Der Autopilot von Tesla steht erneut in der Kritik. So hat sich nun herausgestellt, dass ein Fahrzeug des E-Autoherstellers in San Francisco Ende letzten Jahres eine Massenkarambolage verursacht haben soll. Das Pikante an der Sache: Das Auto fuhr mit eingeschaltetem Full Self Driving Modus (FSD).
Kritik zum FSD von Tesla wird immer lauter
Elon Musk dürfte derzeit sicherlich schlaflose Nächte haben. Während weltweit Kritik auf ihn einprasselte, nachdem er Twitter im Herbst 2022 übernahm, konnte er sich zumindest auf den Erfolg seiner weltbekannten Marke Tesla verlassen. Doch auch damit scheint nun Schluss zu sein. Schließlich debattiert man nicht nur hierzulande über die widrigen Arbeitsbedingungen in der Gigafactory in Grünheide. Obendrein musste das Unternehmen in den letzten Tagen auch herbe Schelte erfahren, als ein leitender Softwareentwickler vor Gericht aussagte, dass man ein Promovideo aus dem Jahr 2016 gefälscht habe. In diesem rückte der Autohersteller seinen Autopiloten in den Fokus.
Nun sorgt ein Verkehrsunfall in San Francisco für weitere Negativschlagzeilen. Im November 2022 löste dort ein Tesla Model S eine Massenkarambolage aus, an der insgesamt acht Fahrzeuge beteiligt waren. Ursache war ein scharfes Bremsmanöver. Dieses führte aber offenbar nicht der Fahrer selbst aus, wie nun die Behörden bekanntgegeben haben. Stattdessen fuhr der Tesla mit eingeschaltetem FSD. Dies konnten die zuständigen Behördenmitarbeiter nach eingehender Datenanalyse nun zweifelsfrei feststellen, was aus einem Bericht von CNN hervorgeht.
Plötzliche Vollbremsung auf 11 km/h
Wenn man sich vor Augen führt, dass der Autopilot zum Zeitpunkt des Unfalls gerade einmal 30 Sekunden aktiv war, muss man Tesla hier ein Totalversagen vorwerfen. Laut dem CNN-Bericht wechselte das Model S während des eingeschaltetem FSD zunächst auf die linke Spur. Anschließend kam es zu einer starken Bremsung auf gerade einmal 11 km/h. Infolgedessen war es den dahinter fahrenden Autos kaum möglich, adäquat auszuweichen. Insgesamt neun verletzte Personen hatte der Unfall dann zur Folge. Weiterhin geben die Behörden an, dass man mithilfe von Kameraaufnahmen nachweisen könne, dass das Model S keinen Anlass zur Vollbremsung hatte. Dieses Phänomen hört inzwischen auf den Namen „Phantombremsen“ und ist Tesla-Fahrern wohl bestens bekannt, die auf Unterstützung des Autopiloten setzen.