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Knuddels: Deutschlands größter Chat ist zurück

Seit einigen Wochen hört man wieder vermehrt Neuigkeiten über die Chatplattform Knuddels, die eigentlich längst vergessen war. Doch was ist dran an den Gerüchten? Und weshalb wechseln Nutzer von sozialen Medien zu alternativen Angeboten?

Rückblick: Knuddels zählt 2006 rund 6,5 Millionen Mitglieder

Knuddels Chat wurde 1999 gegründet und etablierte sich schnell als eine der beliebtesten Online-Plattformen in Deutschland. Innerhalb von sieben Jahren erreichte sie rund 6,5 Millionen registrierte Mitglieder, wovon laut Angaben der Betreiber rund vier Millionen monatlich aktiv waren. Etwa ein Drittel war zwischen 14 und 17 Jahre alt, wodurch sich viele Teenager auf der Plattform versammelten. Mit dem Aufkommen von Facebook und den VZ-Netzwerken verlor es jedoch allmählich seinen Einfluss auf die Nutzer, bis es schließlich von konkurrierenden Websites überholt wurde.

Stand heute: Alternative zu sozialen Netzwerken

Noch heute zählt die Plattform über eine Million registrierte Mitglieder, von denen 400.000  innerhalb der letzten vier Wochen aktiv waren. Dabei entfernt sich Knuddels von herkömmlichen Messaging-Plattformen und bietet stattdessen eine Alternative zu sozialen Netzwerken. Diese erfrischende Herangehensweise wird von den Nutzern hervorragend angenommen und sorgt für einen wachsenden Erfolg.

Digitaler Wachstum durch Messenger-Apps

In den letzten zehn Jahren hat die Chatplattform Knuddels mehrere Veränderungen durchlaufen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Im Jahr 2010 wurde eine iOS-App eingeführt, um den Anforderungen der mobilen Nutzer gerecht zu werden. Daraufhin folgte drei Jahre später eine Android-Version. So verbesserte die Plattform ihre mobile Nutzung, da die Zugänglichkeit und Interaktion der Nutzer über mehrere Geräte hinweg ermöglicht wurde. Nach Angaben von Kujath ist inzwischen fast die Hälfte der Mitglieder über ihre Mobilgeräte aktiv mit dem Chat verbunden.

Verändertes Angebot durch neue Bereiche

Generell verwenden fast die Hälfte der Nutzer Knuddels, um neue Kontakte zu schließen und mit anderen Singles zu flirten. Heutzutage besteht die Mehrheit der Nutzer aus Erwachsenen im Alter von 30 bis 35 Jahren. Dabei macht die jüngere Generation immer noch 17 Prozent der gesamten Nutzer aus, was einen deutlichen Rückgang zeigt.

Durch die Veröffentlichung neuer Bereiche, in denen man seit 2014 eigene Spiele programmieren kann, kamen ebenfalls neue Mitglieder hinzu. Denn rund 20 Prozent der Nutzer bewegen sich in diesen Chaträumen und agieren teilweise sogar als selbstständige Moderatoren.

Gegenbewegung zu Facebook, Instagram & Co

Selbst wenn klassische Social-Media-Plattformen sich nach wie vor an großer Beliebtheit erfreuen, suchen viele Menschen nach Alternativen im Netz. Da Instagram und ähnliche Seiten oft nicht die Realität widerspiegeln, wird den Nutzern eine Art falsche Realität vermittelt. Dessen sind sich viele Nutzer bewusst und haben das Gefühl, dass sie den Inhalten nicht vertrauen können.

Zudem haben sich die sozialen Netzwerke zu wahren Werbeplattformen entwickelt, auf denen Unternehmen Ihre Produkte vermarkten. So konsumiert man unterbewusst dauerhafte Werbung und lässt sich bei Kaufentscheidungen beeinflussen. Ursprünglich haben sich die Mitglieder angemeldet, um private Einblicke aus ihrem Leben zu teilen oder mehr über Interessen zu erfahren. Weil die Inhalte nun sehr werbelastig sind, regt das Umdenken an.

Negative Auswirkungen auf die Psyche

Allgemein können sich soziale Medien in verschiedenen Weiße, negativ auf die psychische Gesundheit der Nutzer auswirken: Angefangen bei einem verminderten Selbstwertgefühl bis hin zu Depressionen in schwerwiegenden Fällen. Denn eine tägliche Nutzung kann dazu führen, dass Menschen sich stärker vergleichen. Dabei passt die eigene Realität oft nicht zu dem, was sie in den sozialen Medien sehen. Gerade perfekte Bilder, nur die besten Highlights und sorgfältig gewählte Worte führen zu einer unrealistischen Erwartung an sich selbst.

Dadurch können zunehmende Unsicherheit, Gefühle der Minderwertigkeit und sogar Eifersucht entstehen. So kann sich mit der Zeit eine verzerrte Sichtweise auf die Welt entwickeln, wodurch die eigene Unzufriedenheit mit dem Leben ansteigt.

Die Zukunft der sozialen Medien

Da die Auswirkungen der sozialen Medien immer offensichtlicher und allgegenwärtiger werden, beginnen viele Nutzer, alternative Angebote wie Knuddels zu entdecken. Da viele Nutzer sich weniger Werbung und mehr Authentizität wünschen, kann sich zukünftig dieser Trend deutlich verstärken. Trotzdem werden Instagram und Facebook weiterhin Millionen von Mitgliedern zählen, die das Angebot täglich nutzen.

Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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