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Keyless-Systeme laut ADAC noch immer unsicher

Keyless-Systeme von modernen Autos, die das Öffnen und Starten via Funkschlüssel ermöglichen, sind noch immer nicht ausreichend gegen Diebstahl geschützt. Das geht aus einer neuen Untersuchung des ADAC hervor, der 501 Fahrzeuge mit Keyless-System getestet hat.

Keyless-Systeme: Nur 24 von 500 Autos ausreichend geschützt

Der aktuelle ADAC-Test zu Keyless-Systemen von Autos kommt zu einem katastrophalen Ergebnis. Lediglich 24 der 501 getesteten Modelle sind vor Diebstahl gut geschützt, was rund fünf Prozent entspricht. Im Vergleich zum letzten Test vor rund zwei Jahren habe sich die Sicherheitslage auf dem Markt nur minimal verbessert.

Mithilfe eines Repeaters sei es für Diebe noch immer eine Leichtigkeit, die Komfort-Schlüssel auszutricksen und sich so Zugang zu den Autos zu verschaffen. Damit ließe sich die Reichweite des Schlüssels über mehrere Hundert Meter verlängern. Das Auto lässt sich dann problemlos öffnen und starten.

„Wie die kontinuierlichen Tests des ADAC bei mittlerweile 500 Autos mit Keyless-Systemen zeigen, konnten fast alle Fahrzeuge problemlos geöffnet und weggefahren werden,“ heißt es im Test seitens des ADAC.

Die dafür notwendigen Geräte zum Diebstahl könnten laut Einschätzung der Experten mit geringem Aufwand selbst gebaut werden. Alle notwendigen Bauteile könnten für rund 100 Euro in jedem Elektronikhandel erworben werden. Die Sicherheitslücke bei Keyless-Komfort-Schlüsseln lässt sich auch dann ausnutzen, wenn der Schlüssel vermeintlich sicher im Haus liegt oder man ihn unterwegs dabei hat.

Weiteres Problem: Wurde der Motor erst einmal gestartet, kann man das gestohlene Auto so lange ohne Schlüssel fahren, wie sich Benzin im Tank befindet. Tankt der Dieb mit laufendem Motor, lässt sich das Fahrzeug problemlos auch über weite Strecken fahren.

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Der ADAC fordert die Autohersteller daher auf, die gesamte Fahrzeugelektronik systematisch und nach neuesten Sicherheitsstandards so abzusichern, wie dies in anderen IT-Bereichen längst üblich ist. Die vollständige Liste aller getesteten Autos kann im PDF-Format heruntergeladen werden.

Nur Ultra-Wide-Band-Technik (UWB) schützt vor Diebstahl

„Autos mit Keyless-Schließsystem können mit digitaler Funktechnik leicht sicherer gemacht werden,“ führt der ADAC weiter aus. Dabei seien lediglich Keyless-Systeme, die mit Ultra-Wide-Band-Technik (UWB) versehen sind, gegen Diebstahl geschützt und konnten mit den vom ADAC eingesetzten Geräten nicht geöffnet werden.

Der Vorteil von UWB: Fahrzeuge erkennen damit die exakte Entfernung zum Autoschlüssel und öffnen sich nur, wenn sich dieser in direkter Nähe befindet. Ist die Laufzeit des Funksignals zu weit, verweigert das Keyless-System seinen Dienst.

Seit 2018 verbaut Jaguar Land Rover als erster Hersteller diese Technik und zwar in den Modellen Discovery, Range Rover, Range Rover Sport (jeweils Modelljahr 2018), Jaguar E-Pace und i-Pace. Seit 2019 sind auch immer mehr Automodelle von Audi, Seat, Škoda und Volkswagen ebenfalls mit UWB geschützt. Auch BMW, Genesis und Mercedes satteln mittlerweile vermehrt auf einen UWB-Chip um.

Andere Hersteller hingegen setzen bei ihren Keyless-Systemen auf einen Bewegungssensor im Schlüssel. Wird ein damit ausgestattetet Schlüssel eine gewisse Zeit nicht bewegt, schaltet das Funksignal ab und das Fahrzeug lässt sich nicht mehr illegal öffnen und wegfahren. Diese Methode sei aus Sicht des ADAC aber weniger sicher, da in der Zeit bis zum Abschalten des Funksignals der Diebstahl des Autos weiterhin möglich sei.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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