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Kraftway K1942BK018: Neuer SSD-Controller aus Russland wird schneller

Die Kraftwar Corp. Ist einer der größten IT-Hersteller Russlands. Den neuesten SSD-Controller, namentlich der Kraftway K1942BK018, zeigte man bereits vor rund einem Jahr. Nun wurde er erstmals in freier Wildbahn gesichtet und legt hinsichtlich der Geschwindigkeit deutlich zu.

Kraftway K1942BK018: V1 zeigt sich, V2 mit Performance-Sprung

Auf der Fachmesse Innoprom 2022 in Jekaterinburg zeigte sich der bereits vor über einem Jahr angekündigte SSD-Controller Kraftway K1942BK018 erstmals in Aktion, wie Servernews.ru berichtet. Dabei wurden auch erste Performance-Werte des russischen Controllers vorgestellt.

Der K1942BK018 nutzt als Host Interface PCIe 2.0 x4 samt des Protokolls NVMe 1.2.1 samt SLC-/MLC-Support. Gefertigt wird er in einem 40-nm-Verfahren bei TSMC. Der NAND-Flash stammt von Micron und Toshiba, während als CPU vier Arm-Cortex-R5-Kerne zum Einsatz kommen.

Entsprechend fallen die Leistungswerte im CrystalDiskMark-Benchmark, die Kraftway in einem PDF veröffentlicht hat, überschaubar aus. Rund 829 MB/s beim sequenziellen Lesen und 681 MB/s beim sequenziellen Schreiben stehen für die Erstauflage des SSD-Controllers zu Buche. Bei wahlfreien 4K-Transfers bringt es der K1942BK018 immerhin auf 55.000 / 65.000 IOPS. Eine V2-Neuauflage für das kommende Jahr stellte man allerdings bereits in Aussicht.

V2 setzt auf RISC-V-Kerne

Im Jahr 2023 will man dann aber bereits einen weitaus schnelleren Kraftway K1942BK018 V2-Controller an den Start bringen. Hier werden die ARM-Rechenkerne beispielsweise durch RISC-V-Kerne ersetzt, die im 28-nm-Verfahren gefertigt werden und damit nicht nur höhere Leistungen erzielen, sondern auch energieeffizienter arbeiten.

Versprochen werden seitens des Herstellers immerhin bis zu 1.500 MB/s beim Lesen und Schreiben, sowie wahlfrei 200.000 / 150.000 IOPS. Eine deutliche Steigerung gegenüber der Erstauflage markiert das allemal, wirklich schnell sind die russischen SSD-Controller damit aber noch immer nicht.

Kraftway K1942BK018
V1 und V2 des Kraftway K1942BK018 im Vergleich. (Bild: Kraftway)

Damit läge der Controller in etwa auf demselben Niveau wie herkömmliche westliche SSDs mit PCIe 3.0 x2 Anbindung. Trotz PCIe-Gen4-x4 liegt das russische Modell hier meilenweit hinter ähnlich gelagerten Controllern wie dem Phison E18 zurück, der es auf bis zu 7.400 MB/s bringt. Im Vergleich zur Erstauflage des K1942BK018 ist der Leistungszuwachs allerdings äußerst beachtlich.

Sanktionen gegen Russland erschweren Fertigung

Unklar ist allerdings, ob die SSD-Controller allerdings überhaupt gefertigt werden können. Im Rahmen des Ukraine-Krieges hatte Chiphersteller TSMC im Rahmen der Sanktionen Anfang Juni angekündigt, Russland nicht mehr mit Chips zu versorgen.

Die Chip-Fertigung soll laut Kraftway nun an eine andere, nicht näher genannte, Fabrik übertragen worden sein. Da sich mittlerweile aber nahezu alle IT-Firmen vom Land abgewendet haben, kann das eigentlich nur bedeuten, dass man die Fertigung im 28-nm-Verfahren nun im eigenen Land vornehmen möchte.

Denkbar wäre allerdings auch, dass der Hersteller seine Chips von SMIC (Semiconductor Manufacturing International Corporation) in China bereitgestellt bekommt, die dem Land weiterhin eine Unterstützung zugesichert haben. Ob man den geplanten Start für 2023 damit einhalten kann, darf allerdings bezweifelt werden.

Philipp Briel

Ich bin leidenschaftlicher Gamer seit meiner frühen Kindheit und habe neben dem PC nahezu jede Spielekonsole bereits besessen. Auch Technik begeistert mich, vor allem brenne ich für Peripherie, PCs, Notebooks und Gadgets.

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