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KI-Kopfhörer ermöglicht Isolation einer einzelnen Stimme

Gerade in einer Menschenmenge eine Person zu verstehen, kann mitunter ganz schön schwierig sein. Forscher haben nun einen neuen KI-Kopfhörer vorgestellt, der jedoch genau das ermöglicht. Es arbeitet als Erweiterung auf Basis eines ANC-Kopfhörers.

Neuer KI-Kopfhörer filtert einzelne Stimme heraus

Forscher der University of Washington haben einen einzigartigen und innovativen KI-Kopfhörer vorgestellt, der in einer Gruppe von Menschen eine einzelne Stimme isolieren, verstärken und den Rest ausblenden kann.

Die Isolation der Stimme erfolgt dabei in Echtzeit und ist sogar in Bewegung und lauten Umgebungen möglich. Als Basis dient ein handelsüblicher Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung (ANC), das mit zusätzlichen Mikrofonen ausgestattet ist und in der Studie „Look Once to Hear: Target Speech Hearing with Noisy Examples“ beschrieben wird.

Per Tastendruck und mit Blickkontakt auf die Person, deren Stimme isoliert werden soll, erlaubt es ein KI-Chip im Kopfhörer, eben diese Stimme zu verstärken, während die restlichen Geräusche ausgeblendet werden.

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Dafür muss der Stimme rund drei bis fünf Sekunden lang zugehört werden, damit die KI diese analysieren kann. Die Schallwellen der Stimme müssen die Mikrofone auf beiden Seiten des Kopfhörers erreichen, dann sei eine Isolation selbst dann möglich, wenn sich diese Person bewegt und sogar nicht mehr zu sehen ist.

Verdopplung der Verständlichkeit

Dank maschinellem Lernen verbessert sich die Erkennung, je länger das System dem registrierten Sprecher oder der Sprecherin zuhören kann, da der KI-Kopfhörer so Trainingsdaten sammelt.

Getestet wurde der Kopfhörer mit 21 Probanden, die dem Gerät eine durchschnittlich doppelt so gute Stimmverständlichkeit der Sprechenden Person attestierten als ohne das KI-Feature.

Aktuell befindet sich der Kopfhörer noch in der Entwicklungsphase und leidet noch unter Kinderkrankheiten. So kann das System aktuell immer nur einen einzelnen Sprecher registrieren und das auch nur dann, wenn keine andere laute Stimme aus derselben Richtung registriert wird.

Die Forschenden wollen die Ergebnisse im Bereich der Hörgeräte nutzen. Tests sind theoretisch von jeder Person möglich, denn die zuständige University of Washington hat sämtliche Daten und die genutzte Software auf GitHub bereitgestellt. Also wäre es durchaus denkbar, dass das System in ähnlicher Form bald auch Einzug in normale ANC-Kopfhörer hält.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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