmen der Erinnerung auch vorschlagen, den betreffenden Kontakt anzurufen. Insgesamt hat Apple die künstliche Intelligenz hinter Siri also deutlich weiterentwickelt.
Neue Bücherapp
Die iBooks-App heißt nun „Bücher“ und wurde grundlegend überarbeitet. Sie hat ein neues, deutlich moderneres Design erhalten und präsentiert passende oder neue Bücher nun wesentlich übersichtlicher. So soll es dem Nutzer erleichtert werden, für ihn passende Literatur zu finden. Auch Hörbücher werden in der Bücher-App zu finden sein.
Bildschirmzeit und Batterieinformation
Wer die Familienfunktion nutzt, kann darüber hinaus erfahren, wie viel Zeit die anderen Familienmitglieder mit welchen Anwendungen verbringen. Eltern sollen so die Möglichkeit erhalten, ihre Kinder auf digitalem Wege zu kontrollieren und ihr Nutzungsverhalten zu steuern. So können Eltern etwa festlegen, wie viel Zeit der Nachwuchs mit bestimmten Anwendungen maximal verbringen soll.
Das Batteriekontrollfeld wurde indes überarbeitet und zeigt nun detailliert an, wann für welche App wie viel Energie verbraucht wurde. So lässt sich etwa herausfinden, welche Anwendungen den Akku stark belasten.
App stummschalten und anpassbare Nicht-stören-Funktion