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Mann kann Mietwagen Monate nach Rückgabe noch immer kontrollieren

Fünf Monate nachdem ein Mann einen Mietwagen zurückgeben hat, kann er das Fahrzeug nach wie vor entriegeln, verschließen und sogar dessen Motor starten und stoppen. Das Beispiel macht deutlich wie sehr Smartphones mittlerweile mit moderner Automobiltechnik verknüpft sind.

Masamba Sinclair mietete im Mai diesen Jahres einen Ford Expedition beim Mietwagen-Riesen Enterprise. Selbstverständlich wollte er die moderne Verbindungs-Plattform „FordPass“ ausprobieren. Dank dieser App kann der Fahrer mithilfe seines Smartphones elementare Bedienelemente des Fahrzeugs steuern. So war es Sinclair möglich, den Motor des Fahrzeugs zu starten und zu stoppen, die Türen zu ent- und verriegeln und den Ford zu orten.

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War Sinclair im Mai noch sehr begeistert von der App und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten, hat sich seine Meinung mittlerweile stark geändert. Nachdem er das Fahrzeug zurückgegeben hatte bemerkte er, dass er mittels FordPass auf seinem Smartphone nach wie vor kompletten Zugriff auf das Fahrzeug hatte. Um Risiken eines Missbrauchs einzudämmen, forderte Sinclair Ford mehrfach dazu auf, seinen Zugriff auf das Fahrzeug zu sperren. Der Automobilkonzern reagierte jedoch nicht.

Mittlerweile hat Masamba Sinclair ein Video bei YouTube hochgeladen, welches beweist, dass er das Fahrzeug fernsteuern kann. Doch all dies scheint nicht zu genügen, um die Aufmerksamkeit von Ford zu erhalten.

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Selbstverständlich handelt es sich hierbei um ein riesiges Sicherheitsrisiko. So praktisch die FordPass App auch immer sein mag, so gefährlich kann sie für den Fahrer werden. Dies betrifft nicht nur die Fahrer des Mietwagens. Man stelle sich vor, einen gebrauchten Ford zu kaufen, welcher zuvor mit FordPass verbunden wurde. Wenn einmal eine Verbindung hergestellt wurde, hat der vorherige Nutzer dauerhaft Zugriff auf das Fahrzeug, wenn die Verbindung nicht getrennt wird.

Inzwischen haben neben Sinclair auch weitere Personen Ford auf dieses Problem hingewiesen. Eine wirksame Reaktion des Autoherstellers lässt jedoch auf sich warten. Er weist die Nutzer lediglich darauf hin, dass die Verbindung auf zwei Wege getrennt werden kann. Entweder der Fahrzeughalter trennt die Verbindung in den Einstellungen des Infotainments oder der Smartphone-Besitzer trennt die Verbindung. Die Tatsache, dass man erst aktiv werden muss macht deutlich, welche Gefahren von böswilligen Personen ausgehen können. Dies öffnet beispielsweise Stalkern Tür und Tor.

Geschichten wie diese werfen ein gänzlich neues Licht auf die praktischen Apps der Autohersteller. Schließlich gehen mit den bequemen Features auch Risiken einher, die keinesfalls unterschätzt werden sollten. Da mit der Kontrolle eines Fahrzeugs auch eine große Verantwortung einhergeht, sollten die Hersteller dringend überdenken, ob die Sicherheitsmechanismen der Apps nicht überarbeitet werden müssen.

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Simon Lüthje

Ich bin der Gründer dieses Blogs und interessiere mich für alles was mit Technik zu tun hat, bin jedoch auch dem Zocken nicht abgeneigt. Geboren wurde ich in Hamburg, wohne nun jedoch in Bad Segeberg.

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